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Grammatik, Texte, Glossar

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krustesbett des Altgriechischen gezwängt, daß ihre Harmonieund Einheit ganz entstellt wird: so wird z. B. die Deklinationnach dem Schema der altgriechischen Deklinationstypen behandeltund das spezifisch Neugriechische wie ein zufälligerLappen angeflickt. Die beschreibende <strong>Grammatik</strong> verlangt dagegen,„daß gleichartige Erscheinungen zusammengeordnet werdenmüssen. Was aber als gleichartig zu gelten habe, darüber entscheidetnicht die l'^orgeschichte, die Etymologie, sondern derjeweilig wirkende Sprachgeist" i). Ich glaube, daß meine Einteilungder neugriechischen Deklination dieser Forderung entspricht,daß sie dasjenige unter einheitlichem Gesichtspunktbehandelt und nahe zusammenbringt, was in der Torstellungder Sprechenden zu Gruppen sich zusammenordnet und sichdaher auch formell beeinflußt. Deffners^) wie Psichari's^)Vorschläge einer Gruppirung der Deklinationsformeu scheinenmir weniger durchsichtig als die von mir gewählte Einteilung;übrigens ziehe ich selbst nur die Konsequenz aus einem Gedanken,den . Meyer-Lübke in seinem Kommentar der<strong>Grammatik</strong> des Simon Portius (S. 125) hingeworfen hat, ohneihn zu verfolgen und in seiner eigenen Einteilung der neugriechischenSubstantivflexion (S. 118) durchzuführen. — Überdie Einteilung der Verba kann man nicht im Zweifel sein, seitHatzidakis in seinem schönen Aufsatz „über die Präsensbüdungim Neugriechischen"*) die Gestaltung der Präsensstämmeund ihr Verhältnis zum Aoriststamm klar gelegt hat.Für Leute, die gern mit dem Worte 'praktisch' um sich werfenund, durch Sachkenntnis nicht getrübt, 'wissenschaftlich' und'unpraktisch' für nahe verwandte Begriffe halten, mag bemerktwerden, daß eine aus den inneren Sprachgesetzen selbst abstrahirteGruppirung des Sprachstoffes die Erlernung einerSprache leichter macht,als eine <strong>Grammatik</strong>, welche die Sprachenach einer fremden Schablone darstellt.Daß ich eine erschöpfende Darstellung des neugriechischenSprachschatzes nicht beabsichtigt habe, brauche ich bei dem") G. v. d. Gabelentz, Die Sprachwissenschaft (Leipzig 1891) S. 92.*) In der Rezension von Legrands <strong>Grammatik</strong>, Jenaer Literatur-Zeitung 1879 S. 392.(Paris 1886).^) Psichari, Essais de Grammaire historique noogrecque I 88*) Kuhns Zeitschr. f. vergl. Sprachf. XXVII S. 69 ff. und Einleitungin die neugriech. <strong>Grammatik</strong> (Leipzig 1892) S. 390 ff.

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