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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Spezielle Studien• Laut eigenen Angaben wünschen sich die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter <strong>des</strong> BAG und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtesfür Polizei ein Frühwarnsystem, das es ihnenerlaubt, mit neu auftretenden Trends beim Konsumillegaler Drogen besser Schritt zu halten. Auf dieFrage, welche Form dieses System annehmen solle,nannten sie verschiedene Modelle, die unterschiedlicheBedürfnisse abdecken. Zur Sprache kamen zweiModelle, die auf völlig unterschiedlichen Ansätzenberuhen, nämlich ein Netz von spontan eingehendenInformationen und ein System für die systematischeAnalyse von Risiken und Schäden in Verbindung mitden Substanzen. Daneben zeichnete sich ein Zwischenmodellab, das die Möglichkeit bietet, anhandvon Daten, die an einigen Beobachtungsstellen (Kantoneoder Städte) gesammelt werden, neue Trendszu ermitteln.Die Bemerkungen der Drogendelegierten und derAkteure treffen sich in einem Punkt: Das Netz der formellenund informellen Kontakte, das in der Schweizauf lokaler, regionaler und nationaler Ebene besteht,bildet ein relativ wirksames Frühwarnsystem. Seinegrössten Schwächen betreffen den Drogenkonsum beiJugendlichen, insbesondere in der "Partyszene". Diekantonalen Delegierten stehen der Einführung einesFrühwarnsystems skeptisch gegenüber. Sie sindgrundsätzlich der Meinung, dieses System sei nichtsehr wirksam, erfordere jedoch erhebliche Mittel. Dieübrigen befragten Akteure äusserten sich weniger kategorisch.Ihrer Ansicht nach kann die Erkennung neuerEntwicklungen und Probleme, vor allem was den Konsumbei Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrifft,die für die Einführung eines Frühwarnsystems notwendigenAnstrengungen durchaus rechtfertigen.Schlussfolgerungen, Empfehlungen undSzenarienNachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigstenSchlussfolgerungen und Empfehlungen aus dieser Studie:•Die Schweiz verfügt über zahlreiche passiveFrühwarnsysteme, deren Wirksamkeit anerkannt ist.Allerdings lassen sich damit neue Entwicklungeninnerhalb gewisser Konsumentenszenen nurbeschränkt erkennen.• Ein Schweizer Frühwarnsystem sollte eine Ergänzungzum jetzigen Überwachungssystem für illegale Drogenbilden und sich auf die Informationsnetzwerkestützen, welche auf Gemeinde-, Kantons- und Bun<strong>des</strong>ebenebereits vorhanden sind. Ein solchesSystem sollte weder die bereits bestehendenSysteme ersetzen noch allzu komplex oder kostspieligsein.• Betrachtet man die bereits bestehenden Modelle, soempfiehlt sich für die Schweiz ein System, das relativeinfach ist, auf einigen Beobachtungsstellen beruhtund eine Triangulation der Überwachungsdaten mitden regelmässig bei den wichtigsten Auskunftgebern(Konsumenten, Akteure, Polizisten usw.) erhobenenDaten beinhaltet.•Die organisatorischen Aspekte, also das Verfahrenvom Erfassen eines Ereignisses bis zum Ergreifengesundheitspolitischer Massnahmen, müssen vermehrtüberdacht werden. Denn obwohl dieseAspekte für die Effizienz <strong>des</strong> Systems massgeblichsind, werden sie oft vernachlässigt. Vorrangige Themensind die Zusammenstellung von Informationen,die Methode und Schnelligkeit der Analyse dieserInformationen sowie die Weitergabe von Nachrichtenan die Akteure <strong>des</strong> Gesundheits- und Sozialwesens.Am Schluss <strong>des</strong> Berichts werden folgende dreiArbeitsszenarien vorgeschlagen:•Keine grössere Veränderung gegenüber der jetzigenSituation und somit keine Einführung einesFrühwarnsystems auf Bun<strong>des</strong>ebene. Dieses Szenarioist mit zwei Forderungen verbunden: Einerseits müssendie europäischen Arbeiten auf dem Gebiet derFrühwarnsysteme verfolgt werden, und andererseitsist neuen Konsumtrends bei Jugendlichen und jungenErwachsenen grössere Aufmerksamkeit zuschenken.• Einführung eines einfachen Frühwarnsystems, dasauf einigen Beobachtungsstellen beruht und die Triangulationder Überwachungsdaten mit den regelmässigbei den wichtigsten Auskunftgebern (Konsumenten,Akteure, Polizisten usw.) erhobenen Datenbasiert. Eine nationale Institution wird mit der Sammlungund Zusammenstellung dieser Daten beauftragt.Ausserdem wird eine spezielle Instanz (Expertengruppe)geschaffen, welche die Informationen analysiertund entscheidet, welche Massnahmen zu treffensind.128

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