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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | theorie<br />

regionalentwicklung<br />

C RÄUMLICHE KONZENTRATION UND REGIONALE<br />

ENTWICKLUNG<br />

c.a<br />

Agglomerationsvor- <strong>und</strong> –nachteile<br />

c.a.a Unternehmerische Standortwahl<br />

Bei der Standortwahl von Betrieben geht es vordergründig um die Frage, ob diese durch die<br />

Lokalisierung an einem bestimmten Standort Vorteile erzielen können, die an anderen Standorten<br />

nicht möglich wären. Es soll also geklärt werden, inwieweit der Betriebserfolg (niedrigere Kosten,<br />

größerer Gewinn, verbesserte Innovationsfähigkeit) durch die Entscheidung für einen bestimmten<br />

Standort maximiert werden kann.<br />

Laut Maier <strong>und</strong> Tödtling 24 sind Betriebe offene Systeme, die mit ihrer ökonomischen,<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> natürlichen Umwelt in verschiedenster Form in Beziehung stehen. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieser standortabhängigen Beziehungen, die sich in der räumlichen Nähe zu anderen Betrieben<br />

manifestieren, können Betriebsvorteile erzielt werden. Von großer Bedeutung sind hierbei die<br />

Beziehungen zum Beschaffungsmarkt (Inputseite) <strong>und</strong> jene zum Absatzmarkt (Outputseite). Der<br />

Betrieb bezieht vom Beschaffungsmarkt Produktionsfaktoren, Rohstoffe <strong>und</strong> Dienstleistungen, die zur<br />

Erstellung seiner Güter oder Dienstleistungen benötigt werden <strong>und</strong> verkauft diese am Absatzmarkt<br />

weiter. Mit seinen Partnern am Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmarkt tauscht der Betrieb nicht nur Güter<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen aus, er tauscht im Zuge dieser Vorgänge auch wichtige Informationen über die<br />

Marktlage, technologische Neuerungen, neue Produkte oder Marketingstrategien aus.<br />

Für die meisten Betriebe sind die Beziehungen zu Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmarkt die wichtigsten<br />

Verbindungen zur Umwelt. Entscheidend ist dabei die räumliche Verfügbarkeit von Inputfaktoren<br />

(natürliche Ressourcen, Arbeitskräfte, Lieferanten von Gütern, Informationsdichte <strong>und</strong> -zugang für<br />

Innovationen) <strong>und</strong> Outputfaktoren wie beispielsweise der Marktzugang. Da sowohl der Marktzugang<br />

als auch die Verfügbarkeit von Inputs in Abhängigkeit zum Standort stark variieren, bilden sie eine<br />

wichtige Gr<strong>und</strong>lage für Standortentscheidungen. Selbiges gilt auch für Informationen, die vor allem für<br />

die Innovationsfähigkeit von Betrieben <strong>und</strong> damit für ihre Konkurrenzfähigkeit von großer Bedeutung<br />

ist.<br />

c.a.b Faktoren der Standortwahl<br />

Basierend auf den oben beschriebenen Beziehungen eines Betriebes zu seiner Umwelt lassen sich<br />

folgende standortrelevanten Faktoren ableiten:<br />

Die Verfügbarkeit <strong>und</strong> der Zugang zu den Inputfaktoren sind in der Regel räumlich differenziert. Dies<br />

betrifft nicht nur die klassischen Produktionsfaktoren Boden, Arbeit <strong>und</strong> Kapital, sondern auch den<br />

intermediären Input (Vor- <strong>und</strong> Zwischenprodukte von Betrieben) <strong>und</strong> den Bereich „Know How“ <strong>und</strong><br />

Technologie.<br />

Outputseitig ist der Zugang zu den relevanten Märkten meist räumlich verschieden, weil Haushalte<br />

<strong>und</strong> Betriebe an bestimmten Standorten konzentriert sind.<br />

Des Weiteren gibt es auch Faktoren, die sowohl auf der Input- als auch auf der Outputseite wirksam<br />

sein können. Hierzu zählt vor allem das Verkehrs- <strong>und</strong> Kommunikationssystem sowie die Ver- <strong>und</strong><br />

Entsorgung. Darüber hinaus wirken noch „Agglomerationsvorteile“, welche aus der Dichte der<br />

Aktivitäten resultieren <strong>und</strong> ebenfalls sowohl input- als auch outputseitig auftreten.<br />

24 Maier, G., Tödtling, F.: „ Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik: Standorttheorie <strong>und</strong> Raumstruktur“ Springer-Verlag Wien <strong>und</strong> New<br />

York, 1992.<br />

:::29:::<br />

technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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