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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2.2 Schichtabscheidung 25<br />

Der Dampfdruck Pvap der Flüssigkeit hängt von der Temperatur der Flüssigkeit ab. Dieser<br />

Zusammenhang kann durch die Clausius-Clapeyron-Gleichung, 2.13, beschrieben werden.<br />

d<br />

∆H<br />

( ln Pvap<br />

) ∆H<br />

RT<br />

dT<br />

= 2<br />

RT<br />

⇒ P<br />

vap<br />

= A⋅<br />

e<br />

, mit ∆H ≠ f(T) 2.13<br />

Feste Prekursoren können sublimiert werden. Derartige Quellen haben jedoch zwei wesentliche<br />

Nachteile: Zum einen muss der Prekursor zum Erreichen eines ausreichend hohen<br />

Dampfdrucks stark erwärmt werden, zum anderen hängt die Sublimationsrate in hohem Maße<br />

von der Oberfläche des Prekursorpulvers ab. Dessen Oberfläche nimmt aber mit der Zeit<br />

nichtlinear ab, da die kleineren Partikel zuerst aufgebraucht werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht darin die Feststoffe in einem geeigneten Lösungsmittel aufzulösen<br />

und dann gezielt zu verdampfen. Feste Prekursoren, die in einem Lösungsmittel gelöst<br />

sind, haben den Vorteil, dass sie relativ unproblematisch bei Raumtemperatur gemischt,<br />

dosiert und transportiert werden können. Erst unmittelbar vor der Abscheidung wird die Lösung<br />

dann verdampft, das Material in den Leitungen und im Vorratstank wird daher thermisch<br />

nicht belastet und dem Verdampfer wird stets frische Lösung mit konstanter Zusammensetzung<br />

zugeführt.<br />

Grundsätzlich können zwei Verfahren unterschieden werden, die zur Verdampfung von Lösungen<br />

eingesetzt werden: Die Kontakt-Verdampfung, hier verdampft die Flüssigkeit schlagartig<br />

im Kontakt mit einer heißen Oberfläche (z.b. Fritte), und die kontaktlose Verdampfung,<br />

bei der die Lösung tröpfchenweise oder als Aerosol in einen heißen Gasstrom injiziert wird<br />

und dort berührungsfrei verdampft. Beide Verfahren erfordern eine exakte Regelung der<br />

Temperatur. Beim Kontakt-Verdampfer beeinflusst die Verdampfungswärme die Temperatur<br />

der Fritte, was die Verdampfungsrate limitiert. Unerwünschte Effekte sind Kondensation und<br />

Zersetzung der Prekursoren im Verdampfer. Diese Verursachen Unregelmäßigkeiten bei der<br />

Verdampfungsrate, d.h. Komponenten können verstopfen und nicht bemerkte Kondensationsreste<br />

können einen Memory-Effekt verursachen, d.h. eine Verschiebung der Verdampfungsrate<br />

in aufeinanderfolgenden Abscheidungen.<br />

Bei einem Gemisch verschiedener Prekursoren besteht zudem noch das Problem, dass in einem<br />

Verdampfer alle Prekursoren gleichzeitig verdampft werden. Wird das Arbeitsfenster<br />

nicht aufeinander abgestimmt, kommt es zu selektiver Verarmung, wodurch die Zusammensetzung<br />

des abgeschiedenen Materials beeinflusst wird.<br />

Die in dieser Arbeit verwendeten Verdampfersysteme sind Vertreter beider Klassen: Das<br />

ATMI LDS-300B ist ein Kontaktverdampfer und der TRIJET Verdampfer von JIPELEC arbeitet<br />

in berührungsfreier Verdampfung. Die Verwendung verschiedener Einspritzdüsen erlaubt,<br />

es Heterostrukturen zu wachsen [45, 46].<br />

c) MOCVD Reaktoren<br />

Das Kernstück jeder CVD-Anlage ist der Reaktor, in dem die eigentliche Abscheidung stattfindet.<br />

Hier unterscheidet man zwei grundlegende Konzepte: Heißwandreaktoren und Kaltwandreaktoren.<br />

Heißwandreaktoren sind isotherme Öfen, die von allen Seiten her gleichmäßig<br />

beheizt werden. In diesen Reaktoren findet das Schichtwachstum nicht nur auf dem Substrat<br />

statt, sondern auf sämtlichen Oberflächen. Mit zunehmender Schichtdicke auf den Außenwänden<br />

wächst daher das Risiko, dass sich lose Partikel bilden und so die Anlage kontaminieren.<br />

Ein weiterer Nachteil dieses Anlagenkonzeptes, der sich vor allem beim Einsatz<br />

metallorganischer Prekursoren bemerkbar macht, besteht darin, dass die Prozessgase sehr<br />

lange hohen Temperaturen ausgesetzt sind, bevor sie auf der Oberfläche reagieren. Homogene<br />

Nebenreaktionen in der Gasphase, die zur Zersetzung der Prekursoren führen, können die

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