11.07.2015 Aufrufe

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Epidemiologie <strong>des</strong> DrogenkonsmusZusammenfassungIm ersten Teil dieses Abschnitts wird eine Analyse derverschiedenen Indikatoren für die Anzahl Konsumierendenverschiedener illegaler und legaler Substanzenangestellt. Im zweiten Teil folgt eine Analyse der Konsequenzen<strong>des</strong> Konsums verschiedener Drogen.An dieser Stelle sei an die Ziele <strong>des</strong> MaPaDro erinnert:• Senkung der Anzahl abhängiger Konsumierendendurch eine gleichzeitige Senkung der Aufnahmeeines Konsums und eine Erhöhung der Ausstiegeaus der Abhängigkeit;• Reduzierung der schweren Schäden <strong>des</strong> Konsumsdurch die Milderung sozialer und gesundheitlicherSchäden für die Konsumierenden.Zahl der KonsumierendenHeroinDie Messung der Indikatoren für den Konsum dererwachsenen Allgemeinbevölkerung aus verschiedenenAltersklassen zeigt einen leichten Anstieg der Lebenszeiterfahrunggegen Ende der 1980er Jahre mit einerStabilisierung – beziehungsweise Abnahme – ab derzweiten Hälfte der 1990er Jahre. Diese vor kurzemerfolgte Stabilisierung wird durch die Daten über denaktuellen Drogenkonsum bestätigt. Aus der stark unterschiedlichenPrävalenz beim aktuellen und der deutlichhöheren Lebenszeitprävalenz <strong>des</strong> Drogenkonsumsgeht hervor, dass ein Teil <strong>des</strong> angegebenen Konsumswohl experimenteller Art oder von begrenzter Dauerwar. Bis anhin gibt es keine Daten, die Aufschluss überdie Entwicklung <strong>des</strong> Einstiegs in den Konsum gebenwürden (Jugendliche und junge Erwachsene). Die Statistiken<strong>zur</strong> Aufnahme einer Behandlung lassen jedochnicht auf eine Senkung <strong>des</strong> Alters beim ersten Konsumschliessen.Andere Indikatoren, welche die Zahl der Konsumierendenindirekt messen, weisen in die gleiche Richtung:• Aus den Repressionsstatistiken lässt sich ab 1995ein klarer Rückgang der Anzeigen wegen Heroinkonsumserkennen. Diese Statistiken bilden aber aucheinen Indikator für die Aktivitäten der Polizei, welcheihre Praktiken geändert haben kann.•Die Statistiken <strong>zur</strong> Aufnahme einer Behandlung unddie in den niederschwelligen Einrichtungen durchgeführtenBefragungen weisen auf einen Anstieg (niederschwelligeEinrichtungen, HeGeBe, FOS) odereine Stabilisierung (SAMBAD) <strong>des</strong> mittleren oder <strong>des</strong>Durchschnittsalters der Konsumierenden hin. Mankann auch einen Rückgang der Prozentzahl der erstseit kurzem Konsumierenden feststellen (niederschwelligeStrukturen, FOS). Dies kann auf eine Verringerung<strong>des</strong> Einstiegs in die Sucht oder längereVerweildauer in der Behandlung (alternde Kohorte)hinweisen.Nicht erfasst mit diesen Statistiken werden die sogenannten"versteckten" Konsumierenden, welche keineBehandlung wünschen, keine niederschwelligen Einrichtungenbenutzen und nie von der Polizei verhaftetwurden. Eine vor einigen Jahren durchgeführte Befragunghat jedoch gezeigt, dass die wirklich versteckteGruppe der Heroinkonsumierenden wahrscheinlichnicht sehr gross ist. Dies gilt besonders für diejenigenPersonen, die Drogen injizieren 46,47 .Dank den bei den jüngsten Bevölkerungsgruppen laufendenBefragungen wird es möglich sein, die Entwicklung<strong>des</strong> frühen Konsums abzusehen.Schliesslich möchten wir darauf hinweisen, dass dieZahl der Behandlungseintritte (sämtliche Behandlungen),welche hauptsächlich die abhängigen Heroinkonsumierenden(mit oder ohne Konsum von Kokain oderanderen Drogen) betreffen, in den letzten zehn Jahrenzugenommen hat. Angesichts sämtlicher Daten kannaus der Entwicklung dieses Indikators wahrscheinlicheher darauf geschlossen, dass die Auswirkungen <strong>des</strong>Konsums (eine grössere Zahl von Personen wird –manchmal sogar wiederholt – betreut) weniger schwerwiegendsind als dass die Anzahl abhängiger Personengestiegen ist.Mehrere Indikatoren werden nicht systematisch gesammelt.So gibt es keine Gesamtdaten zu den beendetenTherapien. Dies würde wichtige Aufschlüsse über dieEntwicklung der Anzahl Abhängiger in der Schweizsowie einen Vergleich der jährlichen Behandlungseintritteund -austritte ermöglichen. Ausserdem fehlt es inder Schweiz an kontinuierlichen Daten zum Indikator"erste Anfragen nach einer Behandlung", wie sie von56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!