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Kursbuch Wirkung - Das Praxishandbuch für alle, die Gutes noch besser tun wollen

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen? Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern! Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen?

Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern!

Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

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Wichtig zu wissen:<br />

Was sind Kontrollgruppen?<br />

Eine Kontrollgruppe ist eine<br />

Gruppe, <strong>die</strong> im Rahmen einer<br />

Evaluation Daten <strong>für</strong> den<br />

Vergleich mit der Gruppe, <strong>die</strong><br />

an einem Projekt teilgenommen<br />

hat, liefert. Die<br />

Kontrollgruppe nimmt an dem<br />

Projekt nicht teil. Damit ist ein<br />

Vergleich mit der Teilnehmergruppe<br />

möglich, und es<br />

können Aussagen zur<br />

Wirksamkeit des betreffenden<br />

Projekts abgeleitet werden.<br />

Die Kontrollgruppe ist ein<br />

Kriterium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aussagekraft<br />

und Belastbarkeit von<br />

Evaluationsergebnissen, da<br />

sonst eine dem Projekt<br />

zugeschriebene <strong>Wirkung</strong> auch<br />

auf anderen Ursachen<br />

beruhen könnte. Eine<br />

<strong>Wirkung</strong>sevaluation mit<br />

Kontrollgruppen ist <strong>alle</strong>rdings<br />

sehr aufwändig und wird<br />

relativ selten durchgeführt.<br />

6.2 SCHWER ZU ERHE-<br />

BENDE WIRKUNGEN<br />

<strong>Wirkung</strong>en nachzuweisen, kann aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen eine große<br />

Herausforderung sein. Im Folgenden werden<br />

einige Beispiel <strong>für</strong> schwer zu erhebende <strong>Wirkung</strong>en<br />

dargestellt und beschrieben, welche<br />

Möglichkeiten der <strong>Wirkung</strong>sanalyse es in<br />

<strong>die</strong>sen Fällen gibt.<br />

Herausforderung: <strong>Wirkung</strong>en nachweisen,<br />

<strong>die</strong> erst nach längerer Zeit eintreten<br />

Viele soziale Projekte zielen auf <strong>Wirkung</strong>en,<br />

<strong>die</strong> erst nach einiger Zeit eintreten. Um hier<br />

Aussagen treffen zu können, müssen Daten<br />

nach dem Ende des Projekts, beziehungsweise<br />

nachdem ein Teilnehmender seine Teilnahme<br />

am Projekt beendet hat, erhoben werden.<br />

Dies ist in vielen Fällen eine große Herausforderung,<br />

denn es ist oft sehr schwer und<br />

aufwändig, <strong>die</strong> ehemaligen Teilnehmer nach<br />

längerer Zeit wieder zu kontaktieren. Hier<br />

ist eine gute Pflege der Kontaktdatenbank<br />

nützlich und es ist hilfreich, den Teilnehmern<br />

schon bei Projektabschluss anzukündigen,<br />

dass man sie nach einiger Zeit <strong>noch</strong> mal kontaktieren<br />

möchte. Eine weitere Herausforderung<br />

ist es, nachzuweisen, dass <strong>die</strong> Langzeitwirkungen<br />

auf <strong>die</strong> Aktivitäten des Projekts<br />

zurückzuführen sind. Denn in der Zeit<br />

zwischen dem Ende der Teilnahme am Projekt<br />

und dem Eintreten der Langzeitwirkung hat<br />

eine Vielzahl an Einflüssen <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des (ehemaligen) Teilnehmers beeinflusst.<br />

In den <strong>alle</strong>rseltensten Fällen werden hier<br />

<strong>Wirkung</strong>sevaluationen mit Kontrollgruppen<br />

durchgeführt. Im Rahmen der Befragung der<br />

ehemaligen Teilnehmenden kann man hier <strong>die</strong><br />

Befragten bitten, selbst einzuschätzen, wie<br />

groß der Einfluss des Projekts auf ihre jetzige<br />

Situation ist. Auch lässt sich hier mit der<br />

<strong>Wirkung</strong>slogik und <strong>Wirkung</strong>snachweisen, <strong>die</strong><br />

während der Teilnahme am Projekt erhoben<br />

wurden, argumentieren. Wenn während des<br />

Projekts festgestellt wurde, dass bei den<br />

Teilnehmern <strong>Wirkung</strong>en auf den Outcome-<br />

Stufen 4 (Veränderungen im Wissen) und 5<br />

(Veränderungen im Verhalten und Handeln)<br />

eingetreten sind, so kann mit einer gewissen<br />

Sicherheit angenommen werden, dass das<br />

Projekt auch Einfluss auf <strong>die</strong> langfristigen<br />

<strong>Wirkung</strong>en im Bereich der Lebenssituation<br />

(Outcome-Stufe 6) hatte.<br />

Herausforderung: Teilnehmende <strong>wollen</strong><br />

oder können nicht befragt werden<br />

In einigen Projekten ist es schwierig, <strong>die</strong> Teilnehmenden<br />

zu befragen. Die Gründe hier<strong>für</strong><br />

sind unterschiedlich: Einige Zielgruppen<br />

haben Vorbehalte, an Erhebungen teilzunehmen,<br />

weil sie be<strong>für</strong>chten, dass ihnen dadurch<br />

Nachteile entstehen können. Beispiele sind<br />

hier Personen, <strong>die</strong> von Gewalt betroffen<br />

oder in Straftaten involviert sind. Hier ist es<br />

wichtig, den Befragten absolute Anonymität<br />

zuzusichern und zu gewährleisten. Andere<br />

Zielgruppen sind selbst nicht in der Lage, im<br />

Rahmen von Erhebungen Auskünfte zu erteilen<br />

(zum Beispiel Kleinkinder oder schwer an<br />

Demenz erkrankte Menschen). Hier kann es<br />

ein möglicher Weg sein, ihnen nahestehende<br />

Personen (wie Eltern oder pflegende Angehörige)<br />

zu befragen.<br />

82 © PHINEO gAG 2013, www.phineo.org – <strong>Kursbuch</strong> <strong>Wirkung</strong>

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