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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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3.2 Schichtanalyse and Charakterisierung 45<br />

kristall, hier wird ein LiF Kristall mit einem Gitterabstand von 2d = 4,0276A verwendet.<br />

Nach der Bragg Gleichung wird die Fluoreszenzstrahlung an den Gitterebenen des Kristalls<br />

reflektiert. Aber im Gegensatz zu XRD sind die Gitterabstände d des Analysatorkristalls bekannt.<br />

Daher kann über den Einfalls- bzw. Ausfallswinkel θ die Wellenlänge und damit die<br />

Energie der Strahlung bestimmt werden<br />

c<br />

E = h ⋅<br />

3.3<br />

λ<br />

Es sind Kollimatoren notwendig, um die Genauigkeit der Winkelauflösung zu verbessern und<br />

die Hintergrundstrahlung zu minimieren. Bei den verwendeten Detektoren handelt es sich<br />

wahlweise um einen Szintillationszähler oder ein Proportionalzählrohr.<br />

Abbildung 3.12: Prinzipieller<br />

Aufbau der XRF Anlage.<br />

Gemessen wird standardmäßig eine Fläche von 4,91cm², was einem Kreis mit einem Durchmesser<br />

von 2,5cm entspricht und damit gerade ausreichend für 1“ große Proben ist. Diese<br />

werden dazu in einen entsprechenden Probenhalter eingespannt, der während der Messung<br />

rotiert, um dadurch über Inhomogenitäten zu mitteln. Um den Streuuntergrund gering zu halten,<br />

erfolgt die Messung unter Vakuum. Da die hier untersuchten Schichten auf einkristallinen<br />

Substraten abgeschieden werden, sind mögliche Reflexe (auch Umweganregungen) vom Substrat<br />

ebenfalls zu beachten; durch die Probenrotation werden diese Einflüsse aber stark reduziert.<br />

Das gesamte Spektrum der aktuellen Fluoreszenzlinie und des Untergrundes wird nur<br />

bei der ersten Eichung durchfahren. Für die Routineanalyse wird nur das Linienmaximum und<br />

der Untergrund an zwei, oder für den Fall, dass andere Reflexe störend auf den Untergrund<br />

wirken, an vier Punkten gemessen (sog. Dreipunkt bzw. Fünfpunkt Verfahren).<br />

Obwohl die Anregungsquerschnitte für die Fluoreszenzstrahlung berechnet werden können,<br />

verwendet man für genaue Messungen Eichpräparate. Hier standen als Eichstandards mittels<br />

CSD (Abscheidung aus der Lösung) hergestellte BST-Proben mit bekannter Zusammensetzung<br />

zur Verfügung. Damit lässt sich die Stöchiometrie der Schichten, d.h. die relativen<br />

Anteile der Kationen, Sr/Ti, Ba/Sr, mit einer Genauigkeit unter 0.5 % bestimmen. Da im Gegensatz<br />

zur Stöchiometrie die genaue Massenbelegung der CSD Proben nicht bekannt ist,<br />

wurde diese indirekt bestimmt. Dazu wurde die Dicke mit einem Profilometer (Fa. Veeco,<br />

Dektak), bestimmt und anschließend die Massenbelegung mit Hilfe der theoretischen Dichte<br />

von Ba0,70Sr0,30TiO3 (ρ = 5,758g/cm³) berechnet. Die Messung an diesen Proben liefert die<br />

Eichgeraden, d.h. die Zusammenhänge zwischen der Zählrate und der Massenbelegung, bzw.<br />

der Zählrate und der Dicke. Diese Eichung wird in regelmäßigen Abständen wiederholt, um<br />

ein Altern der Röhre zu kompensieren. Da die Dichte der verwendeten CSD Proben i.A. nahe<br />

an der idealen Dichte liegt, ist dieser systematische Fehler relativ klein und der Fehler der<br />

Dickenbestimmung liefert den größeren Beitrag. Somit sind die Absolutwerte der Angaben<br />

für die Massenbelegung mit einer Unsicherheit von 3 – 5% behaftet.

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