Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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74 4 Ergebnisse der Prozessentwicklung<br />
a) Alternierendes Wachstum<br />
Hier wird eine Atomlage TiO2 und eine Atomlage SrO alternierend abgeschieden. Die dabei<br />
nötige Pulszahl wird aus der Gesamtpulszahl, der gemessenen Dicke und der Dicke einer<br />
SrTiO3 - Monolage berechnet. Bei gegebener Effizienz wurden sieben Pulse benötigt, eine<br />
Ebene abzuscheiden. Zwischen jeder Pulsserie, die mit hoher Pulsfrequenz abgeschieden<br />
wurde, lag eine 5s lange Pause. Die so hergestellten Schichten zeigen keine wesentliche Veränderung<br />
gegenüber normal hergestellten Schichten. Allerdings scheint das alternierende<br />
Wachstum die Homogenität leicht zu verändern. Während ansonsten vorwiegend konvexe<br />
Oberflächen gefunden wurden, erzeugt dieses Wachstum eine eher konkave Dickenverteilung<br />
über 6“.<br />
b) Schrittweises Wachstum<br />
Da die Prozessparameter so eingestellt waren, dass die Einbaueffizienzen für die Elemente<br />
Strontium und Titan etwa gleich groß sind, konnten dünne Schichten mit demselben Pulszahlenverhältnis<br />
abgeschieden werden. In diesem Wachstum wurde praktisch eine Monolage<br />
STO auf Platin abgeschieden und zwischen jeder Monolage 1, 5, 10, 20 und 40 Sekunden<br />
gewartet. Bei diesen Versuchen war von Interesse, ob durch unterschiedlich lange Pausen,<br />
mittels Oberflächendiffusion die entsprechenden Lücken im Gitter besser geschlossen werden<br />
konnten. Hier konnte allerdings keine Abhängigkeit festgestellt.<br />
c) Schichtfolgen mit unterschiedlicher Stöchiometrie<br />
Die besondere Stärke des neuen Verdampfersystems besteht in der erweiterten Möglichkeit<br />
die Schichtabfolge in Wachstumsrichtung zu variieren. Dies geschah im Hinblick auf den im<br />
dritten Kapitel beschriebenen Dead-Layer. Hier wurde die Zusammensetzung an der Grenzfläche<br />
in einem 2nm dicken Bereich gegenüber der dazwischenliegenden Zusammensetzung<br />
variiert.<br />
d) Wachstum mit extrem langer Pulstrennung<br />
Um auszuschließen, dass verschiedene Prekursoren miteinander wechselwirken, wurde die<br />
Zeit zwischen den Pulsen von normalerweise 0,3s auf über 20s gesteigert. Dieser Mode wurde<br />
notwendig für die Herstellung von STO mit dem neuen Titanprekursor, siehe kommendes<br />
Unterkapitel.