Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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52 3 Experimentelles<br />
Grundsätzlich muss zwischen zwei verschiedenen Methoden unterschieden werden, dem<br />
Kontakt-Modus und dem Nichtkontakt-Modus. Der erste Fall wurde oben bereits beschrieben.<br />
Auf diesen Modus wird in Kapitel 5.2 noch genauer eingegangen, da diese Methode gleichzeitig<br />
benutzt wird, die Leitfähigkeit der Oberfläche zu messen. Der Nichtkontakt-Modus<br />
eignet sich besonders, um ´langreichweitige´ Wechselwirkungen zwischen Probe und Spitze<br />
zur Charakterisierung bestimmter Eigenschaften ausnutzen. Derartige Wechselwirkungen<br />
können sowohl magnetischer als auch elektrischer Art sein. In dieser Betriebsart befindet sich<br />
die Tastspitze in Abständen von einigen Nanometern bis zu einigen 100 Nanometern von der<br />
Probe, was diese Methode besonders abriebfrei macht.<br />
Hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Methoden. Im statischen Fall wird die Auslenkung<br />
der Spitze infolge anziehender oder abstoßender Wechselwirkung gemessen. Eine Auslenkung<br />
der Biegefeder entspricht dabei nach dem Hookschen Gesetz unmittelbar der wirkenden<br />
Kraft. Diese Methode ist damit dem oben beschriebenen Kontaktmodus sehr ähnlich, der<br />
Cantilever folgt der Oberflache, hier aber ohne diese zu berühren.<br />
Bei der dynamischen Methode, diese Einstellung wurde bei den meisten in dieser Arbeit gemessenen<br />
Proben verwendet, wird die Biegefeder über ein weiteres Piezoelement zur<br />
Schwingung in ihrer Grundmode ω0 angeregt. Die Resonanzfrequenz wird dabei hauptsächlich<br />
durch die Masse und das Federpotential bestimmt, Gleichung 3.12. Mit k als Federkonstante<br />
und m als Masse der Spitze.<br />
k<br />
ω 0 =<br />
3.12<br />
m<br />
Bringt man die Spitze nun an die Oberfläche heran, überlagert sich das von der Oberfläche<br />
kommende Potential. Dies führt zu einer Änderung des Gesamtpotentials und damit zur Änderung<br />
der Schwingungsfrequenz, oder bei fest eingestellter Anregungsfrequenz zu einer Änderung<br />
der Schwingungsamplitude, siehe Abbildung 3.16.<br />
Abbildung 3.16: Eine Änderung<br />
der Schwingungsfrequenz<br />
des Cantilevers<br />
durch Überlagerung eines<br />
weiteren Potentials führt zu<br />
einer Reduktion der<br />
Schwingungsamplitude von<br />
A0 nach A1 bei gleicher<br />
Anregungsfrequenz. [77]<br />
Zum Betrieb des Mikroskops wird die prozentuale Dämpfung der Amplitude vorgegeben und<br />
mit diesem Wert regelt der z-Sensor den Cantilever über der Probe. D.h. bei starker Dämpfung<br />
fährt die Spitze sehr nah über der Probe, hier spielen die kurzreichweitigen Kräfte, Abstoßung<br />
an Atomrümpfen, eine bedeutendere Rolle, wahrend bei vorgegebener schwacher<br />
Dämpfung mehr weitreichendere Kräfte, z.b. Van-der-Waals Kräfte oder elektrostatische<br />
Kräfte bedeutender werden.<br />
Neben der vorgegebenen Dämpfung kann auch die Schwingungsamplitude selbst reduziert<br />
werden, was u.U. günstig sein kann, wenn die Spitze sich sehr nah an der Probe bewegt. Weiterhin<br />
kann mittels P-I Regler die Erwiderung der Cantileverbewegung in vertikaler Richtung