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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Schlussfolgerungen und EmpfehlungenDie <strong>Globalevaluation</strong> <strong>des</strong> MaPaDro lässt eine allmählicheTendenz <strong>zur</strong> Entwicklung von Projekten erkennen,welche auf die Abhängigkeitsfrage als Ganzes ausgerichtetsind und nicht nur auf die Abhängigkeit von illegalenDrogen. Da jedoch die übrigen Programme <strong>des</strong>BAG hier nicht evaluiert werden, ist es schwierig, denUmfang <strong>des</strong> eigentlichen Wissenstransfers zwischendem MaPaDro und den übrigen Aktivitäten abzuschätzen.Es ist aber immer noch wichtig, dass die vomBAG im Rahmen <strong>des</strong> MaPaDro sowie <strong>des</strong> HIV/Aids-Präventionsprogramms erworbenen Erkenntnisse, diehauptsächlich die Schadenverminderung und die Diversifizierung<strong>des</strong> Angebots für Drogenabhängige betreffen,ebenfalls im Alkohol- und Tabakbereich genutztwerden.11 Die Zusammenarbeit mit der Polizei muss fortgesetztund verstärkt werden, und das BAG sollte dafürSorge tragen, dass vorhandene Kenntnisse über diesanitären Aspekte der Sucht effektiv an die Polizeiweitergegeben werden.Im Rahmen der <strong>Globalevaluation</strong> widmeten sich zweiStudien der Zusammenarbeit zwischen der Polizei undden Akteuren <strong>des</strong> Gesundheitswesens im Zusammenhangmit den Drogenproblemen 5,6 . Aus diesen Studiengeht hervor, dass ein erheblicher Bedarf nach Koordinationund Informationsaustausch besteht und das Kooperationsmöglichkeiten,vor allem auf dem Gebiet derPrävention, vorhanden wären. Mit der möglichen Entkriminalisierung<strong>des</strong> Cannabiskonsums könnte dieserBedarf noch ansteigen und es wäre wünschenswert,dass das BAG und das Bun<strong>des</strong>amt für Polizei ihreAnstrengungen, die Akteure der verschiedenen Sektorenzusammenzubringen, noch intensivieren.12 Das BAG sollte sich auch auf die Zukunft einstellen,indem es schon heute die künftigen Fragen zumThema Substanzmissbrauch identifiziert. Zukunftsszenarienkönnten ein wertvolles Werkzeug für dielangfristige Planung darstellen.Die Eidg. Kommission für Drogenfragen (EKDF) hat sichenergisch dieser Aufgabe angenommen, was eine sehrhilfreiche Entwicklung für die Zukunft darstellt. Der Entwurffür die Revision <strong>des</strong> Betäubungsmittelgesetzes kannebenfalls als Mittel angesehen werden, das es erlaubt,neue Ansätze für den Drogenbereich zu entwickeln.13 Und schliesslich muss das BAG die Kontinuitätseiner Aktionen sicherstellen, wenn das Erreichteder letzten Jahren bewahrt werden soll.Diese Empfehlung ist auch heute noch gültig, und diesaus mehreren Gründen. Erstens weil einige Arbeiten<strong>des</strong> BAG im Drogenbereich (Epidemiologie, Qualität(Methadon, Schadenminderung usw.)) noch nicht beendetsind. Zweitens weil die epidemiologischen Datenbesorgniserregende Tendenzen bezüglich dem Konsumbei Jugendlichen zum Vorschein bringen und es wichtigist, die Entwicklung dieser Tendenzen und derenFolgen für den Drogenmissbrauch zu verfolgen. Undschliesslich erfordert die Einführung einer Revision <strong>des</strong>Betäubungsmittelgesetzes, die erhebliche Änderungenmit sich bringt, ein verstärktes Engagement <strong>des</strong> BAG;es wäre daher nicht sinnvoll, das Drogenprogramm <strong>zur</strong>eduzieren, während grössere Reformen in Gang sind.SyntheseDie wichtigsten Schlussfolgerungen undEmpfehlungen der <strong>Globalevaluation</strong>Hinter dem im Jahr 1991 gefassten Beschluss <strong>des</strong>Bun<strong>des</strong>rates für die Einführung <strong>des</strong> MaPaDro stand dieAbsicht, das Betäubungsmittelgesetz nicht zu ändern,sondern pragmatisch vorzugehen, um die zahlreichenDrogenprobleme in der Schweiz zu verringern. ZehnJahre später hat sich die Lage verändert. Die Zahl dersozialen und gesundheitsbezogenen Interventionen indiesem Bereich ist massiv gestiegen, die Kenntnissewurden ebenfalls erweitert und das Schweizer Volk hatmehrmals bekräftigt, dass es das Vorgehen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>unterstützt. Daher sollte nun der rechtliche Rahmenan diese neue Situation angepasst werden und derBund hat entsprechende Vorkehrungen getroffen. DieBesonderheit der untersuchten Evaluationsperiode(1999-2002) liegt somit darin, dass die Arbeiten überdie Rahmenbedingungen für die Bekämpfung der Drogenproblememin<strong>des</strong>tens ebenso wichtig gewordensind wie die Unterstützung der Städte und Kantone fürdie Durchführung ihrer Aktionen.147

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