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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Schlussfolgerungen und EmpfehlungenDie Revision <strong>des</strong> Betäubungsmittelgesetzes, die keinBestandteil <strong>des</strong> MaPaDro ist, hat zahlreiche Auswirkungenauf die gegenwärtige und künftige Arbeit <strong>des</strong> BAG.Die Vorbereitung für den Umgang mit den neuengesetzlichen Bestimmungen bringt nämlich neue Herausforderungenmit sich, vor allem für die Bereiche derPrävention, der Koordination und der Epidemiologie.Die aktuelle Entwicklung <strong>des</strong> MaPaDro zeugt davon,dass man diese Herausforderungen erkannt und angenommenhat und dass neue Aktivitäten eingeführt wurden,um auf die Änderungen, die das neue Gesetznach sich ziehen könnte, zu reagieren. Diese Arbeitmuss nun weitergeführt werden, insbesondere imZusammenhang mit folgenden Themen:• Überwachung der Entwicklung <strong>des</strong> Drogenkonsumsund <strong>des</strong> Drogenmarktes in der Schweiz;• Ausbau der Früherfassung und Frühbetreuunggefährdeter Jugendlicher;• klare Definition der neuen Rolle, die der Polizei undder Justiz zugewiesen wird;• Harmonisierung und Koordination der kantonalenHilfsangebote für Drogenkonsumierende (Therapienund Schadenminderung);•Verankerung und Stabilisierung der Sozial- undGesundheitsstrukturen für die Bekämpfung der Drogenprobleme.Diese Aufgaben sind wichtig und erfordern eine Fortsetzung<strong>des</strong> Engagements <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, insbesondere<strong>des</strong> BAG, in diesem Bereich. Daher kann der Umstand,dass das MaPaDro am Ende der letzten Programmperiodenicht formell erneuert wurde, einige Fragen aufwerfen.Denn eine Reduktion der Aktivitäten das BAGim Drogenbereich wäre noch verfrüht. Paradoxerweisewäre ein solcher Rückzug möglich gewesen, wennman nicht mit der Revision <strong>des</strong> Betäubungsmittelgesetzesbegonnen hätte. Aber so, wie die Dinge heute stehen,sollte der Rückzug erst nach einer Frist von fünfoder sechs Jahren geplant werden, wenn man die Auswirkungen<strong>des</strong> Gesetzes und die Art und Weise, wiediese bewältigt werden, besser kennt. So empfehlendie Evaluatoren eine Weiterführung <strong>des</strong> Programms bis2007, wobei ein allmählicher Rückzug <strong>des</strong> BAG aufEnde <strong>des</strong> Zeitraums ins Auge gefasst wird.Zu den geplanten Aktivitäten <strong>des</strong> BAG für das MaPaDrokann man festhalten, dass im Zeitraum 1999-2002 verschiedeneZiele erreicht wurden (Institutionalisierung derärztlichen Verschreibung von Heroin, bessere Umsetzungund Nutzung der Forschungs- und Evaluationsarbeiten,schrittweise Reorganisation <strong>des</strong> Sektors der stationärenBehandlungen, Durchführung einer Studie im Bereich derSekundärprävention, Einführung eines neuen Ausbildungsprogrammsusw.). In anderen Fällen (Qualitätsverbesserungder Behandlungen mit Methadon, Vereinheitlichungder Präventionsprogramme, Qualitätssicherung inden Bereichen der Forschung und der Evaluation, Einrichtungeines hochwertigen epidemiologischen Monitoring,Reorganisation der Koordinationsorgane usw.) konntendie angestrebten Ziele noch nicht erreicht werden.Diesbezüglich formuliert die <strong>Globalevaluation</strong> hier fünfwichtige Empfehlungen für die Verantwortlichen <strong>des</strong>MaPaDro, während die Empfehlungen für die einzelnenBereiche in den entsprechenden Kapiteln zu finden sind:1 Entwicklung eines kohärenten Überwachungssystemfür den Drogenkonsum in der Schweiz: die Harmonisierungder verschiedenen vorhandenen Instrumentezu Ende führen, Wissenslücken schliessen (Indikatorenfür die Therapien, Frühwarnsystem) und Optimierungder Koordination der verschiedenen Tätigkeiten(Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht,epidemiologisches Monitoring, Studie über die Auswirkungender Revision <strong>des</strong> Betäubungsmittelgesetzes).Dabei sollte das BAG das nötige Personal unddie erforderlichen Finanzmittel für die Einrichtungeines solchen Systems aufbringen und die Führungsrolleübernehmen.2 Entwicklung eines langfristigen Rahmenprogramms fürdie Methadonbehandlungen: Dieses soll Forschungsaktivitätensowie die Unterstützung von Projekten <strong>zur</strong>Förderung der Qualität und <strong>des</strong> Informationsaustauscheszwischen den betroffenen Akteuren (Kantonen,Fachleuten) umfassen. Die Arbeitsunterlagen <strong>zur</strong> Vorbereitungder Nationalen Suchtkonferenz sollten eserlauben, eine erste Liste von Prioritäten für diesesRahmenprogramm festzulegen. Zudem sollte diesesProgramm mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden.Ausserdem sollten das im Rahmen <strong>des</strong> Programms<strong>zur</strong> ärztlichen Heroinabgabe erworbeneKnow-how und die entsprechenden Erfahrungen auchauf die Methadonbehandlung übertragen werden.148

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