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DIPLOMARBEIT - Institut für Germanistik - Universität Wien

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len. Einen Ausweg bieten hier die neueren kulturgeschichtlichen und kulturwissenschaftlichen<br />

Ansätze, die mit den sozialgeschichtlichen Zugängen zwar eng und ursprünglich verwoben<br />

sind, aber dennoch eine geweitete Perspektive der Literaturbetrachtung ermöglichen: „Im Zuge<br />

neuerer kulturgeschichtlicher und kulturwissenschaftlicher Theorien hat man diese Fokussierung<br />

auf die sozioökonomischen und politischen Kontexte von Literatur zugunsten der<br />

Einbeziehung gesamtkultureller Rahmenbedingungen aufgegeben.“ 26 Eine rigide Grenzziehung<br />

zwischen diesen beiden literaturwissenschaftlichen Verfahren erscheint innerhalb dieser<br />

Arbeit als wenig sinnvoll. Damit erweist sich ein zu den kulturwissenschaftlichen Ansätzen<br />

offenes sozialgeschichtliches Vorgehen als probates Mittel <strong>für</strong> diese Untersuchung.<br />

Die Gender Studies bilden im Sinne des Methodenpluralismus, zu dem sich diese Arbeit<br />

bekennt, eine weitere wichtige Basis <strong>für</strong> die Auseinandersetzung mit den Grillparzer’schen<br />

Frauenfiguren. Die Gender Studies sind wiederum ihrerseits in den Kulturwissenschaften<br />

verankert, denn sie „dürfen als eine kulturwissenschaftlich fundierte Methode gelten“<br />

27 und rücken jene Themen in den Fokus, die auch im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen.<br />

Somit ermöglichen sie „die Analyse gesellschaftlicher und kultureller Strukturen von Weiblichkeit“<br />

28 :<br />

Indem die Gender Studies ihren Fokus auf die kulturelle Ordnung einer Gesellschaft<br />

und auf die in ihr dominierende Geschlechterordnung richten, können sie sicherstellen,<br />

dass verinnerlichte literarische und ästhetische Strategien der Anpassung, aber auch<br />

unbewusste der subversiven Auflehnung erkannt und herausgearbeitet werden. 29<br />

Besonderes Augenmerk legen die Gender Studies dabei auf die „Machtstrukturen, die die Bilder<br />

von den Geschlechtern prägen“. Dieser Anspruch bedingt einen Rückgriff auf sozialgeschichtliche<br />

Ansätze: „Über die Beschreibung der in Literatur thematisierten Geschlechterverhältnisse<br />

sind dementsprechend eine Gesellschaft prägende Strukturen zu durchleuchten.“<br />

Damit schließt sich der methodische Kreis zwischen Gender Studies und sozialgeschichtlich<br />

basierter Literaturwissenschaft, der die Grundlage dieser Arbeit bildet.<br />

26 Ebd.<br />

27 Ebd., S. 125.<br />

28 Ebd., S. 123.<br />

29 Ebd., S. 125.<br />

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