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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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24 2 Grundlagen<br />

der Ligandengröße führt zu einer Erhöhung der Flüchtigkeit, weil das innenliegende Metallion<br />

von molekularen Wechselwirkungen abgeschirmt wird. Im Falle der Fluorsubstitution wird<br />

die abschirmende Wirkung durch den im Vergleich zu Wasserstoff wesentlich höheren Atomradius<br />

der Fluoratome erhöht. Allerdings hat es sich herausgestellt, dass Verunreinigungen<br />

mit Halogenen einen negativen Einfluss auf die Filmeigenschaften haben.<br />

Durch die bessere Abschirmung des innenliegenden Metallions wird gleichzeitig die Stabilität<br />

des Prekursors, also die Widerstandfähigkeit gegen Oligomerbildung, sowie gegen Zersetzung<br />

durch Wasser oder Sauerstoff, erhöht. Erdalkalimetalle (Ba 2+ , Sr 2+ , Ca 2+ ) mit ihren relativ<br />

kleinen Ladungs- zu Radiusverhältnissen lassen sich eigentlich nur mit Hilfe von β-<br />

Diketonat Prekursoren in MOCVD-Prozessen nutzen [42]. Die Flüchtigkeit dieser Verbindungen<br />

lässt sich durch den Einsatz von Komplexbildnern (z.b. tetraglyme [43], tmdeta), die<br />

ebenfalls zur Abschirmung des Metallions beitragen, noch weiter erhöhen. Gordon, Barry et<br />

al. gaben in ihrer Veröffentlichung [44] einen ausführlichen Überblick über Kombinationen<br />

von Liganden und Addukten, welche die Synthese bei Raumtemperatur flüssigen Erdalkali-<br />

Prekursoren ermöglichen.<br />

b) Verdampfer<br />

Da die metallorganischen Prekursoren zur Abscheidung elektrokeramischer Dünnschichten<br />

bei Raumtemperatur in fester und flüssiger Form vorliegen, müssen sie durch ein geeignetes<br />

Verfahren in die Gasphase überführt werden. Bei Flüssigkeiten mit ausreichend hohem<br />

Dampfdruck, wie z.b. Titan-Isopropoxid oder Tetraethylblei, kann dieser Dampf direkt genutzt<br />

werden. Für Feststoffe sind thermische Verdampfungsverfahren erforderlich, bei denen<br />

die Substanzen direkt oder in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst auf ihren Siedepunkt<br />

erhitzt werden.<br />

Die bekannteste Methode zum Überführen flüssiger Prekursoren in die Dampfphase ist das<br />

Bubbler Verfahren. Ein Trägergas wird durch eine Gaswaschflasche (Bubbler) geleitet, die<br />

mit der zu verdampfenden Flüssigkeit gefüllt ist. Die Trägergasbläschen steigen in der Flüssigkeit<br />

auf und reichern sich mit dem Dampf an. Oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche bildet<br />

sich ein Gemisch aus Dampf und Trägergas, das in den Reaktor weitergeleitet wird, siehe<br />

Abbildung 2.12.<br />

Abbildung 2.12: Arbeitsweise<br />

des Bubbler Verfahrens. Hier<br />

sind Trägergasfluss Qtr und<br />

Druck Pbub unabhängige<br />

Parameter.<br />

In diesem Verfahren kann der Trägergasfluss QTr und Druck PBub getrennt voneinander geregelt<br />

werden. Der Partialdruck des Prekursors im Reaktor PPrek lässt sich leicht über den Gesamtdruck<br />

Ptot, bzw. Gesamtfluss Qtot im Reaktor berechnen:<br />

Q<br />

P ⋅<br />

P<br />

tr tot<br />

Pr ek = Pvap<br />

⋅<br />

2.12<br />

Qtot<br />

Pbub

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