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Kursbuch Wirkung - Das Praxishandbuch für alle, die Gutes noch besser tun wollen

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen? Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern! Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen?

Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern!

Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

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2.2 WIRKUNGSZIELE ERAR-<br />

BEITEN UND FORMULIEREN<br />

Vom Problembaum zum Lösungsbaum<br />

<strong>Wirkung</strong>sziele lassen sich gut anhand des so<br />

genannten „Lösungsbaums“ erarbeiten. Der<br />

Lösungsbaum entsteht, indem <strong>die</strong> negativen<br />

Aussagen aus dem Problembaum (→ Kap.<br />

1) in positive Aussagen der angestrebten<br />

Situation umgewandelt werden. So wird zum<br />

Beispiel aus „Jugendliche haben keine ausreichenden<br />

Sozialkompetenzen“ „Jugendliche<br />

haben ausreichende Sozialkompetenzen“.<br />

Wenn der Lösungsbaum fertiggestellt<br />

ist, sollte er auf Lücken und Unklarheiten<br />

überprüft werden und gegebenenfalls<br />

überarbeitet werden, wobei hier auch ein<br />

<strong>noch</strong>maliger Blick auf den Problembaum<br />

hilfreich sein kann.<br />

<strong>Wirkung</strong>sziele erarbeiten<br />

Auf Grundlage des Lösungsbaums lassen sich<br />

nun <strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong>sziele <strong>für</strong> Ihr Projekt ableiten<br />

und formulieren.<br />

Wenn über Ziele gesprochen wird, werden<br />

oft verschiedene Begriffe genutzt wie zum<br />

Beispiel: Oberziele, Unterziele, Leitziele,<br />

Mittlerziele, Detailziele, Projektziele, gesellschaftliche<br />

Ziele etc. Gerade beim Ausfüllen<br />

von Projektanträgen können <strong>die</strong>se Unterscheidungen<br />

sehr relevant sein, und leider<br />

kann Ihnen niemand <strong>die</strong> Aufgabe abnehmen,<br />

sich durch den „Begriffsdschungel“ zu kämpfen<br />

und <strong>für</strong> den Einzelfall herauszufinden,<br />

wie <strong>die</strong> Begriffe im jeweiligen Zusammenhang<br />

genutzt werden. Unabhängig von der<br />

verwirrenden Nutzung der Begrifflichkeiten<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erarbei<strong>tun</strong>g und Darstellung von<br />

<strong>Wirkung</strong>szielen aber zwei Unterscheidungen<br />

von zentraler Bedeu<strong>tun</strong>g:<br />

Zum einen fällt es vielen Organisationen oft<br />

schwer, ihre <strong>Wirkung</strong>sziele von ihren (geplanten)<br />

Aktivitäten abzugrenzen. Zum anderen<br />

ist es wichtig, zwischen den zwei verschiedenen<br />

Ebenen der <strong>Wirkung</strong>sziele, nämlich den<br />

<strong>Wirkung</strong>szielen auf Ebene der Zielgruppe(n)<br />

und den <strong>Wirkung</strong>szielen auf gesellschaftlicher<br />

Ebene, zu unterscheiden. Beide Unterscheidungen<br />

werden im Folgenden erläutert:<br />

Von den Aktivitäten zu den <strong>Wirkung</strong>en<br />

In der Projektarbeit lag der Fokus lange auf<br />

dem Bereich der Aktivitäten und Leis<strong>tun</strong>gen<br />

des Projekts, also dem, „was im Projekt<br />

passiert“ beziehungsweise „was das Projekt<br />

tut“. Nicht zuletzt deshalb fällt vielen<br />

Projekten <strong>die</strong> Unterscheidung zwischen den<br />

Aktivitäten (Leis<strong>tun</strong>gen) und den <strong>Wirkung</strong>en,<br />

also dem, „was das Projekt durch seine Aktivitäten<br />

(Leis<strong>tun</strong>gen) bewirkt“, oft schwer.<br />

Gegenüber den Stakeholdern (und hier vor<br />

<strong>alle</strong>m den Geldgebern) wird daher in vielen<br />

Fällen berichtet, welche und wie viele Leis<strong>tun</strong>gen<br />

das Projekt anbietet, <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

werden beschrieben und in einigen Fällen<br />

<strong>die</strong> Teilnehmenden gezählt. Es ist richtig und<br />

wichtig, <strong>die</strong>se Informationen aufzubereiten<br />

und zu kommunizieren. Aus der Sicht der<br />

wirkungsorientierten Projektarbeit fehlt hier<br />

jedoch <strong>die</strong> Antwort auf <strong>die</strong> entscheidende<br />

Frage: Welchen Unterschied machen wir mit<br />

unserer Arbeit? <strong>Das</strong> ist <strong>die</strong> Frage nach der<br />

<strong>Wirkung</strong> des Projekts. Nachweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong><br />

eines Projekts sind nicht immer leicht<br />

zu finden und zu erheben. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />

ten<strong>die</strong>ren Organisationen dazu, sich auf <strong>die</strong><br />

Beschreibung von Aktivitäten zu konzen-<br />

WIRKUNG<br />

PLANEN<br />

WIRKUNG<br />

ANALYSIEREN<br />

WIRKUNG<br />

VERBESSERN<br />

3 2 1<br />

Stakeholder einbeziehen!<br />

Nur wenn <strong>die</strong> Stakeholder ein<br />

gemeinsames Verständnis der<br />

<strong>Wirkung</strong>sziele haben und<br />

<strong>die</strong>se von <strong>alle</strong>n mitgetragen<br />

werden, kann ein Projekt<br />

dauerhaft wirkungsorientiert<br />

umgesetzt werden.<br />

Bei der Erarbei<strong>tun</strong>g der<br />

<strong>Wirkung</strong>sziele zu Beginn des<br />

Projekts sowie deren<br />

regelmäßiger Reflexion<br />

während des Projekts sollten<br />

<strong>die</strong> Stakeholder des Projekts<br />

unbedingt einbezogen<br />

werden! Zum einen bringen<br />

sie Wissen und unterschiedliche<br />

Perspektiven ein und<br />

können so zu einer reflektierten<br />

und realistischen<br />

Zielsetzung beitragen. Zum<br />

anderen ist es <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Motivation der Stakeholder<br />

und ihre Identifikation mit<br />

dem Projekt und seinen Zielen<br />

sehr wichtig, dass Ziele nicht<br />

„von oben“ gesetzt, sondern<br />

partizipativ erarbeitet<br />

werden. Besonders gilt <strong>die</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitenden.<br />

Gleichzeitig sollten <strong>die</strong><br />

Zielgruppen des Projekts so<br />

stark wie möglich eingebunden<br />

werden: Die Ziele sollten<br />

nicht <strong>für</strong> sie, sondern mit<br />

ihnen erarbeitet werden!<br />

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