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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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50 3 Experimentelles<br />

3.2.5 Transmissionselektronenmikroskopie (TEM)<br />

Nach deBroglie kann den Elektronen eine Wellenlänge zugeordnet werden und damit kann<br />

der Aufbau eines Elektronenmikroskops in Analogie zum Aufbau eines Lichtmikroskops mit<br />

Linsen und Blenden verstanden werden. Die Elektronenwellenlänge ergibt sich zu:<br />

h<br />

λ dB =<br />

3.11<br />

2meU<br />

Mit h als Planck Konstante, m als Masse und e als Ladung der Elektronen. Über die Wellenlänge<br />

hängt die Auflösung des Elektronenmikroskops entscheidend von der Beschleunigungsspannung<br />

U ab. Die Elektronen werden durch Feldemission oder durch thermische Emission<br />

erzeugt und über einen Wehnelt-Zylinder fokussiert.<br />

Bei dem hier verwendeten Mikroskop handelt es sich um ein Joel 4000EX mit einer Beschleunigungsspannung<br />

von 400keV. Die Scherzer Auflösung beträgt hier 0,17nm.<br />

Da die Elektronen an den Hüllenelektronen der Probe streuen, muss die Dicke bis auf etwa<br />

10nm reduziert werden, um wirklich atomare Auflösung erreichen zu können. Dies erfordert<br />

eine besondere Präparation der Probe. Für Aufnahmen in Aufsicht wird die Rückseite der<br />

Probe geschliffen und ionengeätzt (gesputtert). Diese Untersuchung der verbleibenden obersten<br />

Schichtlagen erlaubt die Beobachtung der Körner und die Orientierung der Atomebenen.<br />

Etwas aufwendiger sind Aufnahmen vom Querschnitt der Probe. Diese werden z.b. benötigt,<br />

um die Schichtabfolgen auf dem Substrat zu untersuchen, wie etwa die STO Schicht auf Silizium<br />

mit amorpher Grenzschicht (siehe Kapitel 6). Hier wird die Struktur senkrecht zur Oberfläche<br />

gemessen. Dazu wird die Probe geteilt und die Oberflächen der Schicht werden aufeinander<br />

geklebt. Die Probe wird dann senkrecht zur Klebefläche poliert und ionengefräst.<br />

3.2.6 Rastersondenmikroskopie (SPM)<br />

Entsprechend der Vielzahl an physikalischen Größen, die im Rasterverfahren an einer Oberfläche<br />

untersucht werden können gibt es mindestens genau so viele Namen sowohl im Englischen<br />

als auch im Deutschen für diese Messmethode. Die Rastersondenmikroskopie RSM<br />

(engl. Atomic Force Microscopy, AFM oder allgemein Scanning Probe Microscopy, SPM)<br />

beschäftigt sich mit der Analyse von Oberflächenstrukturen und Eigenschaften bis in den atomaren<br />

Bereich. Sie wird dort eingesetzt, wo herkömmliche Methoden wie die Lichtmikroskopie<br />

aufgrund von Beugungseffekten nicht mehr anwendbar sind. Darüber hinaus lassen<br />

sich eine Vielzahl von zusätzlichen Eigenschaften der Proben bestimmen, z.b. Oberflächenrauhigkeiten,<br />

elektronische Zustandsdichten und Bandstrukturen in Halbleitern, Oberflächenmagnetisierung,<br />

Piezoresponse, Elastizitätsmodul...<br />

Für die Grundsteinlegung der meist auf einem einfachen Messprinzip beruhenden Rastersondenverfahren<br />

sorgten G. Binnig und H. Rohrer durch den Bau des ersten Rastertunnelmikroskops.<br />

Diese Erfindung wurde in einer späteren Arbeit [75] benutzt, um die vertikale Bewegung<br />

eines Cantilevers zu bestimmen. Der Cantilever ist eine sehr feine Tastspitze, die sich<br />

am Ende einer kleinen Biegefeder befindet und in unmittelbaren Kontakt mit der zu untersuchenden<br />

Probenoberfläche steht, siehe Abbildung 3.14.

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