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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Epidemiologie <strong>des</strong> DrogenkonsmusKonsum (insbesondere von Kokain und Benzodiazepinen)ergibt.•Die Zahl der To<strong>des</strong>fälle geht <strong>zur</strong>ück (von ungefähr 750im Jahr 1994 auf etwas über 200 im Jahr 2001). DieserRückgang betraf vor allem die durch Aids bedingtenTo<strong>des</strong>fälle, lässt sich aber auch bei den drogenbedingtenTo<strong>des</strong>fällen feststellen. Diese pendelten sich in denletzten vier Jahren bei etwa 200 Fällen ein.•Die Anzahl neuer HIV-Fälle nahm seit 1989 (etwa600) stark ab und scheint sich bei 70 Fällen pro Jahreinzupendeln. Die HIV-Prävalenz hat je nach Datenerhebungsortabgenommen oder ist stabil geblieben(gemäss den Quellen zwischen 5 und 11% inden letzten Jahren v ).• Hingegen ist die Prävalenz von Hepatitis und insbesonderevon Hepatitis C hoch. Dies insbesondere bei Personen,die niederschwellige Einrichtungen aufsuchen.•Die Mitbenutzung von Injektionsmaterial und Material<strong>zur</strong> Vorbereitung einer Injektion ist insgesamt <strong>zur</strong>ückgegangen,dies bei einem tendenziell leichten Anstiegder Mitbenutzung von Spritzen in den letzten Jahren.•Die Benutzung von Präservativen bei verschiedenenPartnertypen ist stabil oder in einem leichten Rückgangbegriffen. Ausser bei festen Partnern wird vermehrtverhütet (Gelegenheitspartner, Freier).Soziale SituationFür Rückschlüsse auf die soziale Situation der Konsumierendenwerden vor allem die Daten <strong>zur</strong> Arbeits-,Einkommens- und Wohnsituation der Drogenkonsumierendenbei der Aufnahme verschiedener Behandlungsformenoder bei den Befragungen in den niederschwelligenEinrichtungen herangezogen:•Die Wohnsituation hat sich verbessert (Rückgang derKonsumierenden ohne festen Wohnsitz).• Der Zugang zum Arbeitsmarkt hat sich in den letztenJahren nicht verbessert: 59% der Kunden niederschwelligerEinrichtungen und 42% der Personen,die eine stationäre Behandlung aufnehmen, sinderwerbslos.vBeim Heroinprogramm gibt es keine neueren Daten <strong>zur</strong> HIV-Prävalenzbeim Eintritt in die Behandlung. In diesem Programm wurdeMitte der 1990er Jahre die höchste Prävalenz verzeichnet.•Die Anzahl Personen, die Leistungen der Sozialversicherungen(IV, Arbeitslosenversicherung) beziehen,sowie die Anzahl Personen, die von derSozialhilfe/Fürsorge unterstützt werden, hat zugenommen.Hingegen ist der Anteil der Personen mitillegalen Einkommen (hauptsächlich Dealern) <strong>zur</strong>ückgegangen.Insgesamt kann somit von einem besseren Funktionieren<strong>des</strong> sozialen Auffangnetzes und folglich von einer sozialenSchadenminderung gesprochen werden, aber sichernicht von einem markanten Fortschritt bei der sozialenWiedereingliederung, insbesondere in die Arbeitswelt.Es fehlt an Verlaufsdaten für die Zeit nach der Beendigungeiner Behandlung. Dies würde eine genauereAbklärung dieser Feststellung ermöglichen, die bishervor allem diejenigen Personen betrifft, welche eineBehandlung beginnen oder sich nicht in Behandlungbefinden. Vorhanden sind jedoch – teilweise auf verschiedeneInstitutionen beschränkte 49 – Verlaufsdaten50-52 , die auf eine positive Entwicklung hinweisen 53 .SchlussfolgerungenBeim Heroin wurde die angestrebte Stabilisierung bzw.der Rückgang der Anzahl der Abhängigen, die harteDrogen konsumieren, erreicht. Insbesondere scheintder Suchteinstieg bei dieser Substanz <strong>zur</strong>ückgegangenzu sein. Weniger klar ist die Situation beim Kokain. Soist es zwar möglich, dass der Kokainkonsum bereitsheroinabhängiger Personen etwas <strong>zur</strong>ückgegangen ist;die Benutzung von Kokain als Partydroge hat aberwahrscheinlich zugenommen.Bei allen übrigen Substanzen wird eine tendenzielleZunahme festgestellt.Die bemerkenswertesten Fortschritte wurden vermutlichim Bereich der Schadenminderung erzielt. Dies giltinsbesondere für die Milderung gesundheitlicher Schädenund das Aufrechterhalten eines gewissen sozialenFunktionierens. Es fehlt jedoch gesamthaft an Informationenüber den Gesundheitszustand und die sozialeEingliederung der Personen in den verschiedenen Phasen;beim Eintritt in die Behandlung, beim Austritt ausder Behandlung und im späteren Lebensverlauf.59

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