Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...
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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | theorie<br />
regionalpolitik<br />
d.b.c Ökologische Begründung von Regionalpolitik<br />
In den vergangenen Jahren haben Umweltzielsetzungen in der Wirtschafts- wie in der Regionalpolitik<br />
einen höheren Stellenwert erlangt. Gründe dafür sind: zunehmende Belastung der Städte <strong>und</strong><br />
Regionen durch Verkehrsströme, emittierende Unternehmen, hohe Müll- <strong>und</strong> Abwässermengen sowie<br />
die im Umland von Städten erkennbare Zersiedlung. Eine Sicherung der Lebensgr<strong>und</strong>lagen ist von<br />
einem frei wirkenden Marktmechanismus jedoch nicht zu erwarten. Weiters sind Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
wie z.B.: Wasser <strong>und</strong> Luft in Österreich noch immer ubiquitär (d.h.:frei verfügbar). Sie kosten nichts<br />
oder nur wenig <strong>und</strong> werden daher von den Unternehmungen verschwendet. Die Regionalpolitik hat<br />
folglich Umweltziele als Rahmenbedingungen der Entwicklung zu betrachten. Folglich sollte<br />
wirtschaftliches Wachstum von den stark belasteten Regionen hin zu den weniger belasteten gelenkt<br />
werden, wobei dadurch wieder Umweltbelastungen auftreten können, die vermeiden werden sollen:<br />
starke Zersiedelung des Raumes, wirtschaftliche Erschließung von Naturräumen. Weiters sollen die<br />
von der Regionalpolitik geförderten Investitionsprojekte eine positive, nachhaltige Entwicklung<br />
begünstigen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen der Umwelt vermeiden.<br />
d.c<br />
Regionalpolitische Strategien<br />
Um eine Regionalpolitik möglichst effizient <strong>und</strong> wirkungsvoll zu gestalten, müssen bestimmte<br />
Instrumente (Maßnahmen der Information <strong>und</strong> Beratung, finanzielle Anreize, Infrastrukturmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> regulative Maßnahmen) möglichst konsistent, also widerspruchsfrei, verknüpft <strong>und</strong> auf spezifische<br />
Ziele ausgerichtet werden. Strategien entstehen aus der zielgerichteten Kombination von<br />
Instrumenten.<br />
Durch Bündelung <strong>und</strong> Ausrichtung von regionalpolitischen Instrumenten entstehen, wie bereits<br />
erwähnt, so genannte Strategien. In Anlehnung an Capellin <strong>und</strong> Molle (1988) wird nun zwischen zwei<br />
gr<strong>und</strong>legend verschiedenen regionalpolitischen Strategien unterschieden, <strong>und</strong> zwar die<br />
mobilitätsorientierte Strategien <strong>und</strong> die endogenen Strategien, auf die nun genauer eingegangen wird.<br />
d.c.a Exogene Strategien<br />
Diese Strategien der Regionalpolitik stützen sich vor allem auf die Annahme, dass die wirtschaftliche<br />
Situation einer betrachteten Region vor allem durch externe Entwicklungsimpulse gestärkt werden<br />
kann.<br />
Neoklassische Strategie<br />
Diese Strategie stützt sich auf das Neoklassische Gleichgewichtsmodell. „Die Gr<strong>und</strong>vorstellung dabei<br />
ist, dass der Marktmechanismus im Prinzip eine optimale Allokation der Faktoren zwischen den<br />
Regionen gewährleistet <strong>und</strong> auch für eine entsprechende Einkommensverteilung sorgt.“ 35 Wenn die<br />
Märkte funktionieren <strong>und</strong> die Mobilität von Kapital <strong>und</strong> Arbeit unendlich hoch ist, dann wird der Markt<br />
räumliche Einkommensunterschiede <strong>und</strong> das Pro-Kopf-Einkommen ausgleichen. Dies passiert wie<br />
folgt: „Die Faktoren fließen dabei in jene Regionen, in denen sie relativ knapp sind <strong>und</strong> daher hohe<br />
Grenzerträge <strong>und</strong> Entlohnungen aufweisen. Kapital wird von den höheren Renditen in Regionen mit<br />
reichlich verfügbaren Arbeitskräften <strong>und</strong> niedrigen Löhnen (Peripherie) angezogen, Arbeitskräfte der<br />
Peripherie hingegen suchen die bessere Entlohnung in den wirtschaftsstarken Zentren.“ 36 Aus dieser<br />
Konzeption ist zu schließen, dass die Regionalpolitik in dieser Konzeption gr<strong>und</strong>sätzlich wenig<br />
Beachtung findet. Sie ist höchstens für die Beseitigung von Marktunvollkommenheit zu gebrauchen. In<br />
dieser Regionalpolitik werden Maßnahmen wie Abbau von Monopolen <strong>und</strong> Oligopolen, Maßnahmen der<br />
Deregulierung, Förderung der Mobilität von Arbeitskräften <strong>und</strong> Kapital, Förderung des<br />
Informationsverkehrs <strong>und</strong> Ausbau des Verkehrs- <strong>und</strong> Telekommunikationswesens als besonders<br />
positiv wirksam angeführt.<br />
35 Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik. 3. erweiterte Auflage,<br />
Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006<br />
36 Maier, G., Tödtling, F.: Regional- <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>ökonomik 2: Regionalentwicklung <strong>und</strong> Regionalpolitik. 3. erweiterte Auflage,<br />
Springer: Wien <strong>und</strong> New York, 2006<br />
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technische universität wien | departement für raumentwicklung,infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />
finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung