Warum Artenschutz? - Deutscher Rat für Landespflege
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Tab. 1: Gesamtartenzahlen und Anteile gefährdeter Arten (absolut und prozentual) verschiedener Taxa der Flora<br />
der Bundesrepublik Deutschland (aus: BLAB et al. 1984)<br />
0 1 2 3 4<br />
TAXON Artenzahl in ausgestor· Vom AUS· stark gefährdet Insgesamt potentiell<br />
der Bundes- ben oder sterben be- gefährdet aktuell ge- gefährdet<br />
republlk verschollen droht<br />
fährdet<br />
Deutschland<br />
Farn- und Blütenpflanzen<br />
Moose<br />
Flechten<br />
Röhren· und<br />
Blätterpilze, Spröd·<br />
blättler und<br />
Bauchpilze<br />
Armleuchteralgen<br />
2476 60 101<br />
(2%) (4 %)<br />
ca. 1000 15 12<br />
(2%) (1 %)<br />
ca. 1850 26 106<br />
2337 23 103<br />
(1 %) (4%)<br />
34 2 2<br />
(6%) (6%)<br />
255 281 697 165<br />
(10%) (12 %) (28%) (7 %)<br />
28 44 99 40<br />
(3%) (4%) (10%) (4 %)<br />
140 108 380 36<br />
243 343 714 137<br />
(10%) (15%) (30%) (6%)<br />
10 14 28 -<br />
(30%) (41%) (83%)<br />
1975<br />
1950 - 1960<br />
1700 - 1850<br />
800 - 1200<br />
Vielfalt nach verschiedenen Eingriffen. In Hartholzauenwäl·<br />
der dringen in manchen Gebieten, z. B. am Oberrhein oder<br />
im Erfttal, infolge Rückgangs oder Ausbleibens periodischer<br />
Überflutungen Elemente des Eichen-Hain buchenwaldes<br />
ein und verdrängen schließlich den Auenwald. Die gegen<br />
Eingriffe besonders empfindlichen Pflanzengesellschaften<br />
der Küstendünen erfahren als Folge der starken<br />
Zunahme des Erholungsverkehrs einen Umbau und vor allem<br />
eine Verschiebung des Flächenanteils der einzelnen<br />
5000 - 3500 v.Chr.<br />
Tab. 2: Zurückgehende Pflanzengesellschaften<br />
(nach SUKOPP 1972, fortgeschrieben)<br />
Formation 1800 1950 künfbis<br />
bis tig<br />
1950 1985<br />
A rtenzah l und Vegetationsvielfalt<br />
Abb. 1: Schematische Darstellung der Veränderungen der Flora<br />
und von Pflanzengesellschaften mit der Zeit.<br />
Unterbrochene Linie: Florenzugänge durch Neophyten<br />
(nach FUKAREK 1980, ergänzt).<br />
Die Ursachen des heutigen Artenrückgangs sind in den Abb.<br />
2 und 3 (nach SUKOPP, TRAUTMANN & KORN ECK 1978) zu·<br />
sammengefaßt. Die Ursachen für den Rückgang von Pflanzengesellschaften<br />
sind - gleich wie bei Pflanzenarten - in<br />
erster Linie in Veränderungen der Standorte begründet, an<br />
denen bestimmte Pflanzen und Pflanzengesellschaften<br />
wachsen. Starke Veränderungen des Artenbestandes treten<br />
in den Pflanzengesellschaften ein, die im gesamten Landesgebiet<br />
mit ihrer spezifischen Flora und Fauna stark zurückgehen<br />
(Tab. 2). Beispielsweise wurden bodensaure Buchenund<br />
Eichen-Buchenwälder durch Fichten- bzw. im Flachland<br />
durch Kiefernforste ersetzt (über Artenverschiebungen vgl.<br />
z. B. Abb. 1 in TRAUTMANN 1976). Weißtannenwälder sind<br />
durch klimatische und anthropogene Ursachen sehr stark<br />
im Rückgang (s. Abschnitt 2.4). Hecken wurden oft im 19.<br />
Jahrhundert im Gefolge der Verkoppelung angelegt, jedoch<br />
findet im 20. Jahrhundert ein starl