Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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1.1 Anwendungen von hoch-ε Materialien 7<br />
Ein weiterer Anwendungsbereich für hoch-ε Schichten sind Entkopplungskondensatoren in<br />
der LSI Technologie. Mit wachsender Zahl an Transistoren in einem LSI kommt es zu verstärkter<br />
Leistungsabnahme und damit wird mehr Strom benötigt, die Arbeitsspannung aufrecht<br />
zu erhalten. Durch Entkopplungskondensatoren mit geringem Wellenwiderstand und<br />
niedriger Induktivität am LSI können momentane Spannungsabnahmen vermieden werden. In<br />
einer Veröffentlichung von Fujitsu [11] werden BST Kondensatoren vorgestellt, die im<br />
300MHz Bereich angewendet werden können. Technologisch denkbar sind drei verschiedene<br />
Möglichkeiten den Entkopplungskondensator zu integrieren, siehe Abbildung 1.4:<br />
Abbildung 1.4: Einsatz von<br />
Entkopplungskondenstoren<br />
in die LSI Technologie:<br />
a) Die dielektrische Schicht<br />
wird unterhalb des LSI, in<br />
der Schaltplatte angebracht.<br />
b) Die dielektrische Schicht<br />
wird zwischen dem LSI und<br />
der Platine angebracht.<br />
c) Der Kondensator wird<br />
als getrenntes Element in<br />
der Nähe des LSI zu<br />
platzieren.<br />
Für derartige Anwendungen ist ein Material von Vorteil, dessen DK nur eine schwache Temperatur-<br />
und Feldabhängigkeit zeigt. In dieser Arbeit wurde neben BST noch ein weiteres<br />
hoch-ε Material abgeschieden und untersucht: SrTa2O6 oder STA, das, verglichen mit BST,<br />
noch recht unerforscht ist. STA wurde u.A. als Wismut-freies Testprodukt bei der Abscheidung<br />
des ferroelektrischen SrBi2Ta2O9 (SBT) hergestellt [12-13]. Es ist nicht ferroelektrisch<br />
und zeigt deshalb keine starken Veränderungen wie sie in der Nähe des Phasenüberganges<br />
beobachtetet werden. Kristalline STA Dünnschichten versprechen keine so große DK (~ 100)<br />
und sind damit vergleichbar zu STO.<br />
Weitere Integrationsbereiche für hoch-ε Materialien sind Gate Oxide. Diese müssen direkt auf<br />
den Siliziumkanal aufgebracht werden, was eine Reihe von zusätzlichen Anforderungen an<br />
das Material nach sich zieht. Man hofft, die äquivalente Dicke, EOT, durch Materialien mit<br />
einer höheren Dielektrizitätszahl (εr ~ 20) verringern zu können, siehe Gleichung 1.2, ohne<br />
die reale Dicke tox noch stärker reduzieren zu müssen.<br />
EOT = ε ) ⋅t<br />
1.2<br />
( SiO2<br />
/ ε r<br />
ox<br />
In Abbildung 1.5 ist die Funktionsweise des Feldeffekttransistors dargestellt. Der Strom von<br />
Source nach Drain wird über die Gate Elektrode gesteuert. Liegt am Gate-Kondensator eine<br />
geeignete Spannung, so bewegen sich freie Ladungsträger an die Grenzschicht des Gate-<br />
Kondensators und verändern dadurch die Leitfähigkeit des Kanals um viele Größenordnungen.<br />
Dies geschieht praktisch leistungslos, da der Widerstand sehr groß ist (~ 10 15 ohm).