Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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136 7 Schichteigenschaften - 3: SrTa2O6 (STA)<br />
Die in Kapitel 4.3.3 beschriebene Prozessoptimierung hat nicht die Konformität, d.h. die Kantenbedeckung<br />
an strukturierten Substraten berücksichtigt. SEM Untersuchungen an der<br />
Bruchkante strukturierter Siliziumwafer mit runden Löchern, die ein Kantenverhältnis (Radius/Tiefe)<br />
von 1:5 haben, zeigen, dass praktisch kein STA in die tiefergelegenen Bereiche der<br />
Löcher eingedrungen ist. Daher wurde in einigen zusätzlichen Abscheidungen versucht den<br />
Prozess durch Erhöhung der Prekursorflussrate mehr in den kinetisch limitierten Bereich zu<br />
verschieben. Die Idee dabei ist, dass überschüssiges Material im kinetisch limitierten Bereich<br />
an der glatten Oberfläche nicht eingebaut wird und damit tieferliegende Stellen im Substrat<br />
erreichen kann. Dabei wurden zwei Parameter variiert: Die Öffnungszeit am Einlassventil und<br />
die Verringerung der Zeit zwischen den Pulsen (Erhöhung der Pulsfrequenz). In Tabelle 7.1<br />
werden die Parameteränderungen gegenüber der Standardabscheidung, #1, zusammengefasst.<br />
# Ventilöffnungszeit<br />
[ms]<br />
Gesamtpulszahl Zeit zwischen<br />
Pulsen [s]<br />
Filmdicke<br />
[nm]<br />
Kantenbedeckung<br />
1 0,8 1800 0,5 150nm < 5%<br />
2 3,2 1800 0,5 213nm 35%<br />
3 3,2 1800 0,125 142nm 20%<br />
Tabelle 7.1: Ventilöffnungszeit und Pause zwischen den Pulsen zur Erhöhung der Prekursor<br />
flussrate. Die Kantenbedeckung ist das Verhältnis zwischen der Abscheidung an der<br />
Seitenfläche geteilt durch die Abscheidung an der Oberseite. Die Trägergasflussrate war<br />
1000sccm.<br />
Abbildung 7.6 zeigt die entsprechenden SEM Aufnahmen an den Bruchkanten der zweiten<br />
und dritten Abscheidung aus obiger Tabelle. Die Proben wurden mit Gold bedampft, um Überstrahlung<br />
durch Aufladungseffekte an den Kannten zu vermeiden. Als erstes kann festgestellt<br />
werden, dass durch die Erhöhung der Prekursorflussrate von #1 nach #2 eine sichtbare<br />
Kantenbedeckung gefunden werden konnte. Gleichzeitig steigt die mittlere Filmdicke von<br />
150 auf 213nm an. Da dieser Faktor aber deutlich kleiner als die Erhöhung der Gesamtprekursorflussmenge<br />
ist, kann daraus geschlossen werden, dass das Wachstum weitgehend kinetisch<br />
limitiert ist. Jedoch beobachten wir in den dicken Bereichen eine sehr körnige Schichtstruktur,<br />
was auf instabiles Wachstum in den Maxima der Pulse hindeutet.<br />
(a) (#2) (b) (#3)<br />
Abbildung 7.6: SEM Aufnahmen der zweiten und dritten Probe aus Tabelle 7.1 im Maßstab<br />
1:50.000.