Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | regionale analyse<br />
Wien im Städtevergleich<br />
Cluster schaffen, Synergien nutzen<br />
Als innovatives <strong>und</strong> erfolgreiches Instrument der Wirtschaftspolitik der Vienna Region gelten auch<br />
Cluster, also Netzwerke von Unternehmen, Forschungs-, Entwicklungs-, Qualifizierungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> anderen Kompetenzzentren. Ziel innerhalb eines Clusters ist es, überbetriebliche Zusammenarbeit<br />
zu ermöglichen <strong>und</strong> Synergien zu schaffen <strong>und</strong> zu nutzen. Eine Besonderheit der Cluster in der Vienna<br />
Region ist das b<strong>und</strong>esländerübergreifende <strong>und</strong> auch staatsgrenzenübergreifende Arbeiten, vor allem<br />
mit den neuen EU-Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn <strong>und</strong> Slowenien. Derzeit gibt es sieben<br />
Cluster: Life Science Austria Vienna Region, den Automotive Cluster Vienna Region, das IT-Netzwerk<br />
Vienna IT Enterprises, den Holz Cluster Niederösterreich, den Wellbeing Cluster Niederösterreich, den<br />
Ökobau Cluster Niederösterreich <strong>und</strong> den Kunststoff-Cluster.<br />
Wirtschaftsdrehscheibe Vienna Region<br />
Exzellente Wirtschaftsdaten lassen vor allem internationale Investoren aufhorchen: Der Großraum<br />
Vienna Region erwirtschaftet mehr als 44 % der Bruttowertschöpfung Österreichs. Und Österreich<br />
selbst zählt zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Mit einem BIP pro Kopf von 26.900 Euro im<br />
Jahr 2003 liegt Österreich international gesehen im Spitzenfeld, noch vor den G7-Nationen<br />
Großbritannien, Frankreich, Deutschland <strong>und</strong> Italien. Und auch die Steuerpolitik kann sich sehen<br />
lassen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern kann Österreich mit einem der niedrigsten Steuersätze<br />
für Unternehmen aufwarten. Die Körperschaftssteuer von 25 % macht den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich für Investoren besonders attraktiv. Liegt der Steuersatz doch unter dem von Tschechien,<br />
gleichauf mit Slowenien <strong>und</strong> kann auch mit den osteuropäischen Niedrigsteuerländern Ungarn,<br />
Slowakei <strong>und</strong> Polen mithalten.<br />
Diese attraktiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich selbstverständlich auch auf die<br />
Unternehmensneugründungen in der Vienna Region positiv aus. Im Jahr 2003 wurden 13.456 neue<br />
Unternehmen gegründet, was einem Anteil von 47,5 % an allen Neugründungen Österreichs<br />
entspricht. Mehr als 43 % aller Arbeitgeberbetriebe Österreichs finden sich in der Vienna Region.<br />
Aufhorchen lassen auch die Exportquoten der in der Vienna Region ansässigen Betriebe. R<strong>und</strong> 20<br />
Prozent aller Exporte, immerhin r<strong>und</strong> 4,9 Millionen Euro, gingen im Jahr 2003 in die neuen EU-<br />
Mitgliedsländer. Im Vergleich zu Österreich gesamt waren das mit 48,6 % knapp die Hälfte aller<br />
Exporte. Besonders an der Vienna Region ist auch seine Sprachenvielfalt: mehr als 40 verschiedene<br />
Sprachen werden hier gesprochen. Diese multikulturelle Struktur macht die Region zusätzlich attraktiv,<br />
was ihren Niederschlag auch im Bildungsbereich findet. Knapp 18 % aller Studenten in der Vienna<br />
Region kommen aus dem Ausland <strong>und</strong> beinahe 62 % aller ausländischen Studenten Österreichs<br />
studieren an Universitäten in der Vienna Region.<br />
Centrope<br />
Auf Initiative der Betriebsansiedlungsgesellschaften Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, der<br />
Wirtschaftsservice Burgenland AG <strong>und</strong> Niederösterreichs ecoplus in Kooperation mit der Austrian<br />
Business Agency hat sich die Vienna Region mit den Nachbarregionen Tschechiens, Ungarns <strong>und</strong> der<br />
Slowakei zu Centrope, einer grenzüberschreitenden Standort-Partnerschaft, zusammengeschlossen.<br />
Die Basis für diese einzigartige Kooperation bildet die wirtschaftliche Potenz dieses transnationalen<br />
Raumes innerhalb der neuen EU mit einer flächenmäßigen Ausdehnung von 54.000 km² <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />
sieben Millionen Einwohnern: in Österreich die Vienna Region, in Ungarn die Region Westungarn, die<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer Nähe zu den Westmärkten einen deutlichen Entwicklungsvorsprung gegenüber<br />
Restungarn aufweist, die traditionellen Industriegebiete Südtschechiens <strong>und</strong> in der Slowakei die<br />
Vorzeigeregion r<strong>und</strong> um Bratislava. Centrope vereint einen Gutteil der attraktivsten Standorte<br />
Mitteleuropas, was viele internationale Großkonzerne wie Siemens, IBM, Philips oder Dell bereits zu<br />
Investitionen motiviert hat. Und auch die voll im Aufwärtstrend liegende Autoindustrie in der Slowakei<br />
liegt im Bereich von Centrope. Wirtschaftsforscher rechnen in den kommenden Jahren mit<br />
Wachstumsraten von im Schnitt bis zu fünf Prozent. Derzeit konzentriert sich die Zusammenarbeit in<br />
Centrope auf die für die Region besonders wichtigen Bereiche: IT & Telekommunikation,<br />
Biotechnologie <strong>und</strong> Automotive.<br />
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technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung