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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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p3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | die zentren<br />

Access Industrial Park<br />

Doch was geschieht mit diesem einmaligen Projekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit<br />

dem Inkrafttreten des Schengenabkommens im nächsten oder übernächsten Jahr, wenn die Grenze zu<br />

Tschechien plötzlich EU-Binnengrenze ist, <strong>und</strong> die barrierefreie Zusammenarbeit somit überall möglich<br />

wird? Was wird passieren, wenn Tschechien nach wie vor Ziel-1-Fördergebiet sein wird <strong>und</strong> der<br />

österreichische Teil diese höchste EU-Förderstufe verliert? Einige meinen, dann wird sich der<br />

tschechische Teil stärker weiterentwickeln als der österreichische Teil. Das könnte, muss aber nicht<br />

unbedingt ein Nachteil sein, denn die Impulse, die die Entwicklung des tschechischen Teils bringen<br />

könnte, könnte nicht nur für die Region auf der tschechischen Seite Aufschwung bedeuten, sondern in<br />

einem weiteren Schritt seine österreichischen Partner mitreißen. Verstärkte Kooperationen mit der<br />

tschechischen Seite würde auch österreichischen Unternehmungen zu gute kommen.<br />

g.c.b Kooperationen<br />

Zusammenarbeit zwischen Betrieben ist immer wünschenswert <strong>und</strong> sollte gefördert werden. Durch<br />

Kooperationen mit anderen Betrieben werden neue Impulse erzeugt <strong>und</strong> neue Ideen geboren <strong>und</strong> die<br />

Wirtschaft wächst <strong>und</strong> entwickelt so die Region in der die Betriebe beheimatet sind. Hierbei ist es im<br />

Prinzip zweitrangig, ob es sich um Zusammenarbeit innerhalb eines Wirtschaftsparks wie dem Access<br />

Industrial Park handelt oder um eine Kooperation zwischen den Betrieben innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Wirtschaftsparks. Natürlich stärken Kooperationen zwischen den Betrieben innerhalb eines<br />

Wirtschaftsparks den Park als solchen <strong>und</strong> attraktiveren <strong>und</strong> so andere neue Betriebe anlocken.<br />

Innerparkliche Zusammenarbeit<br />

Im Access Industrial Park Gmünd wird die Ansiedlung von Betrieben seitens der Parkverwaltung nicht<br />

geplant. Der Park verfolgt kein Gesamtkonzept wie etwa der Park in Ried, sondern versucht nur eine<br />

Auslastung der Flächen <strong>und</strong> Hallen zu erreichen, wodurch natürlich die Möglichkeit zu innerparklichen<br />

Kooperationen also Zusammenarbeit erschwert wird. Während in anderen Parks das Management<br />

Veranstaltungen organisiert, um Betriebe des Parks zusammenzubringen <strong>und</strong> so Kooperationen zu<br />

erleichtern, erschöpft sich das Angebot in Gmünd im Abhalten von Sprachenkursen (eine<br />

zugegebenermaßen ebenfalls wichtige Arbeit) <strong>und</strong> informellen Treffen in der Cafeteria.<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> warum im Access Industrial Park Kooperationen kaum vorhanden sind wird klar,<br />

wenn man die Branchenstruktur des Park anschaut, unterschiedlichste Firmen, die nur kaum<br />

gemeinsame Projekte finden können bzw. gleiche Branchen, die in Konkurrenz zueinander stehen.<br />

Kooperationen werden erleichtert, wenn ein Park eine Hauptmarschrichtung, ein gemeinsames<br />

Thema, hat - etwa Holzverarbeitung, Bauunternehmungen, Autoindustrie ... . Eine Spezialisierung auf<br />

verwandte Branchen würde Kooperationen innerhalb des Parks entgegenkommen. In Gmünd würde<br />

sich etwa eine Orientierung an den historischen Industrien <strong>und</strong> Gewerben anbieten soweit sie noch in<br />

der heutigen Zeit bestehen können. Möglicherweise ließe sich bereits ein kleiner Schwerpunkt im Park<br />

ablesen – Holzverarbeitung, Beratung <strong>und</strong> Dienstleistung, ... . Gr<strong>und</strong>sätzlich wäre aber jegliches<br />

Gr<strong>und</strong>thema möglich, es käme nur darauf an, wie viel finanziellen Einsatz man bereit wäre zu leisten<br />

oder leisten könnte.<br />

Hier stellt sich aber wieder das Problem der Stabilität. Was passiert, wenn die Branchen der<br />

Spezialisierung in Schwierigkeiten geraten? Andererseits kann/könnte der Park mithelfen aus der<br />

Region (Gmünd) einen Spezialisten zu machen, der nachgefragt wird.<br />

Der Access Industrial Park Gmünd hat sich jedoch für eine ungeregelte Ansiedlung der Betriebe<br />

entschieden <strong>und</strong> so sind die Beispiele für Kooperationen zwischen den Betrieben des Parks wenige.<br />

Eine Kooperation muss jedoch erwähnt werden, weil sie ein Unternehmen betrifft, dass nicht nur als<br />

einziges eine Kooperation betreibt, sondern auch im Moment als einziges grenzüberschreitend<br />

arbeitet. Hierbei handelt es sich um MARS Greiftechnik GmbH, Gmünd <strong>und</strong> ihre tschechische Tochter<br />

Strojirensky podnik MARS k.s., Ceske Velenice, die mit der Industrielackiererei Traxler, Gmünd<br />

zusammenarbeitet. „Die tschechische Tochter“ produziert die „Rohlinge“, die „österreichische Mutter“<br />

erledigt die Endfertigung <strong>und</strong> Qualitätskontrolle <strong>und</strong> der Industrielackierer Traxler ist für die<br />

Lackierung zuständig. Und alles erhält das Qualitätssiegel „Made in Austria“ (weil die Endfertigung in<br />

Österreich stattfindet).<br />

:::107:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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