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ifb-Familienreport Bayern 2006. Zur Lage der Familie - ifb - Bayern

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Zusammenfassung ausgewählter Ergebnisse<br />

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<strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />

Kin<strong>der</strong>wunsch, Kin<strong>der</strong>losigkeit und das Alter <strong>der</strong> Männer beim Übergang zur Vaterschaft<br />

Der Kin<strong>der</strong>wunsch von Männern und <strong>der</strong> Übergang zur Vaterschaft ist ein relativ neues Forschungsthema.<br />

Knapp zwei Drittel <strong>der</strong> jungen Männer und drei Viertel <strong>der</strong> jungen Frauen geben<br />

in Befragungen einen positiven Kin<strong>der</strong>wunsch an. Nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> gewünschten Kin<strong>der</strong> befragt,<br />

nennen die Frauen im Alter zwischen 20 und 39 Jahren durchschnittlich 1,74 und die Männer<br />

1,57 Kin<strong>der</strong>. Sich grundsätzlich keine Kin<strong>der</strong> zu wünschen, geben 14,6 % <strong>der</strong> Frauen und<br />

26,3 % aller befragten Männer an. In dieser Altersgruppe zeigt sich also, dass <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wunsch<br />

von jungen Frauen höher liegt als <strong>der</strong> gleichaltriger Männer.<br />

Während von den 30- bis 35-jährigen Frauen 35,3 % kin<strong>der</strong>los sind, d. h. fast zwei Drittel bereits<br />

Mutter sind, sind von den Männern in <strong>der</strong> gleichen Altersgruppe noch 56,7 % ohne Kind und<br />

damit erst 43,3 % Vater. Männer weisen über alle Altersgruppen einen höheren Anteil an Kin<strong>der</strong>losen<br />

auf und <strong>der</strong> Übergang zur Vaterschaft erfolgt in einem höheren Alter. Zudem lässt sich auch<br />

feststellen, dass jenseits des 35. Lebensjahres zunehmend mehr Männer zum ersten Mal Vater<br />

werden. Allerdings werden nur noch wenige Männer nach Erreichen des 50. Lebensjahres Vater.<br />

Einstellungen <strong>der</strong> Männer zu ihrer Vaterrolle<br />

Eine Vielzahl von Studien zeigten, dass die Einstellungen zu den Geschlechterrollen im Wandel<br />

sind. Neuere empirische Untersuchungen weisen Anteile von rund zwanzig Prozent so genannter<br />

„neuer Männer“ bzw. „neuer Väter“ aus. Zwei Drittel <strong>der</strong> befragten Männer zwischen 18 und<br />

60 Jahren stimmen zu, dass sich Männer mehr bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung engagieren müssten.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> Väter fühlt sich in nahezu allen Bereichen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung mit <strong>der</strong> Mutter<br />

gemeinsam zuständig. Der Aufgabenbereich, bei dem sich Väter erwartungsgemäß sogar stärker<br />

angesprochen fühlen als die Mütter, sind sportliche Aktivitäten mit den Kin<strong>der</strong>n.<br />

Die sinkende Zustimmung <strong>der</strong> deutschen Männer zum traditionellen Ernährer-Modell, ihre<br />

nachlassende Skepsis gegenüber <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit von Müttern und die Meinung <strong>der</strong> Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Männer, dass sich Väter stärker bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung engagieren sollten, legen nahe,<br />

dass die Aufgeschlossenheit <strong>der</strong> Männer gegenüber egalitäreren Rollenkonzepten wächst.<br />

Erwerbstätigkeit <strong>der</strong> Väter und Erwerbskonstellationen im Haushalt<br />

In <strong>Bayern</strong> sind 81,5 % <strong>der</strong> Väter Vollzeit und weitere 3,4 % Teilzeit beschäftigt. Erwerbslos sind<br />

5,0 % <strong>der</strong> bayerischen Väter. Rund je<strong>der</strong> zehnte Vater gehört nicht zu den Erwerbspersonen, ist<br />

also Rentner, Hausmann o<strong>der</strong> Student.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> erwerbstätigen Väter arbeitet zwischen 35 und 45 Stunden pro Woche. Je mehr<br />

Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> leben, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Väter Vollzeit arbeiten.<br />

Allein erziehende Väter sind häufiger nicht erwerbstätig. Wenn Väter nicht erwerbstätig sind,<br />

dann ist dies i. d. R. auf Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Die höchsten Vollzeiterwerbsquoten<br />

unter den Vätern weisen die Akademiker auf.<br />

Väter in Elternzeit sind nach wie vor die Ausnahme: Ihr Anteil ist seit Einführung im Jahr 1986<br />

von 2 % auf knapp 5 % gestiegen.<br />

Bei den Paarfamilien sind heute meistens beide Partner erwerbstätig, nur gut ein Viertel <strong>der</strong><br />

bayerischen Väter ernährt ihre <strong>Familie</strong> alleine. Bei kin<strong>der</strong>reichen <strong>Familie</strong>n sind allerdings 39,3 %<br />

<strong>der</strong> Väter die einzigen Bezieher von Erwerbseinkommen. Mit zunehmendem Alter des jüngsten<br />

Kindes steigt die Erwerbstätigenquote <strong>der</strong> Mütter an.

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