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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Epidemiologie <strong>des</strong> Drogenkonsmusder Europäischen Union empfohlen werden. Damitkönnten die erstmaligen von den nachfolgendenBehandlungen unterschieden werden, wie sie in den"Drogenkarrieren" der Abhängigen häufig auftreten.KokainAus den Bevölkerungsumfragen geht hervor, dass dieLebenszeitprävalenz <strong>des</strong> Kokainkonsums ansteigt,während sich der aktuelle Konsum dieser Droge stabilisiert.Dies weist darauf hin, dass es sich teilweise umeinen experimentellen oder gelegentlichen Konsumhandelt.Trotzdem ermöglichen die indirekten Konsumindikatoreneine differenziertere Sicht der Dinge in Bezug aufden Konsum dieser Substanz:•Die Repressionsstatistiken weisen auf einen Rückgangder Anzeigen wegen Kokainkonsums hin, derneueren Datums ist als derjenige beim Heroin (seit1998). Allerdings ist der Konsum von Kokain als Partydrogeunauffälliger als derjenige von Heroin. Ausserdembetrifft er die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen.•In den niederschwelligen Einrichtungen ist der Anteilder Konsumierenden von Kokain oder Cocktails zwischen1993 und 1996 gestiegen. Im Jahr 2000 ginger leicht <strong>zur</strong>ück (gleiche Entwicklung wie bei denAnzeigen). Bezüglich der Zahl der durchschnittlichenwöchentlichen Injektionen bei diesen Konsumierendenkonnte die gleiche Entwicklung beobachtet werden.Trotzdem macht es den Anschein, dass dieSituation hinsichtlich der Injektion von Kokain je nachRegion und Individuen sehr unterschiedlich ist (beikleineren Gruppen kann es zu einer starken Häufigkeitvon Injektionen kommen, die deutlich "sichtbar"ist).Aufgrund dieser Daten kann angenommen werden,dass der Kokainkonsum bei den Personen, die dieseDroge als Partydrogue konsumieren, wahrscheinlicham Zunehmen ist. Hingegen wird beim heroinabhängigenTeil der Bevölkerung (seit kurzem) eine leichte globaleAbnahme festgestellt, dies mit sehr grossen räumlichenund individuellen Schwankungen. Auf diesenPunkt werden wir bei der Art <strong>des</strong> Drogenkonsumsnochmals <strong>zur</strong>ückkommen.CannabisBeim Cannabiskonsum ist die Situation klar und dieDaten stimmen überein. Die Bevölkerungs-umfragenweisen auf einen kürzlich erfolgten Anstieg der Lebenszeitprävalenz<strong>des</strong> Cannabiskonsums sowie eine vermehrtefrühe Aufnahme <strong>des</strong> Konsums seit Mitte der1990er Jahre hin. Besonders deutlich ist dieser Anstiegbei den 15-Jährigen, wo er sich von 1990 (8.5%) bis1998 (30.8%) mehr als verdreifachte. Bei zwei Drittelnhandelt es sich um wiederholten Konsum. Die neuste,im Jahr 2000 durchgeführte Umfrage ergab ausserdem,dass 6.5% von den 15-19-Jährigen täglich und5% min<strong>des</strong>tens einmal wöchentlich Cannabis konsumierten.Bei den Älteren (17-30 Jahre) ist der Anstieg etwasweniger deutlich. Ein Teil der Lebenszeitprävalenz <strong>des</strong>Konsums war auf frühere Generationen <strong>zur</strong>ückzuführen,die ihren Konsum wahrscheinlich eingestellthaben. Insgesamt hat mehr als ein Drittel der Bevölkerungdieser Altersstufe schon einmal weiche Drogenkonsumiert.Mit zunehmendem Alter nimmt die Lebenszeitprävalenz<strong>des</strong> Cannabiskonsums ab. Dies ist wahrscheinlichgleichzeitig auf ein Einstellen <strong>des</strong> Konsums im Erwachsenenalterund auf einen Generationeneffekt <strong>zur</strong>ückzuführen.Der Cannabiskonsum ist in der Westschweiz höher alsin der Deutschschweiz und im Tessin.Die Experten stellen auch einen Anstieg <strong>des</strong> THC-Gehalts der auf dem Markt angebotenen Cannabisproduktefest.Die Daten zum Konsum werden durch folgende indirekteIndikatoren bestätigt:•Die Anzeigen wegen Cannabiskonsums nehmen seitden 1970er Jahren ständig zu.• Der kürzlich erfolgte Anstieg der Anzeigen gegenErstkonsumierende (für alle Drogen zusammen)könnte hauptsächlich auf Cannabis <strong>zur</strong>ückgeführtwerden.•Die Zahl und Entwicklung der Anzeigen ist in den einzelnenKantonen sehr unterschiedlich und weist wahrscheinlicheher auf unterschiedliche Praktiken bei der57

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