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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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158 9 Zusammenfassung und Ausblick<br />

terschieden werden: Bei Temperaturen unter 600°C beobachten wir eine homogene Nukleation<br />

und bei Temperaturen oberhalb 600°C, wo die Oberflächendiffusion sehr viel schneller<br />

wird, wurde heterogene Nukleation an den Korngrenzen des Platins beobachtet. Bei diesen<br />

hohen Temperaturen wächst BST mit einer praktisch perfekten Faserstruktur auf Platin<br />

. Diese Orientierungsbeziehung ist unabhängig von der, durch Änderung des Sr/Ba<br />

Verhältnisses einstellbaren, Gitteranpassung an das Platin, und kann mit der für die MOCVD<br />

spezifischen, durch Adsorbate veränderten Oberflächenenergie erklärt werden. HRTEM zeigt<br />

perfekte Grenzflächen und das Verschwinden der bei tiefen Temperaturen beobachteten planaren<br />

Defekte, d.h. Antiphasen- und Zwillingsgrenzen innerhalb der Körner. Die Schichten<br />

wachsen mit sehr geringer Rauhigkeit, so dass bei dünnen Schichten die Rauhigkeit weitgehend<br />

durch das platinierte Substrat bestimmt wird.<br />

Die für die technische Anwendung interessante Darstellung der Kapazitätsdichte gegenüber<br />

dem Leckstrom ist in Abbildung 9.1. zusammengefasst. Dazu werden die Leckströme, hier<br />

bei ± 2V, sowohl vom positiven, als auch vom negativen Ast, gemittelt. Für die Kapazitätswerte<br />

werden die Maximalwerte angegeben. Die Dicken der hier eingezeichneten, leicht titanreichen<br />

BST/STO Filme variiert zwischen 15 und 125nm.<br />

Abbildung 9.1: Leckstrom<br />

bei gemittelter<br />

Spannung von ± 2V gegenüber<br />

der Kapazitätsdichte<br />

im Überblick verschieden<br />

dicker Schichten,<br />

die bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen und<br />

mit verschiedenem Aufbau<br />

gewachsen wurden.<br />

Trotz der ungewöhnlichen Zunahme des Leckstromes mit der Dicke kristalliner BST Schichten<br />

bei Auftragung gegenüber dem angelegten Feld, zeigt die in Abbildung 9.1 gewählte Auftragung<br />

für vorgegebene Spannung einen Anstieg des Leckstroms mit der durch eine Reduzierung<br />

der Dicke erhöhten Kapazitätsdichte. Hier gilt es zu beachten, dass sich der Verlauf der<br />

Kurven bei anderer vorgegebenen Spannung ändern kann. Zudem wird die effektive Kapazität<br />

speziell bei den hoch-ε Perowskiten durch den Einfluss der Grenzschicht (‚deadayer’) begrenzt.<br />

Im Wesentlichen befinden sich alle texturierten BST Filme innerhalb der eingezeichneten<br />

Ellipse. Die STO Proben liegen bei niedrigeren Leckströmen, aber kleineren Kapazitätswerten.<br />

Das bei 565°C abgeschiedene BST zeigt deutlich schlechteres Verhalten. Dies<br />

korreliert mit den Untersuchungen der Mikrostruktur. Hier wurden polykristallines Wachstum<br />

und planare Defekte innerhalb der Körner beobachtet. Bemerkenswert ist der Unterschied<br />

zwischen normal gewachsenem BST und den hier erstmals untersuchten Mehrlagensystemen<br />

mit der 2nm dicken STO Schicht an der Unterelektrode. Bei dicken Schichten, d.h. niedrigen<br />

Kapazitätsdichten, ist die Grenzschicht gegenüber den reinen BST Schichten praktisch vernachlässigbar.<br />

Jedoch ergibt sich bei dünnen Schichten (≤ 30nm) eine deutliche Erhöhung der

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