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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Epidemiologie <strong>des</strong> DrogenkonsmusAktueller Heroin- und KokainkonsumGemäss den Daten der SGB aus den Jahren 1993 und1998 ist der aktuelle Kokain- und Heroin-konsum (inden letzten zwölf Monaten) der 15-39-Jährigen unverändertgeblieben. Im Jahr 1998 lag er bei 0.1% fürHeroin und 0.4% für Kokain, was etwa einem Zehntel<strong>des</strong> Konsums im Verlauf <strong>des</strong> bisherigen Lebens 3 entspricht.Daraus geht hervor, dass ein Grossteil <strong>des</strong>angegebenen Konsums von kurzer Dauer ist.Zusammengefasst lassen die Bevölkerungsumfragenauf einen wahrscheinlichen Rückgang beim Heroinkonsumund einen vermutlich schwachen Anstieg <strong>des</strong>Kokainkonsums schliessen. Der Grossteil <strong>des</strong> bei diesenUmfragen berichteten Konsums scheint von kurzerDauer zu sein. Es ist hingegen noch zu früh, um sich<strong>zur</strong> aktuellen Entwicklung <strong>des</strong> Konsums bei denJugendlichen zu äussern. So ergeben die bei denRekruten erhobenen Daten höhere Konsumprävalenzenals die anderen Umfragen.Früher Heroin- und KokainkonsumZwei mittels Fragebogen bei den Jugendlichen durchgeführteBefragungen liefern Daten zum frühen HeroinundKokainkonsum. Aus der 1992-1993 vom <strong>IUMSP</strong> 4durchgeführten Studie <strong>des</strong> Swiss Multicenter AdolescentSurvey on Health (SMASH) ging hervor, dass 3%der männlichen und 1% der weiblichen Jugendlichenim Alter von 15-20 Jahren in dieser Zeit bereits einmalHeroin und/oder Kokain konsumiert hatten. Der Konsumsolcher Substanzen in den letzten dreissig Tagenbelief sich bei den männlichen Jugendlichen auf 1.1%und bei den weiblichen auf 0.6%. Die WHO-Umfrage(HBSC) aus dem Jahr 1998, welche die SFA bei den15-jährigen Jugendlichen <strong>des</strong> 9. Schuljahrs durchgeführthat, ergab hingegen, dass 2% der männlichenJugendlichen und 0.7% der weiblichen Jugendlichenbereits Erfahrung mit dem Konsum von Kokain hatten.Beim Heroin betrugen die entsprechenden Prozentzahlen0.5% und 0.2% 3 .Da diese beiden Umfragen im Jahr 2002 erneut durchgeführtwurden, lassen sich mit ihrer Hilfe die aktuellenEntwicklungen bei den Jugendlichen besser erkennen.Die Resultate aus der SMASH-Studie werden zudemeine Umfrage ergänzen, die 1997 bei den Rekrutendurchgeführt wurde e . Bei dieser Untersuchung ergabensich höhere Prävalenzen beim Konsum, hattendoch 7% der jungen Männer bereits Heroin oderKokain konsumiert.eVorgestellt von Martin Killias und Henriette Haas vom KriminologischenInstitut der Universität Lausanne anlässlich eines Hearings der EidgenössischenKommission für Drogenfragen am 10. Juni 2002 in Brigels.Art <strong>des</strong> DrogenkonsumsAnhand der bei abhängigen Drogenkonsumierendendurchgeführten Befragungen lässt sich die Ent-wicklungder jeweiligen Art <strong>des</strong> Drogenkonsums abschätzen.Die in den Jahren 1993, 1994, 1996 und 2000durchgeführten Befragungen der Besucher von niederschwelligenEinrichtungen, die steriles Injektionsmaterialabgeben, geben insbesondere Auskunft über diekonsumierten Substanzen und die Art der Verabreichungdurch die Konsumierenden, welche Dienste dieserArt beanspruchen (Tabelle 4.1) 2 .Die meisten Besucher niederschwelliger Einrichtungeninjizieren die Drogen. So haben rund 90% bereits Drogeninjiziert, wobei eine etwas geringere Prozentzahl dies inden letzten sechs Monaten getan hat. Auf dieser Stufelässt sich allerdings ein Rückgang von 85% im Jahr 1993auf 79% im Jahr 2000 feststellen. Auch der Prozentsatzder Personen, die erst seit kurzem (seit weniger als zweiJahren) Drogen injizieren, hat zwischen 1993 und 2000stark abgenommen und ist von 30% auf 7% gesunken.Die durchschnittliche Zahl der wöchentlichen Injektionenist ebenfalls am Abnehmen. So ging sie von 18.9 im Jahr1994 auf 17.7 im Jahr 1996 und 13.7 im Jahr 2000<strong>zur</strong>ück. Es gibt jedoch beträchtliche Unterschiede zwischenden einzelnen Städten und Kantonen. Währenddie durchschnittliche Zahl der wöchentlichen Injektionenim Jahr 2000 in Schaffhausen (8) und dem Kanton Waadt(8) am tiefsten war, war sie in Basel (19), Bern (18) undLuzern (17) am höchsten. Im Allgemeinen lassen sichdiese Unterschiede auf das Ausmass <strong>des</strong> Kokainkonsums<strong>zur</strong>ückführen.37

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