Warum Artenschutz? - Deutscher Rat für Landespflege
Warum Artenschutz? - Deutscher Rat für Landespflege
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4 Ausblick<br />
Statt einer Zusammenfassung soll die Problematik der Aus·<br />
rottung mit den Worten von SAN ER (1984) zitiert werden:<br />
„Die erschöpfbare Unerschöpflichkeit.<br />
Das Grundcharakteristikum der Natur ist, wir müssen bald<br />
einmal sagen war, ihre Unerschöpflichkeit im endlichen<br />
Sinn.<br />
Die Unerschöpflichkeit des Ganzen besiegte früher fortwäh·<br />
rend den Tod der einzelnen und auch das Aussterben von<br />
Arten. Die systematische Vertilgung nun, sei es von Unkräu·<br />
tern oder von Ungeziefer, und die Ausrottung, sei es von<br />
Schlangen, Walen oder Affen, ist die gedankenlose Dezi·<br />
mierung der überfülle der Natur im Namen des Nutzens und<br />
der Zier. In ihr wird Hand angelegt an das Prinzip der Natur,<br />
und das heute mit einer Rasanz, die uns fürchten macht.<br />
Daß Unkraut umkommt, ist nur ein Zeichen dafür, und es<br />
gibt andere: Die belebte Natur hat ihre Mannigfaltigkeit<br />
aufs Spiel gesetzt, als sie den Menschen erschuf. Niemand<br />
weiß, wie lange sie es aushält, sein Ort der systematischen<br />
Vertilgung zu sein. Aber eines ist sicher: In diesem Prozeß<br />
wird es einen Punkt geben, an dem der Mensch mit der Na·<br />
tur sich selber vertilgt.<br />
Er wird als globaler Schädling nicht überleben, sondern als<br />
Selbst· und Rückgeschädigter zugrunde gehen, und in sei·<br />
nem Verschwinden wird sich die Natur wortwörtlich ent·<br />
schädigen.<br />
Es muß nicht so kommen. Aber wir sind fleißig daran, uns<br />
dieses Ende zu bereiten. Die Unerschöpflichkeit der Natur<br />
ist erschöpfbar geworden, zumindest auf unserem Plane·<br />
ten, und das dadurch, daß sich die Natur einen Exzentriker<br />
des Systems geleistet hat: den Menschen."<br />
Literatur<br />
Auf den Kalktritten und sOdexponierten Felsen (noch): die Kuh·<br />
schelle.<br />
(Foto: Bauer)<br />
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ser einheimischer Amphibien. - Arch. Naturschutz + Land·<br />
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BLESS, R., und LELEK, A. (1984): Rote Liste der Fische und Rund·<br />
mäuler. - Rote Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen in der<br />
BRD, 4. Auflage, Nr. 1 Naturschutz aktuell, Greven.<br />
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griffe und Einführung. - Jahrbuch für Naturschutz und Land·<br />
schaftspflege 31.<br />
GEISER, R. (1984): Rote Liste Käfer (Coleoptera). - Rote Liste der ge·<br />
fährdeten Tiere und Pflanzen in der BRD, 4. Auflage Nr. 1 Naturschutz<br />
aktuell, Greven.<br />
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in Ökosystemen, ihre Gefährdung und ihr Schutz. - Jahrbuch für<br />
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- Natur u. Landschaft 56 (7/8), 235- 242.<br />
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schrift: „Zum Beispiel", Heft 2.<br />
Zeit·<br />
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der Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen in der Bun·<br />
desrepublik Deutschland für den Arten· und Biotopschutz. -<br />
Schriftenreihe für Vegetationskunde, H. 12.<br />
TOBIAS, D., u. TOBIAS, W. (1984): Rote Liste der Köcherfliegen (Trichoptera).<br />
- Rote Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen in der<br />
Bundesrepublik Deutschland, 4. Auflage Nr. 1, Naturschutz aktuell,<br />
Greven.<br />
WILDERMUTH, H. (1983): Sicherung, Pflege und Gestaltung besonders<br />
gefährdeter Biotope. - Jb. Natursch. Landschaftspflege 33,<br />
68-91, Bonn.<br />
WOLFF·STRAUB, R. (1984): Saumblotope - Charakteristik, Bedeutung,<br />
Gefährdung, Schutz. - LÖLF-MITIEILUNGEN 9 (1).<br />
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