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Metallorganisch chemische ... - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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6.1 Entwicklung der Grenzschicht zwischen STO und Si 125<br />

Der Ausgangswert von 0,6nm wird alleine durch das Aufheizen erreicht. Eine Abscheidung<br />

ohne Sauerstoff ergibt eine 1nm dicke Grenzschicht und Aufheizen ohne Abscheidung unter<br />

relativ hohem Sauerstofffluss von 110sccm ergibt eine 1,5nm dicke Grenzschicht. Eine Abscheidung<br />

unter Sauerstoff dagegen ergibt 3,0 - 3,8nm und ist damit doppelt so groß, wie bei<br />

reiner thermischer Oxidation in der Reaktorumgebung [142].<br />

Um zusätzlich die Kinetik des Wachstums zu untersuchen, wurden zwei Dickenserien unter<br />

verschiedenen Sauerstoffpartialdrücken durchgeführt (siehe Tabelle 6.1 und Abbildung 6.5).<br />

Es fällt auf, dass sich die Dicke der amorphen Schicht sehr schnell bildet und dann in ein Sättigungsverhalten<br />

einmündet. Die Abscheidungszeit der Probe 3a beträgt 22s, was einem 1nm<br />

dicken STO Film entspricht. Die Dicke der amorphen Grenzschicht beträgt in diesem Fall<br />

schon 1,9nm. Die Kurve verläuft asymptotisch auf einen Grenzwert von 2,7nm zu und dieser<br />

Wert wird bereits bei einer Filmdicke von 10nm erreicht. Das heißt man beobachtet ein<br />

schnelles anfängliches Wachstum, was man mit einem kinetisch kontrollierten Wachstum<br />

beschreiben kann, das aber nach kurzer Zeit zu langsamen diffusions-kontrollierten Wachstum<br />

übergeht, sobald sich ein genügend dicker STO Film gebaut hat [143].<br />

Dicke [nm]<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

O2=110<br />

1,5<br />

O2=60<br />

1<br />

O2=55/55<br />

0,5<br />

0<br />

O2=0<br />

0 200 400 600 800<br />

Reaktionszeit [s]<br />

Abbildung 6.5: Abhängigkeit<br />

der Dicke der amorphen<br />

Schicht von der Abscheidungszeit<br />

für verschiedene<br />

Sauerstoffflüsse<br />

[sccm]. Den Startpunkt für<br />

alle Kurven stellt die<br />

Schicht 2a dar. Die gestrichelten<br />

Linien sind nur<br />

Hilfslinien.<br />

Den gleichen Sättigungseffekt beobachtet man auch für die Schichten 4a – 4c aus Tabelle 6.1.<br />

Hier besteht kein Unterschied zwischen der 10, 20 oder 30nm dicken Schicht. Allerdings variiert<br />

die Sättigungsdicke der amorphen Grenzschicht in Abhängigkeit vom Sauerstoffpartialdruck<br />

während der Abscheidung. Ein interessantes zusätzliches Detail ergibt sich aus dem<br />

Vergleich der beiden Dickenserien 3 und 4. Obwohl der Fluss der Oxidationsgase von Serie 3<br />

nach 4 von 55sccm O2 + 55sccm N2O nach 60sccm O2 verringert wurde, kann man eine sichtbare<br />

Verminderung der amorphen Grenzschicht beobachten. Wie schon in Kap. 4.1.1 diskutiert,<br />

zeigt sich auch unter diesen Bedingungen, dass das N2O bei diesen Temperaturen noch<br />

kein effektives Oxidationsmittel ist.<br />

Mit dem beobachteten Sättigungsverhalten kann auch die oben diskutierte geringe Abhängigkeit<br />

vom Einlasszeitpunk des Sauerstoffs erklärt werden. In Abbildung 6.5 sind dies die oberen<br />

vier Punkte aus der ersten Serie, die praktisch alle zusammenliegen. Der bei hoher Temperatur<br />

wachsende STO Film stellt damit keine gute Diffusionsbarriere für Sauerstoff dar.<br />

Konsistent ergibt sich, wie der Vergleich von Schicht 3e mit 3e-no zeigt, auch kein signifikanter<br />

Unterschied für Substrate, die wasserstoffterminiert wurden, zu solchen, die ihr natürliches<br />

Oxid behalten haben.

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