28.03.2014 Aufrufe

Kursbuch Wirkung - Das Praxishandbuch für alle, die Gutes noch besser tun wollen

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen? Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern! Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen?

Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern!

Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Herausforderung: <strong>Wirkung</strong>en von Kampagnenarbeit<br />

/ Advocacy nachweisen<br />

Bei Projekten im Bereich Kampagnenarbeit /<br />

Advocacy geht es um <strong>die</strong> Interessenvertre<strong>tun</strong>g<br />

von Gruppen und/oder <strong>die</strong> Themenanwaltschaft<br />

<strong>für</strong> spezifische Anliegen. Beispiele<br />

sind Kampagnen gegen das Rauchen oder<br />

zu Themen in den Bereichen Umweltschutz,<br />

Bildungspolitik oder Inklusion. Ziele sind<br />

es, sowohl Entscheidungsträger als auch <strong>die</strong><br />

öffentliche Meinung zu beeinflussen und<br />

gesellschaftliche Veränderungsprozesse<br />

anzustoßen, <strong>die</strong> sich in einer Veränderung des<br />

Bewusstseins und des Verhaltens ausdrücken.<br />

<strong>Wirkung</strong>en sind hier schwer zu erheben. Ob<br />

eine Kampagne <strong>die</strong> erwünschte <strong>Wirkung</strong> auf<br />

gesellschaftlicher Ebene erzielt hat, lässt sich<br />

am ehesten in groß angelegten Stu<strong>die</strong>n (z.B.<br />

über den Gesundheitsstatus der Bevölkerung)<br />

ablesen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> einzelne Organisation<br />

kaum durchführbar sind. Hier sollten daher<br />

entlang der <strong>Wirkung</strong>slogik Teilziele definiert<br />

werden, zu denen auch Daten erhoben<br />

werden können. Dies sind zum Beispiel <strong>die</strong><br />

Beeinflussung von relevanten Entscheidungsträgern<br />

und Multiplikatoren, <strong>die</strong> sich dadurch<br />

überprüfen lassen, ob <strong>die</strong>se Personen <strong>die</strong> Forderungen<br />

aufgegriffen oder <strong>die</strong> Argumente<br />

in ihre Argumentation übernommen haben,<br />

oder eine verstärkte Berichterstat<strong>tun</strong>g zum<br />

Thema in den Me<strong>die</strong>n. Die Methode „Outcome<br />

Mapping“ bietet hier eine nützliche<br />

Hilfestellung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erarbei<strong>tun</strong>g und<br />

Überprüfung von <strong>Wirkung</strong>szielen (→ Weiterführende<br />

Literaturhinweise am Ende des<br />

<strong>Kursbuch</strong>s).<br />

Herausforderung: <strong>Wirkung</strong>en nachweisen,<br />

wenn <strong>die</strong> Zielgruppe Organisationen sind<br />

Bei Projekten, deren Zielgruppen keine Individuen,<br />

sondern Organisationen sind, ergeben<br />

sich <strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong>en aus dem Nutzen, den <strong>die</strong><br />

Organisationen aus der Unterstützung durch<br />

das Projekt ziehen. Die Veränderungen im<br />

Wissen und in der Arbeitsweise der Organisation<br />

sind mittelfristige Outcomes, und <strong>die</strong><br />

<strong>Wirkung</strong> auf lange Sicht wäre <strong>die</strong> effektivere<br />

Arbeit der Organisation. Diese <strong>Wirkung</strong>en<br />

lassen sich zum Teil mit quantitativen, vor<br />

<strong>alle</strong>m aber mit qualitativen Daten abbilden.<br />

Ein Beispiel: Wenn ein Projekt Organisationen<br />

bei der Gewinnung und dem Management<br />

von Ehrenamtlichen unterstützt, besteht<br />

<strong>die</strong> <strong>Wirkung</strong> auf Outcome-Stufe 4 darin,<br />

dass <strong>die</strong> Organisation gelernt hat, wie man<br />

Ehrenamtliche gewinnt und betreut, und <strong>die</strong><br />

<strong>Wirkung</strong> auf Outcome-Stufe 5 darin, dass <strong>die</strong><br />

Organisation <strong>die</strong>ses Wissen auch anwendet.<br />

<strong>Wirkung</strong>en auf Outcome-Stufe 6 wären dann<br />

erreicht, wenn <strong>die</strong> Organisation aufgrund<br />

ihres ver<strong>besser</strong>ten Ehrenamtsmanagements<br />

ihre Projekte effektiver umsetzen kann.<br />

Herausforderung: <strong>Wirkung</strong>en auf<br />

Impact-Ebene nachweisen<br />

Die Herausforderungen, <strong>Wirkung</strong>en auf<br />

gesellschaftlicher Ebene (Impact) nachzuweisen,<br />

ähneln den Schwierigkeiten, <strong>Wirkung</strong>en,<br />

<strong>die</strong> erst nach Projektende eintreten, zu<br />

erheben. Denn Veränderungen auf gesellschaftlicher<br />

Ebene treten in den <strong>alle</strong>rmeisten<br />

Fällen erst nach längerer Zeit auf, das<br />

Projekt ist dann oft schon beendet. Nicht nur<br />

deswegen ist es schwer, <strong>die</strong> eingetretenen<br />

WIRKUNG<br />

PLANEN<br />

WIRKUNG<br />

ANALYSIEREN<br />

WIRKUNG<br />

VERBESSERN<br />

Beschreibung<br />

Marginalientext<br />

3 2 1<br />

Wichtig zu wissen:<br />

Was ist Social Return<br />

on Investment (SROI)?<br />

Social Return on Investment<br />

(SROI, auf Deutsch: „Sozialrendite“)<br />

ist ein Ansatz der Social-<br />

Impact-Messung, der sich mit der<br />

Bewer<strong>tun</strong>g des durch (soziale)<br />

Projekte geschaffenen gesellschaftlichen<br />

Mehrwerts<br />

beschäftigt und der in den letzten<br />

Jahren zunehmend nachgefragt,<br />

aber auch kritisch diskutiert wird.<br />

Bei der SROI-Analyse wird<br />

versucht, Projektresultate zu<br />

quantifizieren und in monetären<br />

Werten auszudrücken. Bemessen<br />

wird <strong>die</strong>s in der Regel darüber,<br />

welche Kosten dem Staat durch<br />

<strong>die</strong> Projekte erspart bleiben. So<br />

entstehen etwa durch eine<br />

erfolgreiche Resozialisierung von<br />

Straftätern dem Staat weniger<br />

Kosten <strong>für</strong> Inhaftierung oder <strong>die</strong><br />

Betreuung durch Sozialarbeiter.<br />

SROI-Analysen sind sehr<br />

aufwändige Verfahren, <strong>für</strong> <strong>die</strong> ein<br />

hohes Maß an Expertise<br />

notwendig ist. Auch ist angesichts<br />

der Komplexität der Gesellschaft<br />

und ihrer <strong>Wirkung</strong>szusammenhänge<br />

kritisch zu fragen, welchen<br />

Aussagewert eine solche Zahl<br />

tatsächlich hat .<br />

Quelle: vgl. Hoelscher (2011: 32)<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!