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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | regionale analyse<br />

Regionalanalyse Gmünd<br />

m.c.c<br />

Innovation<br />

Die Betrachtung der Innovationstätigkeit soll neben einer generellen Aussage über die<br />

Innovationsfreudigkeit, einen Hinweis auf die Anpassungsfähigkeit der beobachteten Region<br />

hinsichtlich sich verändernder Rahmenbedingungen, <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Fähigkeit sich im<br />

Wettbewerb der Standorte zu behaupten, geben. Als Indikator für die Innovationstätigkeit werden,<br />

über einen Zeitraum von 7 ¾ Jahren (1995-3. Quartal 2003) aggregierte <strong>und</strong> anonymisierte<br />

Patentanmeldungen herangezogen. Diese Daten wurden fre<strong>und</strong>licherweise von Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.<br />

Hans KRAMAR für die Verwendung im Rahmen des P3 „Innovations- <strong>und</strong> Technologiezentren“ zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die Struktur der Daten, speziell das erwähnte zeitliche Aggregat, erlauben keine Aussage über die<br />

Entwicklung der Patentanmeldungen über den Zeitraum oder Vergleiche zwischen zwei Zeitpunkten.<br />

Dieser Umstand muss nicht als Einschränkung wahrgenommen werden, da die Erfindungstätigkeit<br />

nicht gleichmäßig abläuft, <strong>und</strong> außerdem den Vorteil hat nivellierend auf Schwankungen, die auf,<br />

hinsichtlich des Erfindungsflusses, verschieden leistungsfähige Gebiete zurückzuführen wären, zu<br />

wirken. (vgl. Greif, Wölfling: Wissenschaft <strong>und</strong> Innovation: Wissenschaftsforschung Jahrbuch 1999<br />

S.149) Wie erwähnt liegen die Daten in anonymisierter Form, das heißt es lässt sich nicht<br />

zurückverfolgen, welche Betriebe ein Patent eingereicht haben, <strong>und</strong> gegliedert nach der IPC –<br />

International Patent Classification vor. Hierzu sei erwähnt, dass die Patente in die Hauptgruppen A – H<br />

der IPC zusammengefasst wurden.<br />

In Niederösterreich wurden im Beobachtungszeitraum 2213 Patente angemeldet. Von den gesamt 573<br />

niederösterreichischen Gemeinden wurden nur in 306 Gemeinden Patente angemeldet, was r<strong>und</strong> 53%<br />

aller Gemeinden entspricht. Die NUTS3 Region Waldviertel besteht aus 111 Gemeinden, von denen in<br />

46 Gemeinden, r<strong>und</strong> 41% der Gemeinden in der Region, in Summe 244 Patente angemeldet wurden.<br />

Auf das Waldviertel entfallen somit r<strong>und</strong> 11% aller Patente die in Niederösterreich während des<br />

Beobachtungszeitraumes angemeldet wurden.<br />

Diese Gegenüberstellung gibt einen Hinweis auf eine gewisse Ungleichverteilung des<br />

Patentaufkommens in der Region bzw. im B<strong>und</strong>esland. Dieses Ergebnis ist nicht überraschend, <strong>und</strong><br />

spiegelt die Erkenntnis über die Notwendigkeit bestimmter Bedingungen für das Entstehen von<br />

Innovationen <strong>und</strong> Erfindungstätigkeit im Allgemeinen wieder.<br />

Die Existenz dieser Ungleichverteilung führt zur Frage nach der räumlichen Verteilung des<br />

Aufkommens von Erfindungstätigkeit. Nach S. Greif kann man eine Unterscheidung zwischen dem Ort<br />

des juristischen Formaktes der Patentanmeldung <strong>und</strong> dem tatsächlichen Ort des Anfallens der<br />

Erfindung treffen, d.h. der Ort der Patentanmeldung <strong>und</strong> der(die) Ort(e) an denen die<br />

Erfindungstätigkeit stattgef<strong>und</strong>en hat, müssen sich keineswegs decken. In dieser Betrachtung werden<br />

ausschließlich die Orte der Patentanmeldung betrachtet.<br />

Analyse der räumlichen Konzentration des Patentaufkommens<br />

Um der räumlich-thematischen Ausrichtung des Gesamtprojektes <strong>und</strong> des Access Industrial Park<br />

Gmünd als betrachtetes Industriezentrum zu entsprechen, wird die NUTS3 Region Waldviertel zur<br />

Betrachtung herangezogen.<br />

Um eine qualitative Aussage über die Patentkonzentration treffen zu können, reicht es beispielsweise<br />

nicht lediglich die Anzahl der Patente pro Gemeinde wiederzugeben, da so sämtliche<br />

Unterscheidungen hinsichtlich Verhältnis zwischen Erwerbs- <strong>und</strong> Wohnbevölkerung etc. ausgeblendet<br />

würde, <strong>und</strong> damit für die Interpretation wichtige Informationen verloren gingen. Ausgehend von<br />

Schumpeter geht Innovation von Betrieben <strong>und</strong> weniger von Privaten – „Erfindern“ – aus. Insofern<br />

macht es Sinn das Patentaufkommen mit Faktoren aus dem betrieblichen Umfeld, beispielsweise den<br />

Beschäftigten, in Relation zu setzen. Hier bietet es sich besonders an, das Verhältnis zwischen der<br />

Zahl der Erfindungen <strong>und</strong> den Beschäftigten aus dem Bereich Forschung <strong>und</strong> Entwicklung näher zu<br />

betrachten, da unterstellt wird, dass diese Beschäftigten in besonderem Maße für neue Entwicklungen<br />

verantwortlich zeichnen.<br />

:::225:::<br />

technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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