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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Monitoring und Beurteilung <strong>des</strong> MaPaDro Phase 4Im stationären Sektor liegen die Dinge völlig anders, dadieser sich in einer Umstrukturierungsphase befindet.Dies ist nicht nur auf die seit kurzem herrschendeFinanzkrise aa , sondern vor allem auch auf eine allgemeineUmgestaltung <strong>des</strong> Behandlungsbereichs <strong>zur</strong>ückzuführen.Dieser Sektor entwickelte sich zu einer Zeit,als die stationäre Betreuung, der sozialpädagogischeAnsatz und die angestrebte Abstinenz bei der Bekämpfungder Drogenprobleme die Norm darstellten. Derseit Mitte der 1980er Jahre zu beobachtende Anstiegder Anzahl Drogenkonsumierender sowie das Auftauchenvon HIV/Aids führten dazu, dass die Methadonbehandlungleichter zugänglich und die Einführung derHeroinbehandlung erleichtert wurden. Dies hatte <strong>zur</strong>Folge, dass sich in diesem Bereich neue Praktiken entwickeltenund neue Akteure auftraten. Auch die Erwartungender Konsumierenden nahmen weiter zu. Die jetzigeUmstrukturierung hat somit vor allemAuswirkungen auf die Festlegung der Aufgaben sowieauf die Rolle <strong>des</strong> stationären Sektors in diesem neuenUmfeld. Das BAG hat diese Bedürfnisse erkannt undentsprechende Arbeiten in Angriff genommen.Stand der Umsetzung und durchgeführteAktivitätenEntsprechend seiner Strategie gewährte das BAGjedem Behandlungssektor einen strukturellen Beitrag.Im ambulanten Sektor unterstützte es verschiedeneAktivitäten, die auf eine verbesserte Praktik bei derBehandlung mit Methadon und Buprenorphin abzielen.Wie bereits erwähnt, sollten diese Aktivitäten nocherweitert werden, damit sie zu einer nachhaltigen Verbesserungdieser Behandlungsform beitragen können.Die Institutionalisierung der ärztlichen Verschreibungvon Heroin ist im Gang. Das BAG ist massgeblichdaran beteiligt, indem es das Verfahren <strong>zur</strong> Aufnahmedieser Behandlung in die Grundleistungen der Krankenversicherungleitet. Ausserdem gewährleistet es dieÜberwachung und Vergabe von Bewilligungen (Institutionen,Ärzte, Patienten) und fördert die Verbesserungder Kompetenzen sowie der Qualität in den Behandlungszentren.Der zahlenmässige Anstieg der Therapieplätzeund Zentren sowie der beteiligten Kantone istAusdruck einer kontrollierten Entwicklung dieserBehandlungsform. Zu den wichtigsten Herausforderungenin den nächsten Jahren wird es gehören, die Qualitätder Behandlungen ständig zu verbessern, dieArbeit mit den anderen Sektoren zu koordinieren undvor allem diese Behandlungen sämtlichen Drogenbenutzernzugänglich zu machen, die davon profitierensollten. Ausserdem wäre es wünschenswert, dass dasKnow-how und die Erkenntnisse aus der Erfahrung mitder ärztlichen Verschreibung von Heroin auch demBereich der Methadontherapie zugute kommen.Die Arbeiten <strong>des</strong> BAG im stationären Sektor betrafen dieBestimmung der Klientel mit Hilfe der Behandlungsstatistikbb , die Festlegung der Leistungen sowie die Integrationdieses Sektors in das neue System <strong>zur</strong> Behandlungdrogenbedingter Probleme. Die KoordinationsstelleKOSTE spielte dabei eine wichtige Rolle. Dies aufgrundihrer Bemühungen, die Angebote ausfindig zu machenund ihre Entwicklung zu verfolgen, die Neuorientierunggewisser Institutionen mittels Finanzhilfen zu unterstützensowie – allgemeiner gefasst – die Weitergabe von Informationenin diesem Sektor zu gewährleisten.Die beiden anderen wichtigen Projekte, das QualitätsmanagementsystemQuaTheDA und das FinanzierungssystemFiSu, sind den Arbeiten der KOSTE vorgelagert.Sie legen die Aufgaben und Leistungen indiesem Sektor neu fest und sollten zu seiner Entwicklungund langfristigen Verbesserung beitragen. WelcheWirkung diese verschiedenen Arbeiten haben werden,lässt sich jedoch noch nicht beurteilen.Sein Endziel, einen merklichen Rückgang der AnzahlDrogenabhängiger, hat das BAG noch nicht erreicht.Zum jetzigen Zeitpunkt scheint deren Zahl jedoch stabilzu bleiben. Das Zwischenziel, die qualitative und quantitativeVerbesserung <strong>des</strong> Behandlungsangebots,wurde zumin<strong>des</strong>t teilweise erreicht. Mit über 50%Heroinkonsumierenden, die sich in Behandlung befinden,und einem breiten Angebot gehört die Schweiz zuden europäischen Ländern mit dem höchstenDeckungsgrad der Nachfrage und dem vielfältigstenBehandlungsangebot.aa Der vom Bund gewährte Übergangsbetrag <strong>zur</strong> Erhaltung dieserInstitutionen ist höher als derjenige, der infolge der verändertenFinanzierung durch die Invalidenversicherung gestrichen wurde.bb Statistik <strong>des</strong> Forschungsverbun<strong>des</strong> stationäre Suchttherapie.84

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