Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Kurzfassung<br />
Die zunehmende Miniaturisierung elektronischer Bauelemente erfordert die Integration von<br />
hoch-ε Materialien. Der Anwendungsbereich dieser Dielektrika reicht von Kondensatoren mit<br />
metallisch leitenden Elektroden für DRAMs und integrierten Kondensatoren bis zur Anwendung<br />
als Gateoxid in Feldeffekttransistoren. Bei den hier betrachteten Materialien handelt es<br />
sich um (Ba,Sr)TiO3, SrTiO3 und SrTa2O6 sowie die Oxide der Metalle der IV. Nebengruppe,<br />
Ti, Zr und Hf. Die Abscheidung erfolgte sowohl auf Platin als auch Silizium, um die Eigenschaften<br />
der Dielektrika sowohl in sogenannten Metall-Isolator-Metall (MIM) als auch in Metall-Isolator-Halbleiter<br />
(MIS) Strukturen untersuchen zu können.<br />
Ein wesentlicher Teil dieser Arbeit beschreibt die Prozessentwicklung und Optimierung der<br />
zur Herstellung von hoch-ε Schichten benutzten MOCVD Verfahren. Ein Reaktor der Serie<br />
AIX-2600G3, der ursprünglich für die Herstellung von III-V Halbleiter konzipiert wurde,<br />
konnte in Zusammenarbeit mit der Firma AIXTRON erfolgreich für die Abscheidung von<br />
oxidischen hoch-ε Materialien modifiziert werden. Wichtigste Veränderungen waren dabei<br />
die Abscheidung bei niedrigem Druck und unter Sauerstoff, sowie die Implementierung von<br />
‚liquid delivery’ Verdampfersystemen. Hier wurden zwei verschiedene kommerzielle Systeme<br />
verwendet: Das LDS-300B der Firma ATMI und der TRIJET Verdampfer von JIPELEC.<br />
Entsprechend den Anforderungen ergaben sich unterschiedliche Herangehensweisen: Mischung<br />
kommerzieller Prekursoren für die Abscheidung des (Ba,Sr)TiO3, Test eines monomolekularen<br />
Prekursors für das SrTa2O6 und der Test neuartiger Prekursoren für die Gruppe<br />
IVb Metalle, Gr-IVb-(O-I-Pr)2(tbaoac)2. Zusätzlich werden Tests zur Kompatibilität verschiedener<br />
Prekursoren am Beispiel des SrTiO3 vorgestellt.<br />
Der Schwerpunkt der Untersuchungen der Schichtstrukturen liegt bei den auf Platin abgeschiedenen<br />
(Ba,Sr)TiO3 Schichten (MIM Struktur). Hier wurde die Nukleation auf Platin<br />
unter Benutzung einer neuen Methode der Leitfähigkeitsmessung im Rastersondenmikroskop,<br />
SPM, im Detail untersucht. Zusätzliche Untersuchungen mit XRD, SEM,<br />
HRTEM, SPM und XPS geben ein konsistentes Bild der strukturellen Eigenschaften und ihrer<br />
Abhängigkeit von Wachstumstemperatur und <strong>chemische</strong>r Zusammensetzung. Die für die Anwendung<br />
relevanten elektrischen Eigenschaften, vor allen Dingen Kapazität und Leckstrom,<br />
zeigen eine starke, nichttriviale Abhängigkeit von der Schichtdicke und werden an Hand von<br />
Serien verschiedener Filmdicken diskutiert. Möglichkeiten zur Optimierung der Schichteigenschaften<br />
durch Veränderung der Grenzschichten an den Elektroden werden aufgezeigt. Als<br />
Alternative zum (Ba,Sr)TiO3, für Anwendungen bei denen die Spannungsabhängigkeit der<br />
Dielektrizitätskonstante (Tunability) nicht erwünscht ist, wurde SrTa2O6 untersucht. Die hier<br />
vorgestellten elektrischen Eigenschaften der amorphen Schichten sind vielversprechend<br />
Die Eigenschaften der auf Silizium gewachsenen MIS Strukturen sind ohne Optimierung<br />
weitgehend durch die sich beim Wachstum bildende SiOx Grenzschicht beeinflusst. Das<br />
Wachstum dieser Grenzschicht wurde am Beispiel der Abscheidung von SrTiO3 mittels<br />
HRTEM genauer untersucht. Erste Resultate für die mit einem neuen Prekursor abgeschiedenen<br />
Oxide der Gruppe IVb, die momentan als aussichtsreichste Kandidaten für die nächste<br />
Generation von Gateoxiden gelten, werden vorgestellt. Die nicht von der Grenzschicht beeinflussten<br />
Schichteigenschaften wie Struktur, Rauhigkeit, Dielektrizitätskonstante des entsprechenden<br />
massiven Oxids, sind für alle untersuchten Oxidschichten vielversprechend, so dass<br />
sie sich nach einer Optimierung der Grenzschicht auch für Anwendungen in MIS Kondensatoren<br />
anbieten.