me<strong>in</strong>en Versorgungsgeschehens <strong>die</strong> Verpflichtung, sturzgefährdete Personen zur Vermeidungvon Stürzen zu beraten. Der Expertenstandard sieht auf <strong>der</strong> Kriterienebene 2 <strong>die</strong>Beratung <strong>der</strong> Pflegebedürftigen <strong>und</strong> ihrer Angehörigen über Risikofaktoren <strong>und</strong> geeignetepräventive Maßnahmen vor. Bei den <strong>in</strong> <strong>die</strong> Prüfung e<strong>in</strong>bezogenen Personen wird überprüft,ob bei vorliegendem Sturzrisiko e<strong>in</strong>e Beratung durchgeführt wurde (Frage 11.5). Bei 44.371Personen liegen Daten darüber vor, ob bei e<strong>in</strong>em bestehenden Sturzrisiko e<strong>in</strong>e erfor<strong>der</strong>licheBeratung durchgeführt wurde. Bei 35.729 <strong>die</strong>ser Personen lag e<strong>in</strong> Sturzrisiko vor. Lediglichbei 50,1 % (17.908 von 35.729) <strong>die</strong>ser Personen ist e<strong>in</strong>e entsprechende Beratung durchgeführtworden. Dies zeigt, dass <strong>die</strong> <strong>ambulanten</strong> Pflege<strong>die</strong>nste ihre Möglichkeiten zur Vermeidungvon Stürzen noch nicht ausreichend nutzen.Zum Umgang mit dem Dekubitusrisiko liegt seit 2001 e<strong>in</strong> Expertenstandard vor, seit 2010 <strong>in</strong>aktualisierter Fassung. 56 In <strong>die</strong>sem Expertenstandard ist unter an<strong>der</strong>em das aktuelle Wissenzur Risikoerkennung sowie zur Vermeidung von Druckgeschwüren zusammengetragen worden.Der Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe sieht e<strong>in</strong>e Beratung <strong>der</strong> Pflegebedürftigenbzw. ihrer Angehörigen vor (siehe Kriterienebene 5 <strong>des</strong> Expertenstandards). Im Rahmen<strong>der</strong> MDK-Prüfung wird zum Dekubitusrisiko erhoben, ob <strong>der</strong> Pflegebedürftige bzw. se<strong>in</strong>ePflegepersonen über Risiken <strong>und</strong> geeignete Maßnahmen zur Vermeidung e<strong>in</strong>es Druckgeschwüres(z. B. E<strong>in</strong>satz von Hilfsmitteln, Haut<strong>in</strong>spektion) beraten worden s<strong>in</strong>d (Frage 11.7),ob das Dekubitusrisiko erfasst worden ist (Frage 11.8, Transparenzkriterium 11) <strong>und</strong> ob imRahmen von Leistungen im Zusammenhang mit dem Lagern e<strong>in</strong>e gewebeschonende Lagerungdurchgeführt worden ist (Frage 11.9, Transparenzkriterium 12).Bei 44.873 Personen liegen Daten darüber vor, ob bei Bedarf e<strong>in</strong>e Beratung zur erfor<strong>der</strong>lichenDekubitusprophylaxe durchgeführt worden ist. Bei 16.931 <strong>die</strong>ser Personen war e<strong>in</strong>eentsprechende Beratung erfor<strong>der</strong>lich. Lediglich 40,5 % (6.645 von 16.391) <strong>die</strong>ser Pflegebedürftigenbzw. <strong>der</strong> Pflegepersonen wurden bei e<strong>in</strong>em vorliegenden Dekubitusrisiko übergeeignete Maßnahmen zur Vermeidung e<strong>in</strong>es Druckgeschwüres beraten.Bei 44.434 Personen liegen Daten zur Erkennung <strong>des</strong> Dekubitusrisikos vor. Bei 16.474 <strong>die</strong>serPersonen war e<strong>in</strong>e entsprechende Risikoerkennung relevant. Bei 75,4 % (12.423 von 16.474)<strong>die</strong>ser Personen mit e<strong>in</strong>em Dekubitusrisiko war <strong>die</strong>ses Risiko vom Pflege<strong>die</strong>nst erfasst worden.Bei 44.433 Personen liegen Daten dazu vor, ob Leistungen zur Lagerung vere<strong>in</strong>bart waren.Bei 8.074 <strong>die</strong>ser Personen war e<strong>in</strong>e entsprechende Lagerung vere<strong>in</strong>bart. Bei 68,4 % (5.519von 8.074) <strong>die</strong>ser Personen wurden <strong>die</strong>se Lagerungen haut- <strong>und</strong> gewebeschonend <strong>und</strong> unterVerwendung geeigneter Hilfsmittel durchgeführt. Bei 31,6 % (2.555 von 8.074) <strong>die</strong>ser Pflegebedürftigenwar unklar, ob <strong>und</strong> wie <strong>der</strong> Pflege<strong>die</strong>nst <strong>die</strong>s im Rahmen <strong>des</strong> vere<strong>in</strong>bartenUmfanges sicherstellt.Nicht je<strong>der</strong> Dekubitus kann verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Dennoch könnte <strong>die</strong> Dekubitusrate durchVerbesserung bei den Maßnahmen zur Vermeidung e<strong>in</strong>es Dekubitus weiter gesenkt werden.An<strong>der</strong>s als etwa für <strong>die</strong> Sturz- <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dekubitusprophylaxe liegt zur Kontrakturprophylaxenoch ke<strong>in</strong> Expertenstandard vor, <strong>in</strong> dem <strong>in</strong> gleicher Weise <strong>der</strong> aktuelle Stand <strong>des</strong> Wissenszusammengetragen werden konnte. Wenn auch bei gefährdeten Personen prophylaktischeMaßnahmen unerlässlich ersche<strong>in</strong>en, so stehen Wirksamkeitsnachweise spezifischer Interventionennoch aus. 57 In <strong>der</strong> <strong>ambulanten</strong> Pflege wird bei den Qualitätsprüfungen erho ben,ob Pflegebedürftige bzw. Pflegepersonen bei Kontrakturgefahr über Risiken <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>li-56DNQP 2010 257Scheffel S & Hantika<strong>in</strong>en V 2011, Gnas I et al. 2010, Hackauf U 2004, IQP 2011.84 <strong>Bericht</strong>
che Maßnahmen (z. B. aktive Bewegungsübungen, E<strong>in</strong>satz geeigneter Hilfsmittel) beratenwerden (Frage 11.11) <strong>und</strong> ob <strong>in</strong>dividuelle Risiken bei <strong>der</strong> Erbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>barten Leistungenberücksichtigt werden (Frage 11.12, Transparenzkriterium 13).Bei 44.888 Personen liegen Daten darüber vor, ob bei e<strong>in</strong>em bestehenden Kontrakturrisikoe<strong>in</strong>e erfor<strong>der</strong>liche Beratung durchgeführt wurde. Bei 20.254 <strong>die</strong>ser Personen lag e<strong>in</strong> Kontrakturrisikovor. Bei 27,5 % (5.564 von 20.254) <strong>die</strong>ser Personen wurde e<strong>in</strong>e Beratung durchgeführt.Bei 44.440 Personen liegen Daten darüber vor, ob e<strong>in</strong> bestehen<strong>des</strong> Kontrakturrisiko bei <strong>der</strong>Erbr<strong>in</strong>gung vere<strong>in</strong>barter Maßnahmen berücksichtigt worden ist. Bei 19.833 <strong>die</strong>ser Personenwar das Kriterium relevant. Nur bei 32,0 % (6.354 von 19.833) <strong>die</strong>ser Personen wurde dasKontrakturrisiko bei <strong>der</strong> Erbr<strong>in</strong>gung vere<strong>in</strong>barter Maßnahmen berücksichtigt, <strong>in</strong>dem z. B.Maßnahmen zur Bewegungsför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong>tegriert worden s<strong>in</strong>d.Insgesamt zeigt sich, dass <strong>die</strong> Pflege<strong>die</strong>nste bei <strong>der</strong> Mobilität <strong>und</strong> den mit <strong>der</strong> Mobilitätzusammenhängenden prophylaktischen Maßnahmen noch weit h<strong>in</strong>ter ihren Möglichkeitenzurückbleiben, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei den Beratungsangeboten.FrageAmbulante Pflege – Mobilität (Angaben <strong>in</strong> v.H.)KriteriumzutreffendbeidavonKriteriumerfüllt11.3/T14nachvollziehbare Durchführung <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>barten Leistungen zur Mobilität<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Entwicklung60,4 77,411.5 Durchführung e<strong>in</strong>er Beratung bei vorliegendem Sturzrisiko 79,6 50,111.7 Beratung bei Dekubitusrisiko 36,5 40,511.8/T11 Erfassung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen Dekubitusrisikos, sofern erkennbar 36,7 75,411.9/T12 gewebeschonende Lagerung zur Vermeidung von Druckgeschwüren 18,0 68,311.11Beratung von Pflegebedürftigen/Pflegepersonen bei Kontrakturgefahr überRisiken <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>liche Maßnahmen45,1 27,511.12/T13Berücksichtigung <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Risiken h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kontrakturen bei<strong>der</strong> Erbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> vere<strong>in</strong>barten Leistungen44,2 32,0Tabelle 35: Ambulante Pflege – Mobilität4.<strong>3.</strong>1.4 Ernährung <strong>und</strong> FlüssigkeitsversorgungZum Zeitpunkt <strong>der</strong> Verabschiedung <strong>der</strong> Prüfgr<strong>und</strong>lagen <strong>des</strong> MDK lag <strong>der</strong> Expertenstandardzum Ernährungsmanagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege 58 noch nicht abschließend vor. Dennoch konnteerreicht werden, dass sich <strong>die</strong> Prüfgr<strong>und</strong>lagen <strong>des</strong> MDK mit den Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen, <strong>die</strong>im Expertenstandard zum Ernährungsmanagement zusammengefasst worden s<strong>in</strong>d, decken.Mit den Daten aus den Qualitätsprüfungen liegen erstmals auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage sehr großerFallzahlen epidemiologische Daten zu Gewichtsverläufen sowie zur Versorgung mit Ernährungssondenvor. Für 42.539 Pflegebedürftige liegen entsprechende Daten vor. Von den <strong>in</strong><strong>die</strong> Prüfung e<strong>in</strong>bezogenen Pflegebedürftigen hatten <strong>3.</strong>152 (7,4 %) <strong>in</strong> den letzten sechs58DNQP 2010 1<strong>Bericht</strong>85
- Seite 2 und 3:
ImpressumHerausgeber:Medizinischer
- Seite 4:
Zu diesem BerichtDer Medizinische D
- Seite 8:
4 Prüfungen und Ergebnisse ambulan
- Seite 11 und 12:
TabellenverzeichnisTabelle 1: Mitar
- Seite 13 und 14:
I ZusammenfassungDer Medizinische D
- Seite 15 und 16:
Lagerung oder Kompression wurden ni
- Seite 17 und 18:
Umsetzung und die Wirksamkeit der M
- Seite 20 und 21:
estimmten Pflegefachkräften für d
- Seite 22 und 23:
3.095) der Personen mit einer chron
- Seite 24 und 25:
(6.061 von 9.794) bei der Leistungs
- Seite 26 und 27:
I.4 Entwicklung der Qualität seit
- Seite 28 und 29:
Beim 2. Bericht war bei 63,3 % der
- Seite 30 und 31:
I.5 SchwerpunktthemenI.5.1Expertens
- Seite 33 und 34: 1 Einführung1.1 VorbemerkungenDem
- Seite 35 und 36: Qualitätsprüfung steht der beratu
- Seite 37 und 38: den der Pflegekassen zu klären. Na
- Seite 39 und 40: 2 Geprüfte PflegeeinrichtungenSeit
- Seite 41: 100,080,0Ambulante Pflege - Qualit
- Seite 46 und 47: die Durchführung der behandlungspf
- Seite 48 und 49: FrageStationäre Pflege - Behandlun
- Seite 50 und 51: Bei 61.714 Personen liegen Daten da
- Seite 52 und 53: Anders als etwa für die Sturz- und
- Seite 54 und 55: ung der Versorgung leisten mussten.
- Seite 56 und 57: FrageStationäre Pflege - Essen und
- Seite 58 und 59: Bezüglich des Umgangs mit Demenz w
- Seite 60 und 61: Frage17.2/T3117.4/T32Stationäre Pf
- Seite 62 und 63: die Prüfung der in Pflegeeinrichtu
- Seite 64 und 65: festellungen zur Bewertung von den
- Seite 66 und 67: Aufgaben eine formale Qualifikation
- Seite 68 und 69: Schwerpunktkapitel analysiert (sieh
- Seite 70 und 71: 3.3.3.5 HygieneUnter dem Aspekt der
- Seite 72 und 73: der Einrichtungen sachgerecht, Kalt
- Seite 74 und 75: Stationäre Pflege - Soziale Betreu
- Seite 76 und 77: geeinrichtungen nach Trägerart ent
- Seite 78 und 79: 4.3.1.2 BehandlungspflegeDie Fragen
- Seite 80 und 81: Kriterium relevant. Eine solche Sch
- Seite 82 und 83: Bei 44.206 Pflegebedürftigen liege
- Seite 86 und 87: Monaten an Gewicht zugenommen, 18.3
- Seite 88 und 89: Leistung en zur Flüssigkeitsversor
- Seite 90 und 91: Bei 44.440 Personen liegen Daten da
- Seite 92 und 93: Ebenso wird geprüft, ob die Mitarb
- Seite 94 und 95: Darüber hinaus ist zu berücksicht
- Seite 96 und 97: Qualitätsprüfungen vorliegen, tra
- Seite 98 und 99: und der pflegerischen personenbezog
- Seite 100 und 101: umgesetzt werden. Bekannt waren den
- Seite 102 und 103: 102
- Seite 104 und 105: Die Frage aus den für den letzten
- Seite 106 und 107: 1/2004 -6/20067/2009 -12/20101/2004
- Seite 108 und 109: 1/2004 -6/20067/2009 -12/20101/2004
- Seite 110 und 111: 1/2004 -6/20067/2009 -12/20101/2004
- Seite 112 und 113: 1/2004 -6/20067/2009 -12/20101/2004
- Seite 114 und 115: 10080Stationäre Pflege - Zusammenh
- Seite 116 und 117: 100Ambulante Pflege - Zusammenhang
- Seite 118 und 119: Stationär hatten 31,1 % (von 53.56
- Seite 120 und 121: 100806040Stationäre Pflege - Zusam
- Seite 122 und 123: 6.2.1 Wohlbefinden und Lebensqualit
- Seite 124 und 125: 10080604020Stationäre Pflege - Zus
- Seite 126 und 127: den Person führen zu Verzerrungen
- Seite 128 und 129: 6.3.1 MDK-übergreifende Auditierun
- Seite 130 und 131: nicht der Fall, so war der Auditor
- Seite 132 und 133: 132
- Seite 134 und 135:
MDK Baden-WürttembergAllgemeines z
- Seite 136 und 137:
einrichtung hat somit die Gelegenhe
- Seite 138 und 139:
55-mal über die Qualitätsprüfung
- Seite 140 und 141:
Der MDK Baden-Württemberg ist Mitg
- Seite 142 und 143:
enzkriterien im Mittelpunkt der Bem
- Seite 144 und 145:
MDK Berlin-BrandenburgAllgemeines z
- Seite 146 und 147:
Im Rahmen von Personalentwicklungsm
- Seite 148 und 149:
MDK BremenAllgemeines zur Entwicklu
- Seite 150 und 151:
Heimgesetzgebung auf Landesebene un
- Seite 152 und 153:
Organisatorische und personelle Akt
- Seite 154 und 155:
MDK Mecklenburg-VorpommernAllgemein
- Seite 156 und 157:
Weiterhin wurden und werden auf Anf
- Seite 158 und 159:
MDK NiedersachsenAllgemeines zur En
- Seite 160 und 161:
Heimgesetzgebung auf Landesebene un
- Seite 162 und 163:
em Maße erfüllt. Dennoch ist im R
- Seite 164 und 165:
Öffentlichkeitsarbeit erfolgt in F
- Seite 166 und 167:
Organisatorische und personelle Akt
- Seite 168 und 169:
Projekt mit Prof. Weidner, PTHV: Ev
- Seite 170 und 171:
in diesen Fällen zu vermeidbaren F
- Seite 172 und 173:
Ca. 70 % der ambulanten Pflegediens
- Seite 174 und 175:
Die Qualitätsprüfungen und das da
- Seite 176 und 177:
gen nach Stichprobenziehungen vor,
- Seite 178 und 179:
Erfahrungen mit der Umsetzung der T
- Seite 180 und 181:
MDK ThüringenAllgemeines zur Entwi
- Seite 182 und 183:
Organisatorische und personelle Akt
- Seite 184 und 185:
MDK Westfalen-LippeAllgemeines zur
- Seite 186 und 187:
Erfahrungen mit der Umsetzung der T
- Seite 188 und 189:
Alle positiven Anregungen oder kons
- Seite 190 und 191:
190
- Seite 192 und 193:
Deutsches Netzwerk für Qualitätse
- Seite 194:
194