11.07.2015 Aufrufe

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Monitoring und Beurteilung <strong>des</strong> MaPaDro Phase 4Auch im Gefängnissektor gibt es Behandlungen fürDrogenkonsumierende. In den letzten dreissig Jahrenstieg die Anzahl der Anzeigen wegen <strong>des</strong> Konsumsund Handels von Betäubungsmitteln beträchtlich. 20%der Einweisungen in Schweizer Gefängnissen sind aufeinen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz<strong>zur</strong>ückzuführen. Im Jahr 1997 boten knapp über 70%der Strafanstalten die Möglichkeit eines Entzug odereiner Methadon- beziehungsweise Heroinbehandlungan 22 . In gewissen Gefängnissen kann eine solcheBehandlung nicht nur weitergeführt, sondern sogarbegonnen werden.Ziele und Strategie <strong>des</strong> BAGZieleIm Bereich der Behandlungen und Therapien hat sichdas BAG zum Ziel gesetzt, die Möglichkeiten für einenAusstieg aus der Drogensucht zu verbessern, umdadurch die Zahl der Drogenabhängigen spürbar zusenken. Dieses Ziel kann durch eine quantitative undqualitative Verbesserung <strong>des</strong> bestehenden Angebotserreicht werden. Durch eine Diversifizierung und Individualisierungder Behandlungen sollen diese vermehrtauf die gesundheitlichen und sozialen Bedürfnisse derjeweiligen Personen ausgerichtet werden 23 .StrategieEntsprechend der im Betäubungsmittelgesetz festgelegtenAufgabenverteilung verfolgt das BAG die Strategie,sich in Form von strukturellen Beiträgen an derEntwicklung der Systeme <strong>zur</strong> Unterstützung der Drogenkonsumierendenin der Schweiz zu beteiligen.Diese Beiträge sind hauptsächlich für die Koordination,die Qualität sowie die Umstrukturierung der Finanzierungsartder Behandlungen gedacht. Sie sind auf die inden verschiedenen Sektoren ermittelten Bedürfnisseabgestimmt. Dazu gehören der Bereich der ambulantenBehandlung (Methadon und Buprenorphin), der ärztlicheVerschreibung von Heroin, der stationären Behandlungensowie der Strafvollzug.Bei den Behandlungen mit Methadon und Buprenophinim ambulanten Sektor werden die Planer und die verschreibendenÄrzte und Ärztinnen auf unterschiedlicheArt und Weise unterstützt. Während man für die Planeran der Entwicklung der Methadonstatistik und vonInstrumenten für die Verwaltung von Behandlungsbewilligungenarbeitet, steht bei den Verschreibern dieEntwicklung von Guidelines, von Bildungsangebotenund Unterstützungsgruppen im Vordergrund.Das BAG hat bei der ärztlichen Verschreibung von Heroineine Führungsrolle übernommen. Nach einer Versuchsphase(PROVE) o und dem Inkrafttreten <strong>des</strong> dringlichenBun<strong>des</strong>beschlusses übernimmt es im Rahmen derBehandlungen Kontrollaufgaben und unterstützt Fachleuteund Institutionen mittels Schulungen und Arbeiten<strong>zur</strong> Behandlungsqualität. Ausserdem unterstützt es dieKantone und Institutionen, welche diese Art der Behandlungeinführen möchten.Im stationären Sektor wurden zahlreiche Massnahmen<strong>zur</strong> Koordination, Qualitätsverbesserung und Finanzierungergriffen. Mitte der 1990er Jahre wurde eine Koordinationsstelle(KOSTE) p geschaffen, um die Aktivitätenin diesem Sektor besser koordinieren zu können. Dieseverwaltet auch einen Impulsfonds, mit dem bestimmteInstitutionen ihr Angebot erweitern oder neu ausrichtenkönnen. Ausserdem wurden Arbeiten <strong>zur</strong> Qualitätsverbesserungder Behandlungen realisiert. Dies geschahzuerst in Form eines Projektes in Verbindung mit derEinführung der Statistik der stationärenBehandlungen q , dann mittels der Umsetzung und Einführungeines Qualitätsmanagementsystems. Infolgeder veränderten Praktiken für die Subventionierung dieserBehandlungen durch die Invalidenversicherungwurde an einem neuen Finanzierungsmodell gearbeitet.Um die Wartezeit bis <strong>zur</strong> Anwendung dieses Modellszu überbrücken, hat das Eidgenössische Departement<strong>des</strong> Innern Übergangskredite freigegeben, mit denendie Institutionen dieses Sektors unterstützt werdensollen.opqProjekt <strong>zur</strong> Verschreibung von Betäubungsmitteln.Schweizerische Koordinationsstelle für stationäre Therapieangeboteim Drogenbereich.Siehe Bereich Epidemiologie <strong>des</strong> MaPaDro.79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!