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Grammatik, Texte, Glossar

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VIIIreichenden Schriftgebrauchs: wie weit man in dieser erstarrtenaltgriechischen Spracliform neue, der lkssprache entstammendeElemente zuließ und zuläßt, war nicht nur in verschiedeneuZeiten verschieden, sondern wechselt auch jeweils nach Autorund Gegenstand. Die meisten neugriechischen <strong>Grammatik</strong>enhaben nun das Eine gemeinsam, daß sie nicht ausschließlichdie eine oder andere Sprachform darstellen, sondern entwederdie Schriftsprache oder die Volkssprache zugninde legen, imübrigen aber sich nicht streng an die gewählte Grundlagebinden.Diejenigen, welche die Schriftsprache bevorzugen, bildendie Mehrzahl: gewöhnlich wird diese so gelehrt, als ob sie„die heutige griechische Sprache" ' wäre. Und dochist diese Schriftsprache nicht einmal im Gebiet der Kunstliteraturausschließlich herrschend: die lyrische und epischePoesie gehört vorwiegend der \^olkssprache an, die auch in andernGebieten (Komödie, Erzählungsliteratur) an Terrain gewinnt.Eine gemeinsame Darstellung der beiden Sprachformenleidet am Maugel der Durchsichtigkeit — ganz abgesehen davon,daß meist die Volkssprache dabei zu kurz kommt; am bestenist es noch Mitsotakis^) gelungen, beide gleichmäßig zu behandeln:aber es fehlt diesem Verf. wie allen andern an dernötigen sprachwissenschaftlichen Schulung, um strengeren Anforderungengerecht werden zu können ; es fehlt auch die nötigeEinsicht in den grundsätzlichen Unterschied von Volks- undSchriftsprache: jene ist keineswegs eingehend genug behandeltund hebt sich in seiner <strong>Grammatik</strong> zu Avenig als selbständigeSprachform ab.Die einzige, in neuerer Zeit erschienene Elementargrammatik,welche die Darstellung der Volkssprache sich zur Aufgabegemacht hat, ist die von Wied^). Das Büchlein, dessenBeliebtheit durch das rasche Erscheinen einer zweiten Auflagebewiesen wird, ist dem Anfänger sehr wohl zu empfehlen,da es rasch über die neugriechische Volkssprache orientirt:fi'eilich wird es den, welcher ein volles Verständnis der reichhaltigenVolksliteratur des modernen Griechenland gewinnenMitsotakis, Praktische <strong>Grammatik</strong> der neugriechischen Schriftund')Umgangssprache. Stuttgart und Berlin 1891 (Spemann). XII u. 260 S.(12 Mark). Vgl. meine Rezension in der Deutschen Literaturzeitung 1893,Sp. 235 f.*) Wied „Die Kunst, die neugriechische Volkssprache durch Selbstunterrichtschnell und leicht zu lernen". Wien, Hartlebens Verlag, inder Reihe „Kunst der Polyglotten", XI. Teil (2 Mark).

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