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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.2 Schichtanalyse and Charakterisierung 53<br />

bestimmt werden, wobei der P Regler die Geschwindigkeit der Reaktion auf Änderungen der<br />

Topographie vorgibt und der I-Regler über verschiedene Ereignisse mittelt. Die beiden Regler<br />

werden so eingestellt, dass eine maximale Auflösung bei minimalem Rauschen erfolgt.<br />

Mit dieser Methode werden hervorragende Auflösungen erreicht. Allerdings ist es notwendig,<br />

die so genannte AC-Mode unter Vakuumbedingungen durchzuführen, da unter atmosphärischen<br />

Bedingungen die Schwingung enorm gedämpft wird. In der Praxis wurde daher sowohl<br />

mit dem SIS, als auch mit dem Mikroskop von Joel ein Tapping Modus verwendet. Dieser ist<br />

leicht unterschiedlich zur oben beschriebenen AC-Mode. Hier erfolgt die Dämpfung der<br />

Schwingungsamplituden an den abstoßenden Kräften der Probenoberflache, d.h. die ansonsten<br />

harmonische Schwingung wird im unteren Teil abgeschnitten, da die Spitze die Oberfläche<br />

leicht berührt, wodurch natürlich auch die Schwingungsamplitude reduziert wird [78].<br />

Neben den detaillierten Abbildungen der Oberfläche wird zur quantitativen Erfassung der<br />

Rauhigkeit meistens die mittlere quadratische Rauhigkeit angegeben. Diese berechnet sich<br />

nach Formel 3.13 mit der quadratischen Abweichung eines jeden Bildpunktes vom Mittelwert<br />

und wird auch als RMS-Wert bezeichnet.<br />

RMS =<br />

1<br />

N<br />

N<br />

∑<br />

i=<br />

1<br />

( Z<br />

i<br />

_<br />

− Z)<br />

3.2.7 Rasterelektronenmikroskopie (SEM)<br />

2<br />

Das Rasterelektronenmikroskop arbeitet i.A. nicht wie das TEM in Transmission. Hier werden<br />

die Elektronen an der Probe zurückgestreut oder es werden sekundäre Signale aufgefangen.<br />

Die Energie des Primärelektronenstrahls liegt dabei zwischen 1 – 20keV. Die Elektronen<br />

werden auf einen sehr kleinen Strahldurchmesser von 1 – 10nm fokussiert. Räumliche Informationen<br />

erhält man durch Rastern des Elektronenstrahls über die Probe, was durch eine Ablenkspule<br />

erreicht wird, die sich in der Optik des Mikroskops befindet.<br />

Folgende Prozesse geschehen, sobald der Elektronenstrahl die Probe trifft [72]:<br />

1. Elastische Rückstreuung. Viele Elektronen werden von der Probe zurückgestreut, ohne<br />

ihre ursprüngliche Energie zu verlieren.<br />

2. Inelastische Rückstreuung: Einige Elektronen werden mit unterschiedlicher Energie<br />

zurückgestreut. Ein Energieverlust (< 50eV) kommt infolge von Plasmonenanregung<br />

zustande. Diese Anregungen sind sehr spezifisch zu dem entsprechenden Festkörper,<br />

der dadurch erleuchtet wird.<br />

3. Charakteristische Röntgenstrahlung: Elektronen ionisieren Atome. Die Leerstelle wird<br />

unmittelbar wieder durch ein anderes Elektron von der äußeren Schale gefüllt, wodurch<br />

Fluoreszenzstrahlung frei wird.<br />

4. Auger Elektronen: Anstelle der Emission einer charakteristischen Röntgenstrahlung<br />

wird diese Energie zu einem Hüllenelektron übertragen, die sogenannten Auger Elektronen<br />

verlassen das Atom, das nun zweifach geladen ist.<br />

5. Alle angeregten Elektronen haben, nachdem sie verschiedene Streuereignisse hinter<br />

sich haben, eine breite Energieverteilung mit einem Maximum unter 50eV und diese<br />

Elektronen sind es, die gewöhnlicherweise zur Abbildung der räumlichen Strukturen<br />

verwendet werden.<br />

3.13

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