Warum Artenschutz? - Deutscher Rat für Landespflege
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8 Glossar:<br />
Art: Gesamtheit der Individuen, die sich auf natürliche Weise<br />
untereinander uneingeschränkt fortpflanzen und in allen<br />
typischen Merkmalen untereinander und mit ihren<br />
Nachkommen übereinstimmen. Sie können gewissermaßen<br />
als „Bausteine" der Biozönosen (Lebensgemeinschaften)<br />
bezeichnet werden.<br />
<strong>Artenschutz</strong>: Aufgabenbereich des Naturschutzes mit dem<br />
Ziel, den Gesamtbestand an wild lebenden Tier- und<br />
Pflanzenarten innerhalb ihres natürlichen Areals in ihrer<br />
gegebenen Vielfalt so zu erhalten und zu fördern, daß die ·<br />
Evolution der Arten gesichert bleibt.<br />
Bioindikatoren: Arten, deren Vorkommen oder Fehlen in einem<br />
Biotop innerhalb gewisser Grenzen bestimmte Faktorenverhältnisse<br />
anzeigen.<br />
Biotop: Lebensraum einer Biozönose von bestimmter Mindestgröße<br />
und einheitlicher, gegenüber seiner Umgebung<br />
abgrenzbarer Beschaffenheit (z. B. Hochmoor); aber auch<br />
durch abiotische Standortmerkmale geprägte Lebensstätte<br />
einer Biozönose.<br />
Biotop-Management: Schutz und Pflegemaßnahmen zur Erhaltung<br />
von schutzwürdigen oder geschützten Lebensräumen<br />
(Biotopen), z. B. Entbuschung von Trockenrasen oder<br />
Heideflächen.<br />
Biotopstruktur: Gefüge von Verbindungen zwischen den Bestandteilen<br />
eines Biotops, nicht nur auf die räumliche Gestaltung<br />
bezogen.<br />
Biozönose: Lebensgemeinschaft; Gemeinschaft der an einem<br />
Biotop regelmäßig vorkommenden Lebewesen verschiedener<br />
Arten, die untereinander und mit den anderen<br />
Arten in Wechselbeziehungen stehen.<br />
endemisch: Bezeichnung für Taxa von Pflanzen und Tieren,<br />
die nur in einem mehr oder weniger natürlich abgegrenzten<br />
Gebiet vorkommen.<br />
euryök: Bezeichnung für Organismen, die Schwankungen lebenswichtiger<br />
Umweltfaktoren innerhalb weiter Grenzen<br />
ertragen. Sie können dabei an den verschiedenartigsten<br />
Lebensstätten vorkommen.<br />
eutroph: nährstoffreich<br />
genetische Verarmung: Durch Isolation hervorgerufene<br />
Blockierung des Austausches von genetischen Merkmalen<br />
zwischen Populationen.<br />
Habitat: Ort, an dem Organismen einer Art regelmäßig anzutreffen<br />
sind.<br />
Ökosystem: Funktionelle Einheit der Biosphäre als Wirkungsgefüge<br />
aus Lebewesen, unbelebten natürlichen<br />
und vom Menschen geschaffenen Bestandteilen, die untereinander<br />
und mit ihrer Umwelt in energetischen stofflichen<br />
und informatorischen Wechselbeziehungen stehen.<br />
Ökotop: Räumliche Ausprägung eines Ökosystems.<br />
oligotroph: nährstoffarm<br />
Population: Gesamtheit der Individuen einer Art mit gemeinsamen<br />
genetischen Gruppenmerkmalen innerhalb eines<br />
bestimmten Raumes. Teilpopulation: Teil dieser lndividuengemeinschaft,<br />
·oft durch anthropogenen Einfluß von der<br />
Gesamtheit abgetrennt.<br />
Selbstregulation: Die Eigenschaft von Ökosystemen, durch<br />
interne Regulationsmechanismen (z. B. Räuber-Beute-Beziehung)<br />
Störungen zu puffern und dadurch eine gewisse<br />
Stabilität zu erhalten.<br />
stenök: Bezeichnung für Organismen, die keine große<br />
Schwankungsbreite der Umweltfaktoren vertragen, sondern<br />
an ganz bestimmte Quantitäten von Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit usw. angepaßt sind und daher nur in bestimmten<br />
Biotypen vorkommen. Gegensatz: euryök.<br />
Sukzession: Aufeinanderfolge von Arten bzw. Lebensgemeinschaften<br />
eines Biotops, die von einem Pionierstadium<br />
zu einem sich selbst erhaltenden Stadium des Fließgleichgewichts<br />
(Klimax) führt.<br />
Verbreitung: Geographisch gekennzeichnetes Vorkommen<br />
von Organismenarten.<br />
xerotherm: trockenwarm_<br />
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