Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.2 Schichtanalyse and Charakterisierung 51<br />
Abbildung 3.14: VerallgemeinerteFunktionswiese<br />
des Rasterkraftmikroskops.<br />
Der Cantilever, d.h.<br />
Tastspitze und Biegebalken<br />
rastern die Oberfläche<br />
ab, während der<br />
Positionssensor die vertikale<br />
Bewegung detektiert.<br />
Dieser Cantilever ist über eine piezoelektrische Verfahreinheit in drei Dimensionen beweglich.<br />
Zeilenweise rastert die Spitze die Oberfläche ab und folgte dabei der Topographie der<br />
Oberfläche. Die vertikale Auslenkung wurde in der Arbeit von Binnig et.al. [76] mittels Tunnelstrom<br />
gemessen, der zwischen dem Cantilever und einer weiteren Spitze abgegriffen wurde.<br />
Auch diese zweite Spitze ließ sich auf einer piezoelektrischen Verfahreinheit in vertikaler<br />
Richtung bewegen. Das ganze System wurde so geregelt, dass der Tunnelstrom immer konstant<br />
war und die Kraft auf dem Cantilever nach dem Hookschen Gesetzt immer gleich blieb.<br />
Der entscheidende Vorteil gegenüber dem Tunnelmikroskop ist, dass auch die Topographie<br />
nichtleitender Materialien bestimmt werden kann.<br />
Bei denen in dieser Arbeit benutzten Geräten, dies ist zum einen die Pico-Station der Firma<br />
SIS und das System 4210 der Firma Joel, wurde die Auslenkung des Cantilevers über ein<br />
Glasfaserinterferometer gemessen. Hier wird das Licht eines Halbleiterlasers in eine Glasfaser<br />
eingekoppelt. Über einen Strahlteiler gelangt das Licht zur Biegefeder. Dabei stellt nun die<br />
Faserendfläche, die wie ein halbdurchlässiger Spiegel wirkt und der davor befindliche Cantilever<br />
ein Perot-Fabry Interferometer dar. Das reflektierte Licht wird im Faserarm zurück zum<br />
Faserkoppler geleitet. Hier erfolgt eine Auskopplung des Lichtes zum Photodetektor, mit dem<br />
das Interferometersignal gemessen wird.<br />
Eine hohe Empfindlichkeit dieser Methode wird erzielt, wenn die Variation des Messsignals<br />
im Bereich des maximalen Gradienten gemessen wird, siehe Abb. 3.15. Wird die Biegefeder<br />
in diese annähernd linearen Bereiche gebracht, so sind Auslenkungen mit einer Genauigkeit<br />
von 0,01nm nachweisbar. Da sich während der Messung die Auflagekräfte nicht ändern sollen,<br />
wird die Biegefederauslenkung konstant gehalten. Die Piezostellglieder führen dabei die<br />
entsprechende Ausgleichsbewegung durch. Damit ist gleichzeitig gewährleistet, dass sich die<br />
Tastspitze stets im empfindlichsten Detektionsbereich des Interferometers befindet.<br />
Abbildung 3.15: Intensitätsänderung<br />
des Messsignals in<br />
Abhängigkeit vom Abstand<br />
zwischen der Glasfaserendfläche<br />
und dem Cantilever.