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ifb-Familienreport Bayern 2006. Zur Lage der Familie - ifb - Bayern

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<strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />

Väter im Spiegel <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

Im Rahmen des <strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong>s 2006 wurden insgesamt neun Expertisen erstellt, die die angesprochenen<br />

Fragestellungen und Thesen <strong>der</strong> Väterforschung aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

beleuchten. Drei dieser Gutachten sind im vorliegenden Bericht vollständig enthalten (Kapitel 3,<br />

4 und 5), die übrigen Expertisen flossen in Form von Informationen wie einzelnen Tabellen, die<br />

aus den Beiträgen übernommen wurden, und mittels ausgewählter Interpretationen von Ergebnissen<br />

aus <strong>der</strong> amtlichen Statistik in den Väter-Schwerpunkt ein.<br />

In diesem Kapitel des <strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong>s 2006 wird auf Basis von Daten des Mikrozensus, des<br />

Eurobarometers, <strong>der</strong> Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes und des Sozio-ökonomischen<br />

Panels beschrieben, wie viele Väter im Sinne <strong>der</strong> amtlichen Statistik es in <strong>Bayern</strong><br />

und Deutschland gibt (Kap. 2.2), in welchen <strong>Familie</strong>nkonstellationen diese Männer leben (Kap. 2.3),<br />

welche soziodemografische Struktur sie aufweisen (Kap. 2.4) und in welchem Alter Männer den<br />

Übergang zur Elternschaft vollziehen (Kap. 2.5). Darüber hinaus werden Informationen zum Engagement<br />

von Vätern in Deutschland für ihre Kin<strong>der</strong> vorgestellt. Zum einen wird die subjektive<br />

Ebene <strong>der</strong> Einstellungen betrachtet (Kap. 2.6) und dabei <strong>der</strong> Frage nachgegangen, welche Aufteilung<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung und -erziehung anfallenden Aufgaben zwischen den beiden<br />

Elternteilen Väter für die beste halten. Zum an<strong>der</strong>en erfolgt ein Blick auf die Verhaltensebene,<br />

indem das berufliche Engagement <strong>der</strong> Väter (Kap. 2.7), die tatsächliche Aufgabenteilung bei <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuung (Kap. 2.8) und die Zeitverwendung <strong>der</strong> Väter (Kap. 2.9) dargestellt werden.<br />

2.2 Wie viele Väter gibt es in <strong>Bayern</strong> und in Deutschland?<br />

In diesem Abschnitt wird auf Basis des Mikrozensus 2004 22 die banal klingende Frage beantwortet,<br />

wie viele Väter eigentlich in <strong>Bayern</strong> bzw. Deutschland leben, auf welche Anzahl von Männern<br />

wir uns also in den folgenden Ausführungen beziehen.<br />

Im Mikrozensus, <strong>der</strong> zentralen Datenquelle <strong>der</strong> amtlichen Statistik, lässt sich „Vaterschaft“ nur<br />

über das Zusammenleben mit Kin<strong>der</strong>n definieren. Je<strong>der</strong> Mann, <strong>der</strong> verheiratet, in einer nichtehelichen<br />

Lebensgemeinschaft o<strong>der</strong> als Alleinerziehen<strong>der</strong> mit Kin<strong>der</strong>n zusammenlebt, wird<br />

demnach als Vater eingestuft. Einzige Ausnahme sind Männer, die unverheiratet mit ihrer Partnerin<br />

in einem Haushalt wohnen, wenn ausschließlich Kin<strong>der</strong> dieser Lebensgefährtin im Haushalt<br />

leben, die nicht mit dem betreffenden Mann selbst verwandt sind. Männer, die mit <strong>der</strong> Mutter<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> verheiratet sind, gelten hingegen in jedem Fall als Väter, unabhängig davon, ob<br />

sie biologische o<strong>der</strong> Stiefväter sind. Konkret bedeutet dies, dass ein Mann in <strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik kein Vater ist, so lange er mit seiner Partnerin und <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n aus einer früheren<br />

Beziehung unverheiratet zusammen lebt. Sobald <strong>der</strong> betreffende Mann seine Partnerin<br />

jedoch heiratet, wird er zum Stiefvater ihrer Kin<strong>der</strong> und würde damit in Auswertungen <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik als Vater eingestuft.<br />

Da <strong>der</strong> Mikrozensus eine Haushaltsstatistik ist, kann er grundsätzlich nichts über Verwandtschaftsstrukturen<br />

aussagen, die über Haushalte hinweg bestehen. Folglich sind aus <strong>der</strong> amtlichen<br />

Statistik keine Informationen über Väter, die nicht mit ihren Kin<strong>der</strong>n zusammen leben, erhältlich.<br />

Eine unerfreuliche Konsequenz dieser Tatsache ist, dass in den folgenden Abschnitten<br />

dieses Reports über höchst relevante Themen wie Sorgerecht, Unterhaltspflichten und Kontakthäufigkeit<br />

von Scheidungsvätern und an<strong>der</strong>en von ihren Kin<strong>der</strong>n getrennt lebenden Männern<br />

nichts ausgesagt werden kann. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde die Expertise von Ruth<br />

Limmer über die Bedeutung <strong>der</strong> Abwesenheit von Vätern im Alltag <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den vorliegenden<br />

<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong> aufgenommen.<br />

22 Der Mikrozensus 2004 steht dem <strong>ifb</strong> als Scientific Use File zur Verfügung, <strong>der</strong> eine 70 %-Stichprobe aus dem Mikrozensus ist.<br />

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