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Globalevaluation des Massnahmenpakets des Bundes zur ... - IUMSP

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Monitoring und Beurteilung <strong>des</strong> MaPaDro Phase 4Bei den rechtlichen Grundlagen ist im Juni 2002 die veränderteVerordnung über die Invalidenversicherung inKraft getreten. Damit wird in Zukunft die Gewährung vonPauschalbeiträgen gemäss den Leistungen der Institutionennach dem Modus <strong>des</strong> FiSu eingeführt. Artikel 3d <strong>des</strong>Entwurfs für die Revision <strong>des</strong> Betäubungsmittelgesetzeskonkretisiert zudem die im Gang befindlichen Änderungenund erteilt dem Bund die Aufgabe, die Finanzierungsartder Institutionen festzulegen.Beurteilung der Aktion <strong>des</strong> BAGIn den letzten zehn Jahren hat sich im BehandlungsundTherapiebereich eine spektakuläre Entwicklungvollzogen. Die Zunahme und Diversifizierung derBehandlungen mit Methadon und Buprenorphin, dieInstitutionalisierung der ärztlichen Verschreibung vonHeroin sowie die Neugestaltung <strong>des</strong> stationären Sektorswaren Schlüsselelemente der SchweizerischenGesundheitspolitik in Sachen Drogenkonsum.Angemessenheit der Ziele und der StrategieDas BAG hat sich sehr stark für die Einführung der ärztlichenVerschreibung von Heroin sowie die Neugestaltung<strong>des</strong> stationären Sektors eingesetzt. Im Bereich der Methadonbehandlungist es hingegen nur vereinzelt aktivgeworden. Angesichts der Menge von Behandlungen, diein jedem dieser Sektoren durchgeführt werden, erstauntdiese Feststellung. Sie ist aber darauf <strong>zur</strong>ückzuführen,dass die Methadonbehandlung nur selten zu Kontroversenführte. Diese fällt ausserdem grösstenteils in denZuständigkeitsbereich <strong>des</strong> nicht spezialisierten Sektors<strong>des</strong> Gesundheitswesens. Eine Intervention gestaltet sichsomit schwieriger als in dem auf Drogenprobleme spezialisiertenSektor.Verschiedene Kantone entwickelten Forschungs-, Ausbildungs-oder Evaluationssysteme, mit denen die Methadonbehandlungbesser dokumentiert und verbessertwerden kann. Dank der nationalen SubstitutionskonferenzNaSuKo konnte das BAG diesbezügliche Erfahrungenund Erkenntnisse zusammentragen und sie den Behördenund Fachleuten <strong>zur</strong> Verfügung stellen. Diese Arbeitist zwar lobenswert, reicht aber nicht aus. Vom Bun<strong>des</strong>amtwird erwartet, dass es seine Aktivitäten in diesemSektor regelmässig weiterführt, vorhandene Kenntnisseund Erfahrungen zusammenträgt, Lücken schliesst underprobte Projekte fördert. Konkret geht es also darum, eineigentliches nationales Rahmenprogramm <strong>zur</strong> Verschreibungvon Methadon (und Buprenorphin) einzuführen, dasüber Personal und Finanzen verfügt. Diesem sollenbestimmte Aufgaben in Bezug auf die Koordination, Entwicklungvon Kenntnissen, Qualitätssicherung und Informationzugeteilt werden. Bei jährlich über 18’000 Bewilligungenfür Behandlungen erscheint die Einführung einessolchen Programms als absolut notwendig.Die Einführung der ärztlichen Verschreibung von Heroinist eine der erfolgreichen Errungenschaften der schweizerischenDrogenpolitik und insbesondere <strong>des</strong> BAG.Die Versuchsergebnisse (PROVE), auch wenn sie inverfahrenstechnischer Hinsicht zu Kritik Anlass geben,haben jedoch deutlich gemacht, dass sich eine interdisziplinäreBetreuung mit ärztlicher Verschreibung vonHeroin positiv auf den Gesundheitszustand, die sozialeSituation sowie die Kriminalität und Sterberate der amstärksten abhängigen Drogenkonsumierenden 29 auswirkt.Diese Behandlungsart trug somit zu einerAbnahme der drogenbedingten To<strong>des</strong>fälle in derSchweiz bei, die ab Mitte der 1990er Jahre festgestelltwurde.Zahlreiche Fragen bezüglich der Modalitäten und Wirkungender Methadonbehandlung bleiben jedoch nochunbeantwortet. Gemäss den Autoren, die Meta-Analysen<strong>zur</strong> Literatur über diese Behandlungen erstellthaben, müssen zu den Dosierungs- und Betreuungspraktiken,dem Entzug, dem vorzeitigen Abbruch, denProblemen im Zusammenhang mit bestimmten Bevölkerungsgruppenund noch vielen anderen Fragestellungenpräzisere Antworten gefunden werden als die bishervorhandenen.83

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