Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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42 3 Experimentelles<br />
e) Druckmessung<br />
Zur Regelung des Prozessdrucks wird ein Baratron mit einem Messbereich bis 1000mbar<br />
verwendet. Bei einer angegebenen absoluten Messgenauigkeit von 0,1%, was 1mbar entspricht,<br />
liegt der Messfehler für den Prozessdruck in derselben Größenordnung. Die neueren<br />
Reaktoren für Oxidabscheidung der Firma AIXTRON sind bereits mit zwei verschiedenen<br />
Druckmessgeräten mit jeweils unterschiedlichen Druckbereichen ausgestattet. Jedoch ist die<br />
Auflösung und Kurzzeitstabilität deutlich höher, so dass das Regelverhalten auch bei kleinerem<br />
Druck sehr stabil bleibt. Dies zeigt der Vergleich der Druckwerte mit der Öffnung des<br />
Schmetterlingsventils, das die gesamte, abgeführte Gasmenge regelt, siehe Abbildung 3.9. Bei<br />
dem verwendeten Trägergasfluss von 100 bzw. 2500sccm werden Drücke bis zu 0,5 bzw.<br />
1,5mbar erreicht, ohne dass das Schmetterlingsventil voll öffnet und damit aus dem Regelbereich<br />
läuft. Der Einlass aller weiteren am Depositionsprozess beteiligten Gasflüsse erzeugt<br />
einen minimalen Druck von 2,0mbar. Hier wird die Druckstabilität nur noch durch die Konstanz<br />
der MFCs und der Pumpleitung gewahrt.<br />
Druck [mbar]<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
100sccm<br />
2500sccm<br />
20 40 60 80 100<br />
Öffnung des Schmetterlingsventils [%]<br />
f) Satellitenrotation<br />
Abbildung 3.9: Reaktordruck<br />
als Funktion der Öffnung des<br />
Schmetterlingsventils. Bei einem<br />
Trägergasfluss von 100<br />
bzw. 2500sccm liegt ein Arbeitsdruck<br />
von >0,5mbar,<br />
bzw. >1.5mbar im Regelbereich<br />
des Ventils.<br />
Die Satellitenrotation wird im Gegensatz zum direkten, mechanischem Antrieb der Rotation<br />
des Suszeptors über ein Gaspolster angesteuert und ist deshalb, wie in Abbildung 3.10 dargestellt,<br />
druckabhängig. Zur Bestimmung dieser Werte wurde die Ceiling entfernt, um die Satelliten<br />
direkt beobachten zu können. Die Rotation steigt verständlicherweise mit sinkendem<br />
Druck wegen größerer Gasgeschwindigkeit und verminderter Reibung. Unterhalb von<br />
1,5mbar fällt die Rotationsgeschwindigkeit allerdings rapide ab. Vermutlich kommt es zu<br />
Turbulenzen im Gaspolster. Wie bereits oben erwähnt liegt die Auflösung des Druckmessgeräts<br />
bei einem Millibar. Unterhalb kann die Druckskala in Abb. 3.10 als gestaucht betrachtet<br />
werden, was diesen plötzlichen Abfall der Rotationsgeschwindigkeiten erklären würde. Interessanterweise<br />
zeigt eine Erhöhung der Flussmenge von 40 nach 200sccm bei konstantem<br />
Druck von 1,5mbar keine Geschwindigkeitsveränderung. Genau wie die Suszeptorrotation<br />
von 8rpm wurde dieser Parameter nie verändert.<br />
Rotation [U/min]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 10 20 30<br />
Druck [mbar]<br />
Abbildung 3.10: Umdrehungszahl<br />
der Satelliten bei<br />
einem Fluss von 40ml/min für<br />
verschiedene Drücke im Reaktor.