Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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4.1 Prozessparameter für BST 69<br />
Um den Einfluss der Ceilingtemperatur (= Temperatur der oberhalb des Suszeptors sich befindenden<br />
Glasscheibe) genauer zu untersuchen wurden u.a. drei Abscheidungen von BST bei<br />
565°C hintereinander gemacht. Die Ceilingtemperatur wurde von 215, 240 auf 265°C erhöht.<br />
Interessanterweise beobachtet man bei den Elementen der 2. Hauptgruppe keine wesentliche<br />
Veränderung der Effizienz. Nur das Element Titan steigt erst um 7% dann um weitere 5% zur<br />
jeweils höheren Temperatur.<br />
Sinkt die Suszeptortemperatur unter 520°C, beobachtet man eine deutliche Reduktion der<br />
Einbaueffizienzen für alle Elemente. Während Strontium und Barium langsam absinken, fällt<br />
die Titaneffizienz dramatisch zwischen 500°C und 515°C auf Werte unter 5% ab. Ein ähnliches<br />
Verhalten wurde von Kang et. al. [96] beobachtet, jedoch bei einer 60 bis 80° niedrigeren<br />
Temperatur, was vermutlich auf Ungenauigkeit in der Messung der absoluten Temperatur<br />
zurückzuführen ist. Hier fügt sich die Überlegung den Titanprekursor durch einen geeigneten<br />
zu ersetzen, um auch bei niedriger Temperatur Perowskit Materialien herzustellen zu können,<br />
siehe Kapitel 4.2.2.<br />
e) Chemische Verunreinigungen<br />
Insbesondere bei tieferen Temperaturen verstärkt sich der Kohlenstoffanteil im Film. Mit<br />
FTIR konnten bei 565°C abgeschiedenen Filmen Karbonatverbindungen beobachtet werden.<br />
Diese sind umso stärker, je mehr sich das Gr.-II / Ti Verhältnis zu größeren Werten hin verschiebt.<br />
Durch nachträgliches Tempern ist es gelungen, oberhalb von 650°C die Karbonatverbindung<br />
wieder aufzubrechen.<br />
Transmissionsgrad<br />
SrCO3 & BaCO3<br />
450 650 850 1050 1250 1450 1650 1850 2050<br />
Wellenzahl (cm-1)<br />
f) Änderungen für den Trijet Verdampfer<br />
625°C<br />
595°C<br />
580°C<br />
565°C<br />
Abbildung 4.6: Fouriertransformierte<br />
Infrarotmessung an<br />
BST Materialien, die bei unterschiedlicherSuszeptortemperatur<br />
gewachsen wurden.<br />
Im Gegensatz zum ATMI, kann beim TRIJET Verdampfer die Verdampfungsrate enorm variiert<br />
werde. Die Verdampfungsrate wird im Wesentlichen durch die Prekursorflussrate bestimmt<br />
(Tabelle 4.2), wobei die Druckbeaufschlagung und die Öffnungszeit nur in Ausnahmefällen<br />
variiert wurden. Der hier interessante Parameter ist demnach die Pulsfrequenz. Für<br />
die Standardabscheidung errechnet sich 170sccm Lösungsmitteldampf. (In dieser Rechnung<br />
wird ein einzelner Puls mit 5µl an Butylazetat angenommen und die Konzentration der Prekursoren<br />
wird vernachlässigt. Über die Dichte von Butylazetat (ρ = 0,8826 g/cm 3 ) und die<br />
Molekülmasse (M = 116,16 g/Mol) kann die Molzahl, die pro Minute verdampft, und über<br />
das molare Volumen eines idealen Gases (1 Mol = 22,4 l) das Gasvolumen berechnet werden.)<br />
Dieser Fluss kann je nach Variation der Pulsfrequenz bis zu 1000sccm betragen. Sie<br />
kann deshalb nicht mehr gegenüber dem Fluss des Trägergases vernachlässigt werden und<br />
beeinflusst so auch die Homogenität der Schichten. Es besteht aber der Verdacht, dass durch