11.07.2015 Aufrufe

3. Bericht des MDS über die Qualität in der ambulanten und ...

3. Bericht des MDS über die Qualität in der ambulanten und ...

3. Bericht des MDS über die Qualität in der ambulanten und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6.<strong>3.</strong>1 MDK-übergreifende Auditierungen als Kernstück e<strong>in</strong>er Qualitätssicherung<strong>der</strong> QualitätsprüfungAls Kernstück <strong>der</strong> zukünftigen Qualitätssicherung <strong>der</strong> Qualitätsprüfung werden <strong>die</strong> MDK-Prüfer MDK-übergreifend bei e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> Qualitätsprüfungen begleitet <strong>und</strong> auditiert.Diese Aufgabe soll von erfahrenen MDK-Prüfern mit e<strong>in</strong>er Auditorenausbildung gemäß QPRübernommen werden. Damit erhalten <strong>die</strong> MDK-Prüfer <strong>in</strong> ihrer Funktion als Auditoren e<strong>in</strong>enE<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das konkrete Vorgehen e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en MDK bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>und</strong> Umsetzung<strong>der</strong> QPR. Mögliche unterschiedliche Vorgehensweisen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhebung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bewertungvon bestimmten Prüffragen können auf <strong>die</strong>se Weise identifiziert <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ursachen dafüranalysiert werden.Das Konzept <strong>der</strong> MDK-übergreifenden Auditierungen wurde von <strong>der</strong> Sozialmediz<strong>in</strong>ischenExpertengruppe Pflege <strong>der</strong> MDK-Geme<strong>in</strong>schaft (SEG 2) entwickelt. Die Arbeitsgruppe konntedabei auf <strong>die</strong> Erfahrungen zurückgreifen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> MDK bereits durch gegenseitige Hospitationeno<strong>der</strong> kollegiale Begleitungen gewonnen haben. Fachlich begleitet wurde <strong>die</strong> Konzepterstellungdurch das Kompetenz-Centrum „Qualitätssicherung / Qualitätsmanage ment“.Das Konzept sieht vor, dass <strong>die</strong> Auditierungen als sogenannte Witness-Audits erfolgen, wiees auch <strong>in</strong> Akkreditierungs- <strong>und</strong> Zertifizierungssystemen üblich ist. Dabei beobachtet <strong>der</strong>Auditor den Prüfer bzw. das Prüfteam e<strong>in</strong>es zweiten MDK bei se<strong>in</strong>er Prüftätigkeit <strong>und</strong> nimmtparallel dazu, genau wie das auditierte Prüfteam auch, e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Prüfkriterien vor.Der Auditor greift dabei nicht <strong>in</strong> das Prüfgeschehen e<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n schaut dem Prüfer während<strong>der</strong> Qualitätsprüfung gewissermaßen über <strong>die</strong> Schulter. Wenn es für <strong>die</strong> Bewertung bestimmterPrüfkriterien notwendig ist, Unterlagen <strong>und</strong> Dokumente <strong>der</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtung h<strong>in</strong>zuzuziehen,sieht <strong>der</strong> Auditor <strong>die</strong>se während <strong>der</strong> Prüfung parallel zum Prüfteam e<strong>in</strong>, stets <strong>die</strong>Rolle als stiller Beobachter <strong>der</strong> Situation wahrend. Der Auditor begleitet den Prüfer außerdembei <strong>der</strong> körperlichen Befun<strong>der</strong>hebung <strong>und</strong> Inaugensche<strong>in</strong>nahme <strong>der</strong> Pflegebedürftigen <strong>der</strong>Stichprobe. Der Auditor sieht sich dabei nicht <strong>die</strong> gesamte Stichprobe an, son<strong>der</strong>n aus Gründen<strong>der</strong> Praktikabilität exemplarisch jeweils zwei Pflegebedürftige. Damit <strong>der</strong> Auditor dennochmöglichst viele Prüfkriterien bewerten kann, sollte e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden Pflegebedürftigenm<strong>in</strong><strong>des</strong>tens <strong>der</strong> Pflegestufe 2 angehören <strong>und</strong> bei m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Pflegebedürftigensollte e<strong>in</strong>e erheblich e<strong>in</strong>geschränkte Alltagskompetenz vorliegen.Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage se<strong>in</strong>er parallelen Erhebung prüft <strong>der</strong> Auditor für jede Prüffrage, ob se<strong>in</strong>eBewertung mit <strong>der</strong> <strong>des</strong> Prüfteams übere<strong>in</strong>stimmt. Zur Dokumentation se<strong>in</strong>er Beurteilungen<strong>und</strong> E<strong>in</strong>schätzungen steht dem Auditor e<strong>in</strong>e standardisierte Audit-Checkliste zur Verfügung,<strong>die</strong> an <strong>die</strong> Struktur <strong>der</strong> Erhebungsbögen nach Anlage 1 <strong>und</strong> 2 <strong>der</strong> QPR angelehnt ist. Solltezwischen <strong>der</strong> Beurteilung <strong>des</strong> Auditors <strong>und</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>des</strong> Prüfteams ke<strong>in</strong>e Übere<strong>in</strong>stimmungbestehen, erläutert <strong>der</strong> Auditor <strong>die</strong> Gründe dafür <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Auditcheckliste. Nebene<strong>in</strong>er Beurteilung <strong>der</strong> konkreten Prüffragen nimmt <strong>der</strong> Auditor außerdem e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzungweiterer Aspekte <strong>des</strong> Prüfprozesses vor. Das ist beispielsweise <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong> Stichprobenziehungentsprechend <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> QPR festgelegten Vorgehensweise erfolgt ist o<strong>der</strong> <strong>in</strong>wieweitdas Prüfteam se<strong>in</strong>er gesetzlich verankerten Beratungsfunktion gerecht wird. Aber auch eher„weiche“ Qualitätskriterien, wie <strong>die</strong> Professionalität <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kommunikationsstil <strong>des</strong> Prüfteamssowie <strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Weise <strong>der</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Pflege<strong>in</strong>richtung, werden e<strong>in</strong>erBewertung durch den Auditor unterzogen.Im Anschluss an das Audit f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> kurzes Feedbackgespräch zwischen dem Auditor <strong>und</strong>dem Prüfteam <strong>des</strong> auditierten MDK statt. E<strong>in</strong>e fachliche Rückmeldung zu möglicherweisenicht übere<strong>in</strong>stimmenden Bewertungen gibt <strong>der</strong> Auditor aber nicht. Damit soll ausgeschlossenwerden, dass <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> auditierten Prüffragen, noch bevor das Prüfteam den<strong>Bericht</strong> erstellt hat, von <strong>der</strong> Rückmeldung <strong>des</strong> Auditors bee<strong>in</strong>flusst werden <strong>und</strong> eventuelleAbweichungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beurteilung bestimmter Prüffragen nicht mehr nachvollziehbar s<strong>in</strong>d.128 <strong>Bericht</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!