Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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7.2 Elektrische Eigenschaften 137<br />
Mit einer zusätzlichen Erhöhung der Pulsfrequenz und der damit verbundenen weiteren Erhöhung<br />
der Prekursorflussrate von #2 nach #3 beobachten wir wieder deutlich glattere Schichten,<br />
was durch die größere Überlagerung der Pulse erklärt werden kann. Jedoch scheinen die<br />
Kantenbedeckung und auch die Filmdicke aufgrund der erhöhten Gasgeschwindigkeit bzw.<br />
einer zu kurzen Verweilzeit der Prekursoren wieder abzunehmen. Da das Lösungsmittel unter<br />
diesen Bedingungen einen wesentlichen Beitrag zur Gasbilanz macht, müssten hier Wege<br />
gefunden werden die Verweilzeit der Prekursoren zu erhöhen. Daher wird eine drastische Reduktion<br />
der Gesamtflussrate vorgeschlagen, was allerdings auch die Homogenität über dem<br />
gesamten Wafer nachteilig beeinflussen würde. Darüber hinaus muss geklärt werden, ob in<br />
den dünn beschichteten Bereichen die Stöchiometrie erhalten bleibt. Hier sind also weitere<br />
Optimierungsschritte nötig.<br />
7.2 Elektrische Eigenschaften<br />
Die Platin-Topelektroden wurden durch Sputterdeposition über Schattenmasken aufgebracht.<br />
Die Größe der kreisrunden Elektroden liegt zwischen 0,011 und 1,079mm² und in den meisten<br />
Fällen wurde die mittlere Elektrodengröße von 0,053mm² verwendet. Die Größe der Elektroden<br />
ist nicht so gut reproduzierbar wie beim Lift-Off Verfahren, sodass Fehler von bis zu 5%<br />
angenommen werden können. Die Charakterisierung der STA Proben konzentriert sich auf<br />
das Leckstrom- und Kapazitätsverhalten, sowohl der amorphen, als auch der nachkristallisierten<br />
Proben. Wie bereits oben erwähnt, mussten die Proben auf 700 – 800°C angelassen werden,<br />
um sie zu kristallisieren. In der Regel wurden die 1“ großen Proben geteilt, eine Hälfte<br />
wurde kristallisiert, während die andere amorph blieb. Nach dem Aufbringen der Elektroden<br />
wurden die Proben bei 500°C für 20min unter Sauerstoff thermisch nachbehandelt. Das Elektrodentempern<br />
hat insbesondere bei den kristallinen Proben die Leckströme und die dielektrischen<br />
Verluste deutlich verbessern können. Wegen der möglichen Reaktion des TiN<br />
wurden die Proben auf diesen Elektroden nur bei 350°C nachbehandelt.<br />
7.2.1 STA auf Platinelektroden<br />
a) Kapazität und Verlusttangens<br />
Abbildung 7.7 zeigt die Kapazität und den Verlustwinkel einer 78nm dicken Schicht mit einem<br />
Sr/Ta Verhältnis von 0,5 als Funktion der Vorspannung. Die Kapazität der amorphen<br />
Schichten ist innerhalb des gemessenen Bereichs vollkommen spannungsunabhängig. Der<br />
Verlustwinkel liegt im Bereich von 0,001 und ist ebenfalls sehr konstant. Für die kristalline<br />
Schicht beobachten wir einen Anstieg der Kapazität um etwa einen Faktor drei, allerdings<br />
steigt auch der Verlustwinkel um eine Größenordnung an. Auch die kristallinen Schichten<br />
zeigen eine geringe Abhängigkeit der Kapazität von der Vorspannung, d.h. die ´Tunabiliy´<br />
liegt zwischen 2 und 3%.