Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3 Experimentelles<br />
Dieses Kapitel gibt eine Übersicht über die experimentellen Methoden, die bei der Durchführung<br />
dieser Arbeit schwerpunktmäßig eingesetzt wurden. Dies sind zum einen eine Beschreibung<br />
der MOCVD Anlage, mit denen die hoch–ε Materialien abgeschieden wurden und zum<br />
anderen die verschiedenen Analysemethoden, die notwendig waren, die Filme zu charakterisieren.<br />
3.1 MOCVD<br />
Der Aufbau dieser Anlage besteht aus dem Aixtron 2600G3 Reaktor und einem entsprechenden<br />
Verdampfer für die Prekursoren. Das Konzept des G3 – Reaktors hat sich auf dem Gebiet<br />
von III-V Halbleitern bereits etabliert, großflächig wird eine gute Homogenität bei hoher Effizienz<br />
erreicht. Jedoch musste die Anlage für die Herstellung von keramischen Materialien<br />
modifiziert werden, da nun Prozesse unter Sauerstoff und bei einem niedrigeren Druck gefahren<br />
wurden. Zudem wurde ein Verdampfersystem, im englischen Liquid-Delivery-System,<br />
kurz LDS genannt, in das Anlagenkonzept integriert. Hier werden die gelösten, metallorganischen<br />
Substanzen verdampft, bevor sie als Dampf in den Reaktor eingeführt werden.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde mit zwei verschiedenen Verdampfersystemen gearbeitet, dem<br />
ATMI LDS-300B und dem TRIJET Verdampfer von Jipelec.<br />
3.1.1 Prekursoren<br />
a) Abscheidung von BST, STO<br />
Die Auswahl der Prekursoren für die Abscheidung der hoch-ε Oxide ist durch die Schwierigkeiten<br />
bei der Entwicklung geeigneter Prekursoren für die Erdalkalimetalle bestimmt. Es stehen<br />
praktisch nur die M-(thd)2 Verbindungen zur Verfügung. Deshalb wurde mit Ti(OiPr)2(thd)2<br />
ein damit kompatibler Titan-Prekursor entwickelt [54], der auch hier eingesetzt<br />
wurde. Bei den hier verwendeten Prekursoren handelt es sich um jeweils 0,35molare Lösung<br />
von Ba(thd)2 und Sr(thd)2 und eine 0,4molare Lösung von Ti(O-iPr)2(thd)2, die von der Fa.<br />
ATMI bezogen wurden. Als Lösungsmittel diente Butylazetat mit verschiedenen Stabilisatoren.<br />
Anfänglich wurde Tetraglyme und später auf Amide basierte Adukte verwendet. In der<br />
Anwendung mit dem Trijet Verdampfer wurde grundsätzlich eine 0,05molare Lösung gewählt.<br />
Die Kombination dieser Prekursoren liefert befriedigende Ergebnisse für die Herstellung von<br />
BST und STO im Temperaturbereich oberhalb von 520°C. Für die Abscheidung bei tieferen<br />
Temperaturen, wie es für verschiedene Anwendungen und vor allem auch für die konforme<br />
Abscheidung gefordert wird, wurde jedoch ein Einbrechen der Effizienz des Titanprekursors<br />
beobachtet. Deshalb wurden sowohl Abscheidungen mit PECVD als auch die Entwicklung<br />
alternativer Prekursoren vorgeschlagen. Von Jung-Hyun Lee et. al. [55] wurde ein neuer Titan-Prekursor<br />
zur Herstellung von BST vorgestellt, Ti(dmae)2. Dabei steht [dmae] für 2dimethylaminoethanolate.<br />
In Kombination mit oben vorgestellten Ba(thd)2 und Sr(thd)2 konnte<br />
BST bei einer Wachstumstemperatur von 420 – 500°C abgeschieden werden. Weitere Pre-