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Endbericht - Fachbereich Stadt- und Regionalforschung ...

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projekt3 | innovations <strong>und</strong> technologiezentren als regionalpolitische instrumente | regionale analyse<br />

Regionalanalyse Wr. Neustadt<br />

Die Versorgungsqualität bezogen auf die Verfügbarkeit von Einzelhandelseinrichtungen weist in<br />

Wiener Neustadt einen überdurchschnittlich hohen Wert auf. Innerhalb Niederösterreichs belegt die<br />

<strong>Stadt</strong> den dritten Rang <strong>und</strong> muss sich einzig Mödling (Standort Shopping-City-Süd) <strong>und</strong> Korneuburg<br />

geschlagen geben. Diese Tatsache verstärkt die Bedeutung, die die Untersuchungsgemeinde in der<br />

Region einnimmt. Die <strong>Stadt</strong> übt ihre Funktion als Bezirkshauptstadt <strong>und</strong> zentraler Ort aus <strong>und</strong> stellt ein<br />

regionales Einkaufszentrum dar.<br />

Eine Gegenüberstellung der in Wiener Neustadt Beschäftigten <strong>und</strong> der Einwohner der <strong>Stadt</strong> zeigt, dass<br />

Wiener Neustadt als eindeutiger Arbeitsstandort einzustufen ist (zwei Beschäftigten stehen drei<br />

Einwohner gegenüber). Im Jahre 2001 arbeiteten 9% der Beschäftigten Wiener Neustadts in der<br />

Branche Realitätenwesen <strong>und</strong> Unternehmensdienstleistung. Dieser Anteil, zu dem auch der Bereich<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung zu zählen ist, stellt einen relativ hohen Wert dar.<br />

Die Gegend um Wiener Neustadt bietet seinen Einwohnern <strong>und</strong> Besuchern eine vielfältige<br />

Naturlandschaft (Rosaliengebirge, Bucklige Welt, Hohe Wand, Schigebiet Semmering). Daneben bietet<br />

die <strong>Stadt</strong> selbst auch einige Freizeit- <strong>und</strong> Sportmöglichkeiten. Auch kulturell finden in <strong>und</strong> um Wiener<br />

Neustadt ganzjährig Veranstaltungen statt. In der Gastronomie- <strong>und</strong> Eventszene ist Wiener Neustadt<br />

ebenfalls gut vertreten, mit einer Vielzahl an Restaurants, Bars, Kaffeehäusern <strong>und</strong> dem Cine-Nova<br />

Kino- <strong>und</strong> Entertainmentcenter. Zudem gibt es wiederkehrende Großveranstaltungen am Civitas Nova<br />

Gelände. Neben Faktoren wie Erreichbarkeit <strong>und</strong> Bodenpreise gewinnen auch oben erwähnte "Soft<br />

Skills" immer mehr an Bedeutung <strong>und</strong> verstärken die Attraktivität der Standortgemeinde.<br />

Der Akademikeranteil Wiener Neustadts entspricht dem österreichischen Durchschnitt. Ein hoher<br />

prozentueller Anteil ist bei den Absolventen allgemein- <strong>und</strong> berufsbildender höherer Schulen zu<br />

verzeichnen. Der hohe Prozentsatz an Personen mit höherem Bildungsniveau bedeutet auch eine<br />

größere Auswahl an potenziellen Mitarbeitern für Branchen aus der F&E-Sparte <strong>und</strong> spricht für die<br />

Eignung Wiener Neustadts als Innovationsstandort. Zudem können in den<br />

Fachhochschulstudiengängen der <strong>Stadt</strong> gezielt Studenten mit einer speziellen Qualifikation unterrichtet<br />

werden um diese optimal auf die vorhandene Wirtschaft zuzuschneiden.<br />

Die Branchen "Ges<strong>und</strong>heits-, Veterinär- <strong>und</strong> Sozialwesen" sowie "Realitätenwesen <strong>und</strong><br />

Unternehmensdienstleistungen" haben neben dem Handel seit 2001 stark zugenommen. Dies deutet<br />

auf eine Unternehmensumstrukturierung innerhalb der <strong>Stadt</strong> in Richtung zukunftsträchtiger Branchen<br />

hin.<br />

Die durchschnittliche Betriebsgröße in Wiener Neustadt ist mit ca. 11 Beschäftigten je Betrieb<br />

eindeutig größer als der Niederösterreich-Durchschnitt (7 Beschäftigte je Betrieb). In größeren<br />

Betrieben besteht die Möglichkeit vermehrt auf Forschung <strong>und</strong> Entwicklung Rücksicht zu nehmen,<br />

bzw. sogar eine eigene Forschungsabteilung einzuführen. In kleinbetrieblichen Strukturen ist dies so<br />

gut wie nicht möglich. Hinsichtlich seiner Betriebsstruktur eignet sich Wiener Neustadt also sehr gut<br />

als Standort für innovative Unternehmen.<br />

Bei den Pro-Kopf-Patentanmeldungen liegt Wiener Neustadt klar unter dem Niederösterreich-<br />

Durchschnitt <strong>und</strong> weist somit eine vergleichsweise niedrige "Innovationsdynamik" auf. Dieser<br />

unterdurchschnittliche Wert spricht gegen die Eignung der Gemeinde als Standort für<br />

innovationsorientierte Betriebe.<br />

o.e.b Quantitative Beurteilung der Faktoren<br />

Während eben im ersten Teil der Analyse eher eine deskriptive Herangehensweise angewendet<br />

wurde, soll im folgenden Teil ein normativer Ansatz im Sinne einer Reihung implementiert werden.<br />

Dabei werden die Ausprägungen neun einzelner quantitativ erfassbarer (wirtschaftsrelevanter)<br />

Faktoren Wiener Neustadts mittels eines Rankings mit den 24 anderen niederösterreichischen Bezirken<br />

verglichen. Die Durchschnittliche Positionierung jedes Bezirks (über alle neun Faktoren) <strong>und</strong> deren<br />

erneute Reihung sollen einen Einblick über deren ökonomische Attraktivität geben.<br />

:::275:::<br />

technische universität wien | department für raumentwicklung, infrastruktur- <strong>und</strong> umweltplanung<br />

finanzwissenschaft <strong>und</strong> infrastrukturpolitik | stadt- <strong>und</strong> regionalforschung

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