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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.1 MOCVD 39<br />

und Suszeptor. Davon ausgehend bewegen sich die Prekursor- und Lösungsmittelgase in radialer<br />

und horizontaler Richtung von der Düse bis in den Kollektorring. Die Reaktionsgase, wie<br />

z.b. Sauerstoff oder N2O werden unterhalb der Düse zugeführt. Durch den separaten Einlass<br />

werden Vorreaktionen vermindert. Im Optimalfall verarmt die Metallkonzentration in der<br />

Gasphase linear und ist am Rand des Suszeptors fast null, so dass nur noch die Reaktionsprodukte<br />

den Kollektor erreichen.<br />

Vom Kollektor aus werden alle Gase abgesaugt. Nicht reagierte Prekursorreste und andere<br />

Partikel werden von einer Kühlfalle zum Schutz der Pumpen und der Umwelt aufgefangen.<br />

Bei den Pumpen handelt es sich um eine Kombination aus Drehschieber- und Wälzkolbenpumpe.<br />

Letztere ist notwendig, um die großen Gasmengen zu bewältigen, die gebraucht werden,<br />

um homogene Schichten über der gesamten Fläche des Suszeptors zu erhalten.<br />

3.1.4 Prozesskontrolle<br />

Ergänzend zum vorangegangenen Kapitel werden hier die Besonderheiten einzelner Hardwarekomponenten<br />

des AIX-2600G3 Reaktors sowie die Randbedingungen für die Einstellung<br />

der Prozessparameter genauer betrachtet. Die zum Teil sehr spezifischen Beschreibungen resultieren<br />

aus der Prozess- und Hardwareentwicklung der letzten Jahre.<br />

a) Suszeptor<br />

Nach ersten Tests wurde ein neuer Suszeptor eingebaut. Der Vorgänger bestand aus zwei<br />

Komponenten, die durch Schrauben miteinander verbunden waren und hatte dadurch eine<br />

deutlich verminderte Wärmeleitfähigkeit. Bei konstanter Suszeptortemperatur von 700°C<br />

wurde durch diese Maßnahme eine Erhöhung der Wafertemperatur um ca. 50°C beobachtet.<br />

Auch im Fall der Zugscheibe, die den Suszeptor fixiert gab es zwei Variationen, eine aus<br />

Graphit und eine weitere aus Quarzglas. Letztere wurde hergestellt, um die thermische Ankopplung<br />

an die darüber befindliche Düse zu reduzieren, da bei Temperaturen oberhalb von<br />

600°C Vorreaktionen an der Quarzglasdüse unvermeidlich sind. Da diese Glaszugscheibe<br />

sehr bruchempfindlich war, wurde im weiteren Verlauf bei verbesserter Kühlung durch modifizierten<br />

Gasfluss und veränderte Einlassdüse, auf die Graphitscheibe zurückgegriffen.<br />

b) Temperaturmessung<br />

Die Temperaturmessung erfolgt über zwei unabhängige Pyrometer: Ein Pyrometer misst die<br />

Suszeptortemperatur von der Unterseite des Suszeptors, ein weiteres in Draufsicht. Über ersteres<br />

Pyrometer wird die Temperatur geregelt und alle in dieser Arbeit aufgeführten Prozesstemperaturen<br />

beziehen sich auf diesen Wert. Das zweite Pyrometer dagegen misst die Temperatur<br />

auf dem Substrat liefert aber i.A. keine absoluten Werte, da es empfindlich auf die unterschiedliche<br />

Reflexivität der Oberfläche reagiert: z.B. zeigt reines Platin einen anderen Wert,<br />

als beschichtetes Platin. Zudem erfolgt die Messung durch die Glasscheibe (Ceiling), die auch<br />

je nach Prozessbedingung und Anzahl der Prozesse eine Schwärzung erfährt. So wurde von<br />

der 90sten bis zum 125sten Abscheidung mit einer Ceiling eine mittlere Pyrometertemperatur<br />

von 580,6° ± 3,4°C gefunden und in den nachfolgenden 12 Abscheidungen mit einer neuen

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