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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | theorie<br />

regionalentwicklung<br />

Die stärkste Konzentration von verwandten Betrieben ist im Bereich Forschung zu finden 27 , deren<br />

Standorte in Österreich fast ausschließlich in den größeren Städten zu finden sind. Des Weiteren<br />

weisen Kultureinrichtungen, Banken, Versicherungen <strong>und</strong> andere Produzentenleistungen ein stark<br />

konzentriertes Standortmuster auf. Räumlich weniger stark konzentriert sind die Branchen Erziehung<br />

<strong>und</strong> Fremdenverkehr, die ein stark disperses Standortmuster aufweisen.<br />

c.b<br />

Agglomerationseffekte<br />

Disperse <strong>und</strong> konzentrierte Standortmuster ergeben sich durch das Zusammenspiel von<br />

Standortentscheidungen von Unternehmen, Haushalten <strong>und</strong> der öffentlichen Hand, die beispielsweise<br />

durch Infrastrukturmaßnahmen großen Einfluss auf die Attraktivität eines bestimmten Standortes<br />

nimmt. Die zu einem bestimmten Zeitpunkt gegebene räumliche Verteilung beeinflusst die<br />

Standortbedingungen für neu hinzukommende Betriebe. Diese Einflüsse werden als<br />

Agglomerationseffekte bezeichnet. Diese Agglomerationseffekte lassen sich in interne <strong>und</strong> externe<br />

Effekte unterteilen.<br />

c.b.a Interne Effekte<br />

Interdependenzen treten nicht nur zwischen Betrieben <strong>und</strong> bzw. zwischen Betrieb <strong>und</strong> Konsument auf,<br />

sondern auch innerhalb eines Betriebes selbst. In diesem Fall spricht man von internen Effekten. Diese<br />

treten innerhalb von Betrieben als Folge von Produktionserweiterungen auf. Durch die Auslastung<br />

ungenutzter Kapazitäten führt die Ausweitung der Produktion zu sinkenden Grenzkosten, wodurch<br />

jede neu produzierte Einheit billiger herzustellen ist als die vorangegangene. Diese Skalenerträge<br />

werden als „Economies of Scale“ bezeichnet. 28<br />

c.b.b Externe Effekte<br />

Als externe Effekte werden all jene verstanden, die zwischen ökonomischen Akteuren (Betrieben,<br />

Haushalten, Staat) auftreten. Die Ökonomik beschreibt diese Effekte als Einflüsse, die den Nutzen<br />

oder den Gewinn eines Akteurs mitbestimmt, aber von anderen Wirtschaftssubjekten kontrolliert<br />

werden.<br />

Die Externen Effekte können weiter unterteilt werden in Lokalisationseffekte <strong>und</strong> Urbanisationseffekte.<br />

Diese können ebenso wie die internen Effekte als positive oder negative Effekte auftreten. Positive<br />

Effekte führen verständlicherweise zu einer Ballung oder Konzentration von Betrieben, negative zu<br />

einer dispersen Standortstruktur. 29<br />

c.b.c Lokalisationseffekte<br />

Lokalisationseffekte treten zwischen verschiedenen Betrieben einer Branche auf. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Argumenten für positive Lokalisationseffekte (Lokalisationsvorteile), einige wurden schon weiter<br />

oben erwähnt. Die Konzentration von Rohstoffvorkommen, das Vorhandensein spezieller<br />

Zulieferindustrien <strong>und</strong> die Entstehung eines spezialisierten Arbeitsmarktes sind nur einige davon.<br />

Weitere Beispiele für Mechanismen, die zu Lokalisationsvorteilen führen, sind<br />

Forschungseinrichtungen, die sich auf eine spezielle Branche spezialisiert haben oder spezielle Schulen<br />

<strong>und</strong> Universitäten. Die Konzentration von verwandten Betrieben führt häufig auch zum Ausbau<br />

spezialisierter Infrastruktur, wodurch ebenfalls positive Effekte für den einzelnen Betrieb zu erwarten<br />

sind.<br />

27 Maier, G., Tödtling, F.: „ Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik: Standorttheorie <strong>und</strong> Raumstruktur“ Springer-Verlag Wien <strong>und</strong> New<br />

York, 1992, S.105<br />

28<br />

Maier, G., Tödtling, F.: „ Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik: Standorttheorie <strong>und</strong> Raumstruktur“ Springer-Verlag Wien <strong>und</strong> New<br />

York, 1992.<br />

29 Maier, G., Tödtling, F.: „ Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik: Standorttheorie <strong>und</strong> Raumstruktur“ Springer-Verlag Wien <strong>und</strong> New<br />

York, 1992.<br />

:::32:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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