28.03.2014 Aufrufe

Kursbuch Wirkung - Das Praxishandbuch für alle, die Gutes noch besser tun wollen

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen? Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern! Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

Das Kursbuch hilft gemeinnützigen Organisationen und engagierten Menschen dabei, ihre Projekte wirkungsorientiert zu planen und umzusetzen. "Wirkungsorientiert" heißt, Projekte von ihrem Ende her zu denken: Was soll das Projekt bewirken? Wen soll es erreichen? Und welche Veränderungen soll es bei der Zielgruppe auslösen?

Bei allen Erfolgen, ist wirkungsorientiertes Arbeiten im gemeinnützigen Sektor noch keine gängige Praxis. Das möchten die Bertelsmann Stiftung und PHINEO ändern!

Mit dem Kursbuch Wirkung liefern die Bertelsmann Stiftung und PHINEO einen Praxisratgeber, der leicht verständlich, anschaulich und Schritt für Schritt dabei hilft, Wirkungsorientierung in den oft hektischen Projekt-Alltag zu integrieren. Tipps, Illustrationen und Checklisten erleichtern die praktische Umsetzung.

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5.2 ARTEN VON<br />

INDIKATOREN<br />

Direkte und indirekte Indikatoren<br />

Direkte Indikatoren beziehen sich direkt auf<br />

das, was sie beschreiben <strong>wollen</strong>. Sie lassen<br />

sich besonders <strong>für</strong> zählbare Sachverhalte und<br />

Veränderungen wie Outputs, aber auch leicht<br />

messbare <strong>Wirkung</strong>en formulieren und lassen<br />

sich oft direkt aus den Zielen ableiten. Stellen<br />

Sie sich, wie im Projektbeispiel, vor, dass eines<br />

Ihrer <strong>Wirkung</strong>sziele ist, dass Jugendliche<br />

durch <strong>die</strong> Teilnahme an Ihrem Projekt einen<br />

Ausbildungsplatz bekommen. Wenn Sie nun<br />

wissen <strong>wollen</strong>, ob das Projekt <strong>die</strong>se <strong>Wirkung</strong><br />

erreicht – woran würden Sie das erkennen?<br />

An den Jugendlichen, <strong>die</strong> nach Teilnahme<br />

an Ihrem Projekt einen Ausbildungsplatz<br />

bekommen haben. Der Indikator ist also <strong>die</strong><br />

„Anzahl der Jugendlichen, <strong>die</strong> nach Teilnahme<br />

an Ihrem Projekt einen Ausbildungsplatz<br />

bekommen haben“.<br />

Was bei den direkten Indikatoren zum Teil<br />

recht simpel erscheint, ist jedoch oft nicht<br />

so offensichtlich. Denn nicht immer sind<br />

Indikatoren so klar und direkt ableitbar.<br />

<strong>Das</strong> führt dazu, dass viele Sachverhalte und<br />

Veränderungen auf den ersten Blick nicht<br />

überprüfbar erscheinen. In <strong>die</strong>sen Fällen<br />

werden sogenannte „indirekte Indikatoren“<br />

genutzt. Indirekte Indikatoren (in der<br />

Fachsprache auch Proxy-Indikatoren genannt)<br />

weisen nur mittelbar auf den zu beobachtenden<br />

Sachverhalt hin. Sie werden genutzt,<br />

wenn es nicht oder nur mit unvertretbar<br />

hohem Aufwand möglich ist, den Sachverhalt<br />

selbst zu erheben. Ein klassisches Beispiel <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Nutzung eines indirekten Indikators ist<br />

<strong>die</strong> Erhebung der Bevölkerungszahl in einem<br />

großen und schwer zugänglichen, von Nomaden<br />

besiedelten Gebiet. Statt einer praktisch<br />

kaum durchzuführenden Zählung „pro Kopf“<br />

entschied man sich da<strong>für</strong>, nachts über das<br />

Land zu fliegen und, als indirekten Indikator,<br />

<strong>die</strong> erleuchteten Feuerstellen zu zählen. Aus<br />

Erfahrung wusste man, wie viele Mitglieder<br />

einer Familie durchschnittlich um eine Feuerstelle<br />

ihr Lager errichtet hatten, und konnte<br />

so <strong>die</strong> Bevölkerungszahl ausreichend genau<br />

bestimmen. Ein anderes Beispiel: Wenn Sie<br />

wissen möchten, wie hoch <strong>die</strong> Zahl der von<br />

Armut betroffenen Kinder in einem Stadtteil<br />

ist, wäre ein möglicher indirekter Indikator<br />

<strong>die</strong> Anzahl der Kinder des Stadtteils, <strong>die</strong><br />

das Angebot eines kostenlosen Mittagessens<br />

nutzen.<br />

Indirekte Indikatoren werden vor <strong>alle</strong>m auch<br />

dann genutzt, wenn qualitative Sachverhalte<br />

beschrieben werden sollen, zum Beispiel<br />

Lebensumstände oder Veränderungen in<br />

Hinblick auf Einstellungen, Motivation oder<br />

Verhalten – also Dinge, bei denen nicht direkt<br />

klar ist, wie sie sich ausdrücken. Vielleicht<br />

<strong>wollen</strong> Sie mit Ihrer Erhebung herausfinden,<br />

ob <strong>die</strong> Jugendlichen im Rahmen Ihres Projekts<br />

selbstbewusster werden. Hier gilt es zu<br />

überlegen, woran ein gestärktes Selbstbewusstsein<br />

festzustellen ist. Dies kann sich unterschiedlich<br />

ausdrücken: Vertritt der Jugendliche<br />

vielleicht nun öfter seine Meinung in der<br />

Gruppe? Hat er mehr soziale Kontakte mit<br />

den anderen Teilnehmern? Hat sich vielleicht<br />

seine Körperhal<strong>tun</strong>g ver<strong>besser</strong>t und geht er<br />

jetzt aufrechter? Sie sehen also, hier lässt<br />

sich nicht so klar und direkt ein Indikator zuordnen.<br />

Es werden sogar mehrere Indikatoren<br />

nötig sein, um <strong>die</strong> Veränderungen abzubilden<br />

60 © PHINEO gAG 2013, www.phineo.org – <strong>Kursbuch</strong> <strong>Wirkung</strong>

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