Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3.1 MOCVD 37<br />
Das Kernstück der hier verwendeten Injektoren sind durch die Firma Bosch entwickelte Einspritzdüsen<br />
für den Kraftfahrzeugmotorenbau. Um Korrosion im Kühlwasser zu vermeiden<br />
wurden die Düsen von außen mit Nickel beschichtet. Der generell benutzte Wert der Öffnungszeiten<br />
der Injektoren von 0,8ms ist praktisch am unteren Limit. Bei Öffnungszeiten <<br />
0,4ms ist die Pulslängenstabilität und damit die Reproduzierbarkeit eingeschränkt [65]. Eine<br />
Öffnungszeit von 0,8ms entspricht in etwa 5µl an Prekursorlösung. Diese untere Grenze hat<br />
es erforderlich gemacht die Konzentration der Prekursoren von einer anfänglich 0,35molaren<br />
Lösung auf eine 0,05molare Lösung zu reduzieren. Bei den bekannten Einlagerungseffizienzen<br />
von etwa 40% entsprechen 6 – 8 Pulse einer atomaren Schicht über dem gesamten Reaktor,<br />
was genügend Spielraum erlaubt das Mischungsverhältnis zwischen den einzelnen Quellen<br />
zu variieren.<br />
Eine derart verdünnte Lösung hat jedoch auch Nachteile. So fällt auf, dass insbesondere bei<br />
niedrigen Temperaturen, wo die Einlagerung von Kohlenstoff immer schon ein Problem darstellte,<br />
dieser Einbau durch den vergrößerten Anteil an Lösungsmittel nun noch gestiegen ist.<br />
Um diesen Effekt zu reduzieren wurde der Sauerstofffluss erhöht. Des Weiteren muss der<br />
hohe Anteil des verdampften Lösungsmittels im Gasfluss durch die Prekursoreinlassdüse berücksichtigt<br />
werden, der nicht mehr gegenüber dem Trägergasfluss vernachlässigt werden<br />
kann.<br />
Wie Abbildung 3.5 zeigt, wird für beide Verdampfer eine hervorragende Linearität zwischen<br />
der Verdampfungszeit, bzw. Pulszahl und der Filmdicke gefunden. Bei der verwendeten Pulsfrequenz<br />
von 3Hz entspricht die Abscheidzeit von 500 Sekunden 1500Pulse. Dies entspricht<br />
7,5ml an Prekursorlösung an einer Quelle. In späteren Versuchen wurde die Abscheidrate auf<br />
eine Pulsfrequenz von etwa 1Hz reduziert, siehe Kap. 4.1.<br />
Dicke [nm]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
R 2 = 0,9998<br />
ATMI<br />
0 1000 2000 3000<br />
Abscheidzeit [s]<br />
Dicke [nm]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
R 2 = 0,9998<br />
TRIJET<br />
0 500 1000<br />
Abscheidzeit [s]<br />
Abbildung 3.5: Zusammenhang zwischen der Abscheidzeit und der Dicke für den ATMI und<br />
den TRIJET Verdampfer. Beide Systeme zeigen sehr gute Linearität. Das Bestimmtheitsmaß<br />
für die Ausgleichsgerade ist in beiden Fällen praktisch eins.<br />
Ein hauptsächlicher Vorteil des TRIJET Verdampfers ist das unabhängige Ansteuern der einzelnen<br />
Quellen. Beim ATMI wurden die Prekursoren vor dem Verdampfen bereits gemischt,<br />
was eine Änderung des Mischungsverhältnisses während der Abscheidung ausgeschlossen<br />
hat, da es ungefähr zwei Stunden bedurfte, bis die Änderung der Zusammensetzung am Verdampfer<br />
angekommen war.